Am Dienstag, 2. Februar 2016, besteht ab 19 Uhr Gelegenheit zu einer öffentlichen Führung im Oberpfälzer Volkskundemuseum Burglengenfeld. Museumsleiterin Dr. Margit Berwing-Wittl stellt die Abteilungen mit Porzellan, Steingut, Steinzeug und Emaillegeschirr vor, das teils in der Oberpfalz selbst hergestellt wurde, zum Beispiel in Hirschau, Regensburg oder Schwarzenfeld. Der Eintritt kostet 50 Cent, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

 

Gemarkte Exemplare erleichtern die Zuordnung, während die Formen und Dekore oft zum Verwechseln ähnlich sind. Seit der großen Steingut-Ausstellung 2004, die in insgesamt sieben oberpfälzischen Museen stattfand, sind viele Informationen über Herstellung, Vertrieb und Gebrauch der schönen Stücke bekannt geworden.

Immer wieder staunt man über die dekorativen, bunten Geschirre, die nach englischem Vorbild in der Oberpfalz um 1900 auf Esstischen und Wohnzimmerbüffets, in Küchen, Bädern und Kellern zum Einsatz kamen. Blumen, geometrische Muster und aufwendige Abziehbilddekore und handgemalte Widmungen waren weit verbreitet. Daneben gab es auch eigens für besondere Anlässe gestaltete Prunkvasen und -pokale.

Mit dem Ausbau der Eisenbahnlinien seit der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde auch niederschlesisches Braungeschirr in die Oberpfalz verbracht, das hier Nachahmer in Schwandorf, Tirschenreuth und Sallern fand. Wer zuhause selbst noch schönes oberpfälzisches Geschirr aus Großmutters Zeiten hat, darf dieses gern zu der Führung mitbringen.