Auf dem Wackersdorfer Nockherberg herrschte wieder einmal beste Stimmung beim Starkbierfest, das die Interessengemeinschaft der Vereine veranstaltet. Die „Hofdorfer Buam“ spielten zünftig auf und der „Waidler Hermann“ machte mit Gstanzl'n auf sich aufmerksam. Fastenprediger Walter Buttler meinte: „Die Welt ist heute zu Gast in Wackerberg“ und warf natürlich auch einen Blick über die Gemeindegrenzen hinaus.

Nach der Begrüßung durch die IGV-Vorsitzende Karin Roßmann erfolgte der Bieranstich durch Bürgermeister Thomas Falter im Beisein der lokalen Politprominenz. Die Musikkapelle „Hofdorfer Buam“,mit weiblicher Verstärkung durch Claudi, die auch moderierte, brachte das Publikum in Stimmung. Erster Programmpunkt war der Auftritt von Hermann Fleischmann aus Moosbach. Der „Waidler“ sang Gstanzl’n, erzählte Witze und lieferte den über 650 Zuhörern so manchen Lacher.

Mit dem Bayerischen Defiliermarsch zog später Starkbierredner Walter Buttler in den umfunktionierten Biertempel ein. Er und seine charmanten Begleiterinnen Anja und Nicole genossen sichtlich den triumphalen Empfang. „Schaut’s a mal, wos i mitbrocht ho?“, sagte Buttler und erklärte, dass die beiden feschen Damen aus der „Bürgermeiste-Dynastie“ schon immer einmal den schönsten Starkbierredner Bayerns auf die Bühne begleiten wollten.

Einen Willkommensgruß richtete der Fastenprediger, der heuer zum 21. Mal im Mittelpunkt des Starkbierfestes stand, an alle, ob schlank ob dick, ob lang ob kloa, ob ledig oder voheirat, ob verliebt oda unglücklich, ob oaschichtig oder zu zwoat, ob arm oder reich, ob in Tracht oder Zivil, ob Politiker oder Normalbürger. Sein Gruß galt insbesondere dem wiedergewählten Bürgermeister Falter, der mit einem Spitzenergebnis wie zu DDR-Zeiten gewählt wurde. Er selbst habe auch eine Briefwahl-Stimmer erhalten, könne aber leider den Bürgermeisterposten nicht antreten, weil er schon zu alt sei. Buttlers Rat an Thomas Falter: „Schau auf Regensburg, was da für ein Chaos herrscht. Lass dich von Firmen oder Anderen nicht finanziell vorführen“.

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In seiner rund einstündigen Predigt schaute sich Buttler in „Wackerberg“, in Nachbargemeinden, in der Stadt Schwandorf um und warf auch einen Blick auf die Bundes- und Weltpolitik. Auch in der Touristengemeinde Steinberg wurde der Redner fündig. Zum zehnjährigen Jubiläum der Namensänderung von Steinberg fragte sich Buttler was das alles brachte? Gar nichts, außer, dass alles umgeändert werden musste, was viel Geld gekostet habe. Wackersdorf könnte man den Zusatz „zum Eingang der Goldquelle Innovationspark und Murner See“ geben. Ob das Leuchtturmprojekt was wird, darüber ist sich Buttler nicht sicher. Dass der ehemalige Bürgermeister und stellvertretende Landrat Scharf Jakob ein Denkmal in Lebensgröße bekommt, sei da schon wahrscheinlicher.

Buttler hatte von der vergeblichen Suche der Knappenvereins-Frauen erfahren, die ihren Bus in München nicht mehr fanden, obwohl sie fast an der gleichen Stelle ausgestiegen waren. Mit Beifall wurde die Geschichte vom Bauausschuss bedacht, der eine Ortsbesichtigung in der Eichenstraße durchführte. Hier hatte man Parkplätze geschaffen und Halteverbotsschilder aufstellen lassen. Der Ausschuss war voller Freude, weil alle Autos ordnungsgemäß geparkt waren. Bedauerlicherweise hatte an diesem Montag der Doktor Urlaub und der Friseur geschlossen. Abschließend tat Buttler seine Meinung zur Weltpolitik kund. „Menschen in Not muss geholfen werden, aber eine Politik, die aus falsch verstandener Toleranz es an Sicherheitsmaßnahmen mangeln lässt, darf es nicht geben. Schaut auch auf das Leid in Deutschland, wo es noch viele arme Leute gibt“, appellierte der Sprecher an die Politiker.

Nachstehend folgen noch einige amüsante Begebenheiten. Ob Walter Buttler am 10. März 2018 noch einmal auf der Bühne steht, wird sich zeigen. Er sucht jedenfalls schon länger einen Nachfolger, der sein (schweres) Erbe übernehmen soll.

Weitere Begebenheiten und Zitate aus der Rede von Walter Buttler:

Helmut Kraus, CSU-Fraktionssprecher, hatte bei einer Wahlveranstaltung Volker Liedtke als Landrat genannt.

Die blühenden (künstlichen) Blumen an der Infothek im Rathaus, die täglich mit einer Hingabe von Nadia Badi gegossen wurden.

Die Wikingerschiffe am Murner See, entpuppten sich nicht als April-Scherz. Sie hätten mit dem Murner See und dem Brücklsee so viel zu tun, wie der der Eiffelturm in Paris mit der Weißwurst.

Beim ersten Wackersdorfer Frühlingsfest ging es sehr friedlich zu, weil man mit keinem reden, geschweige denn streiten konnte, da die Musik so laut war.

Rathausmitarbeiter haben die Funktion einer Alarmanlage für die Kirche übernommen. Sie schauen so oft aus dem Fenster raus, sehen wer hineingeht und herauskommt. Sie melden sogar, dass der Rasen gemäht werden muss, weil sie das Gras wachsen sehen.

Der Maibaum in Rauberweiherhaus, den die Wackersdorfer Feuerwehr klaute, ist ein Unikat in Deutschland mit künstlicher Baumkrone die zur Adventszeit beleuchtet ist und dem Flughafen als Leuchtfeuer dient.

Die Feuerwehr Wackersdorf hatte bei einem Festzug in Burglengenfeld die Fahnenstange nicht mitgenommen.

Ist der Alfred Jäger sen. wieder im Gemeinderat und Fraktionssprecher der Freien Wähler? In einem aktuellen Pressebericht mit Bild hatte dieser über den Haushaltsplan 2017 eine Stellungnahme abgegeben.

Mit dem Versuch einer Sperrung der Friedrich-Ebert-Straße in Schwandorf hat sich die Stadt gründlich verrechnet und lieber einem Schreibtischtäter von Professor als den Anliegern vertraut.