Steinberg am See. Eine große Gratulantenschar wird heute bei Jakob Scharf Schlange stehen, um ihm zu seinem 70. Geburtstag zu gratulieren. Der gebürtige Steinberger hat sich als Bürgermeister viele Verdienste um seine Heimatgemeinde gemacht, die ihn auch zum Ehrenbürger ernannt hat. Erst kürzlich wurde der Jubilar für sein jahrzehntelanges Engagement mit dem Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten ausgezeichnet.

 

 

Jakob Scharf ist zwar schon seit einigen Jahren im Ruhestand, dennoch hat man das Gefühl, dass der „Jackl“ jetzt nochumtriebiger ist. Politisch aktiv war der Bergarbeitersohn schon immer. Angefangen hat es bei der Jungen Union, später wurde er in den Gemeinderat und sogar zum ersten Bürgermeister gewählt. Für die CSU engagierte er sich im Bezirkstag und seit 1978 im Kreisrat. Seit 2014 vertritt er den Landratals Stellvertreter.

Die Liste der Aktivitäten von Jakob Scharf ist lang, sehr lang. Fremdenverkehr sowie Kultur und Heimat stehen bei ihm hoch im Kurs. Nach dem Aus der BBI erkannte er schon frühzeitig den Wert des ungeschliffenen Diamanten, den Steinberger See. Viel Herzblut steckte er als Ortsheimatpflegersowie als Gründungsvorsitzender des Heimatkundlichen Arbeitskreises in den Aufbau des Braunkohlemuseum oder als Ideengeber für den Museumslehrpfad. Ein bleibendes Andenken hat sich Jakob Scharf mit der Herausgabe der Ortschronik und dem Buch „Steinberg in alten Ansichten“ geschaffen. Weitere Projekte stehen kurz vor der Veröffentlichung.

Auch im Vereinsleben ist der Jackl besonders stark verwurzelt. Der bekennende FC Nürnberg-Fan ist seit 1964 bei der DJK Steinberg aktiv und mittlerweile auch Ehrenmitglied. Die Bandbreite reicht hier vom aktiven Fußballer, Abteilungsleiter, Trainer und Vorstandsmitglied bis hin zum Vorsitzenden der Juniorenfördergemeinschaft Oberpfälzer Seenland.

Für sein jahrzehntelanges Engagement, bei dem oftmals die Familie zurückstehen musste, erhielt Jakob Scharf erst kürzlich das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten. In seiner Dankesrede sagte er damals, dass er über die zahlreichen Daten und Zeiträume sich erschrocken habe, wo die Zeit hingekommen ist, beziehungsweise wie lange er schon ehrenamtlich tätig ist. Der unterschiedlich definierte Begriff Ehrenamt hat viele Facetten, sei es im Verein, einer Hilfsorganisation oder auch in der Politik. „Diejenigen sind keine Samariter, keine hoffnungslose Gutmenschen, keine bedauernswerte Geschöpfe, sondern Frauen und Männer die das gern machen“, konstatierte Scharf. Er glaubt auch, dass man diese Ämter gern ausüben oder darauf verzichten muss. Sein Credo: Ein Ehrenamt ausüben heißt auch, andere Meinungen zu akzeptieren, Kompromisse zu schließen, junge Leute einzubinden, ein kameradschaftliches und angenehmes Klima zu schaffen. Ehrenamt heißt auch, einen langen Atem zu haben, zu seiner Überzeugung zu stehen, dicke Bretter zu bohren und durchzuhalten.

Heute gebührt ihm dafür Dank. In Steinberg und weit darüber hinaus ist Jakob Scharf eine Persönlichkeit, der heute gebührend gedankt wird. Mit Familie, Freunden und Weggefährten wird er seinen 70sten ausgiebig feiern.