Verheißungsvolle Lese für den Baierwein

Im Regensburger Landweingebiet, auch als kleinstes Weinanbaugebiet Deutschland bezeichnet mit seinen zirka 5 Hektar Anbaufläche von Kelheim bis Wörth/Do., wurden heuer  bereits im September die Trauben für den raren Baierwein gelesen. Begünstigt von den heißen Tagen im August wurden 80 Oechsle und mehr von den Winzern gemessen.

Nach den Spätfrösten im Frühjahr und deren Schäden sah es zunächst nicht gut aus für die zirka 30 sogenannten Winzer. Jedoch kam die alte Weisheit, weniger ist mehr, heuer besonders zum Ausdruck. Die Trauben entwickelten sich gut, der gefürchtete falsche Mehltau trat kaum auf, nur im Wörther Raum entstand vereinzelt Hagelschaden.

Winzer und Journalist: Rudolf Engl.

Jede Ernte ist immer der Lohn für die geleistete Arbeit im gesamten Jahr. Beim Wein kann man die Handschrift des Winzers besonders erkennen. Man sagt so schön, wie der Winzer, so sein Wein. Liebe, Sorgfalt, Reinlichkeit und vor allem Ehrlichkeit prägen die Qualität des Weines. Im Baierweingebiet gibt es keine Traubenerntemaschinen und sonstige technische Erleichterungen, es wird  alles per Hand gelesen, dabei hilft die ganze Familie zusammen.

Beim Keltern wird darauf geachtet, dass kein Tropfen verloren geht. Nur Reinzuchthefe wird zum Vergären zugesetzt. Der durch das Gären entstehende  Geruch und das Glucken des Gärspundes lassen eine besondere Atmosphäre im Keller entstehen. Die Arbeitsvorgänge wiederholen sich bis zum Dezember mehrmals vom Abziehen vom Trub und Schwefeln für die Haltbarkeit bis zur Überwachung durch die Behörden. Fachlabore prüfen die eingereichten Proben und geben Empfehlungen zum Ausbau. Es ist viel Arbeit für den verhältnismäßigen geringen Ertrag.  Dafür hat der rare Tropfen auch seinen Preis. 

Alljährlich im September ist am Hauptort des Baierweingebietes in Bach/Do. am Gelände und im  Baierweinmuseum  für die Bevölkerung das beliebte Federweißenfest, heuer fand es am 24. September statt. Der jungvergorene Wein lockt bis zu 2000 Besucher an. Stimmungsvolle Musik und Schmankerl wie Zwiebelkuchen oder Käse, Speck und Schmalzbrot verführen zum längeren Bleiben. Die Winzer tauschen ihre Erfahrungen aus und sind begehrte Gesprächspartner. Mitglieder des Baierweinmuseumsverein verrichten liebevoll  die anfallenden Arbeiten und den Service. Baierwein, natürlich und rein, so soll es sein.

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