Kinder und Jugendliche brauchen Räume, um sich künstlerisch auszudrücken und ihren Blick auf die Welt sichtbar zu machen. Im letzten Jahr ist die junge Generation dramatisch aus der Öffentlichkeit verdrängt worden und es gibt immer weniger Möglichkeiten, ihren Stimmen Gehör und ihren Gedanken Platz zu verschaffen. Dem will der LJKE Bayern e.V. beim 6. Bayerischen Jugendkunstschultag „Frei-Raum Kunst" Rechnung tragen und lädt zu einem digitalen Fachtag am 8. Mai sowie einer Ausstellung im öffentlichen Stadtraum Amberg ein.


Der Fachtag beschäftigt sich mit den aktuellen Herausforderungen für Jugendkunstschulen und geht der Frage nach, in welchen analogen und virtuellen Räumen sich Kulturelle Bildung entfaltet und welche Aufgaben kulturpädagogische Einrichtungen als Freiraum, Sozialraum und Experimentalraum übernehmen.

Der landesweite Fachtag ist eine besondere Gelegenheit, um sich mit Kunst- und KulturpädagogInnen sowie mit VertreterInnen der Kulturellen Bildung und außerschulischen Kulturarbeit aus den Bereichen Bildung, Wissenschaft, Kunst und Politik auszutauschen und zu vernetzen. Über ein virtuelles Konferenztool können die Teilnehmenden Vorträge von ExpertInnen verfolgen, mit den Besuchenden und Referierenden diskutieren und in Liveschalten und interaktiven Beiträgen Praxiseinblicke und -impulse gewinnen.

Im Auftaktvortrag spricht Prof. Dr. Vanessa-Isabelle Reinwand-Weiss, Direktorin der Bundesakademie für Kulturelle Bildung in Wolfenbüttel, über den Wert und die Wirkungen künstlerisch-kultureller Bildung. Mit dem Grafikdesigner Andi Dünne und dem Medienpädagogen Lennart Peters tauchen die Teilnehmenden spielerisch in virtuelle Welten ein. Dr. Friederike Landau, Assistenzprofessorin für Kulturgeografie, reflektiert anhand von konkreten Beispielen, ob und unter welchen Voraussetzungen es möglich ist, mit künstlerischen Interventionen den gesellschaftspolitischen Diskurs mitzugestalten und zu beeinflussen. Die Architektin Stephanie Reiterer zeigt am Beispiel einer SchülerInnen-Baustelle in Regensburg, wie öffentlicher Raum von Jugendlichen temporär mit Kunstaktionen verändert und in Besitz genommen wird. Christoph Deeg, Berater für digitale Transformationsprozesse, geht auf die Suche nach Schnittstellen und Verzahnungen von analogen und digitalen Räumen im Bereich der Kulturellen Bildung.

Auch die Ausstellung zum Jugendkunstschultag 2021 denkt groß: In Amberger Ausstellungsräumen wie der Stadtgalerie und dem Luftmuseum sowie im öffentlichen Raum der Altstadt sind Werke von Kindern und Jugendlichen zu entdecken. Die Bandbreite der künstlerischen Genres reicht von Bildern, Zeichnungen, Druckgrafiken und Plastiken bis zu Medienkunst und raumgreifenden Installationen. Der inhaltliche Fokus liegt darauf, den Wahrnehmungen von Kindern und Jugendlichen Raum zu verschaffen und mit Zukunftsideen und alternativen Vorstellungen den Stadtraum zu erobern. Wenn es die Infektionslage zulässt, findet die Vernissage am 7. Mai um 16 Uhr in der Stadtgalerie Alte Feuerwache statt.

Auf der Onlineplattform Frei-Raum Kunst ist die Ausstellung auch virtuell in 3D-Rundgängen erfahrbar. Kurzfilme von Kindern und Jugendlichen sowie 360-Grad-Rundgänge durch Jugendkunstschulen machen junge Kunst aus ganz Bayern auch für ZuschauerInnen erlebbar, die nicht vor Ort sind.

Zum Jugendkunstschultag erscheint eine Publikation mit Fachbeiträgen und Eindrücken der Vielfalt der bayerischen Jugendkunstschullandschaft, die allen angemeldeten Teilnehmenden zugeht. In über 30 Artikeln wird das Thema „Frei-Raum Kunst" aus unterschiedlichen Perspektiven untersucht.

Digitaler Fachtag am 8. Mai 2021 von 10:30 bis 16:30 Uhr

Ausstellung in Amberg und auf der Onlineplattform vom 7. Mai bis 6. Juni 2021

Infos und Anmeldung unter: https://ljke-bayern.de/freiraumkunst Die Teilnahme ist kostenfrei.