Abschluss des Heiligen Jahres in Regensburg

Bischof Rudolf schließt in Regensburg Heilige Pforte der Barmherzigkeit.

Am heutigen Christkönigssonntag endete das Heilige Jahr der Barmherzigkeit. Bischof Rudolf Voderholzer schloss die Heilige Pforte bei der Kirche St. Joseph des Karmelitenklosters in der Regensburger Altstadt und feierte im Anschluss mit den Gläubigen im Regensburger Dom St. Peter ein Pontifikalamt. Im Laufe der Liturgie ließ Bischof Rudolf die Heiligen Pforten Roms in Erinnerung an die Bistumswallfahrt nach Rom vor dem geistigen Auge der Gläubigen Revue passieren:  

Die Heilige Pforte an der Lateranbasilika, mit der ältesten Taufkapelle der Welt. Sie stelle uns die Taufe als Eintrittspforte in die Gemeinschaft der Kirche vor Augen. Die Heilige Pforte der Basilika St. Paul vor den Mauern führe in die Kirche, in der sich das Grab des großen Völkerapostels, des heiligen Paulus, befinde. Er habe sein Leben ganz in den Dienst der Verkündigung der Frohen Botschaft gestellt. Die Heilige Pforte am Petersdom lasse die Gläubigen auf den heiligen Petrus schauen. Die Heilige Pforte der Basilika Maria Maggiore habe den Blick dabei in besonderer Weise auf die Gottesmutter gelenkt. Durch sie konnte Jesus Christus, die Barmherzigkeit Gottes, unter den Mensch werden, erklärte der Regensburger Oberhirte. 

Jahr der Barmherzigkeit prägte Glaubensleben in den Pfarreien

Heilige Jahre, wie das nun zu Ende gehende seien wichtige Zeichen, Höhepunkte im Fluss der Geschichte, hob Bischof Rudolf in seiner Predigt hervor. Das zu Ende gehende Jahr der Barmherzigkeit wollte den Gläubigen erneut die Gewissheit einpflanzen, dass die Türen des Herzens Gottes immer offen stünden, auch wenn die symbolische Pforte wieder geschlossen wurde. Dankbar habe der Bischof auch die Rückmeldungen aus den Pfarreien vernommen, dass das Thema Barmherzigkeit mehr als vielleicht andere vorausgehende Themenjahre das Leben und Beten in den Pfarreien geprägt habe. Das Nachdenken und Meditieren über das christliche Gottesverständnis in Bibel- und Glaubensgesprächskreisen habe starke Impulse bekommen. Die leiblichen und die geistlichen Werke der Barmherzigkeit hätten wie ein roter Faden die geistlichen Worte und Ansprachen durchzogen. Die Bergfeste in der Oberpfalz und andere Patroziniumsfeste standen unter diesem Vorzeichen. Mancherorts, so Bischof Rudolf, wurden die 14 Stationen der Kreuzwegandacht mit den 14 Werken der Barmherzigkeit in Verbindung gebracht. Ob das Jahr der Barmherzigkeit auch die Beichtpraxis belebt habe, lasse sich noch nicht abschließend sagen. 

Herz des Erlösers steht allen offen!

Ein weiterer wichtiger Akzent der Feier des Heiligen Jahres im Bistum Regensburg war die Wanderausstellung der Kopie des Turiner Grabtuches, das ab Aschermittwoch auf eine geistliche Reise durch die Diözese geschickt wurde. In vielen Vorträgen, so der Bischof, wurde diese außergewöhnliche Ikone, dieses Bild, das so viele Geheimnisse birgt, erschlossen. Ein Bild, das nicht gemalt sein kann, das in so vielen Details genau auf Jesus passt. „Ich weiß von vielen ergriffenen Betern!“, betonte Bischof Rudolf Voderholzer und weiter: „Wenn auch die Heiligen Pforten in Rom und in den vielen Kirchen über dem ganzen Erdkreis wieder verschlossen werden: Das Herz des Erlösers steht allen offen, die sich ihm vertrauensvoll zuwenden. Er hat die Arme am Kreuz ausgebreitet, nicht nur um sich annageln zu lassen, sondern um alle zu umarmen, um all an sich zu ziehen“.

Mit dem Wort „Jesus Christus ist das Antlitz der Barmherzigkeit des Vaters“, habe Papst Franziskus die Ankündigung des Heiligen Jahres eröffnet. Im Grabtuch von Turin, erklärte Bischof Rudolf, blicke uns vermutlich der vom Kreuz herabgenommene König der Könige an. Sein Blick habe den reumütigen Schächer bekehrt: „Lassen auch wir uns immer wieder von seinem Blick durchdringen, lassen wir uns seine Barmherzigkeit gefallen, damit wir selbst barmherzig werden wie der Vater!“, so Bischof Voderholzer abschließend. 

Das Heilige Jahr der Barmherzigkeit

Im Dezember 2015 eröffnete Papst Franziskus das Heilige Jahr der Barmherzigkeit, das weltweit, und so auch im Bistum Regensburg, gefeiert wurde. Das Heilige Jahr der Barmherzigkeit war im Bistum Regensburg geprägt von vielen Veranstaltungen und Initiativen. So gab es unter anderem in den Pfarreien der Diözese zahlreiche Gottesdienste, bei denen das Thema Barmherzigkeit in den Mittelpunkt gestellt wurde, Vorträge und eine Wanderausstellung mit einer Kopie des Turiner Grabtuches. Mehr als 450 Gläubige aus dem Bistum pilgerten Ende März zusammen mit Bischof Rudolf nach Rom, um dort durch die Heiligen Pforten zu gehen und die heilige Messe zu feiern.

Das außerordentliche Heilige Jahr der Barmherzigkeit stand unter dem Motto „Barmherzig wie der Vater“ (Lk 6,36). Erstmals in der Geschichte der Heiligen Jahres durften nach Weisung des Papstes auch in den einzelnen Diözesen Heilige Pforten geöffnet werden. In Regensburg gab es neben der Pforte des Karmelitenklosters und in der Gnadenkapelle des Schönstattzentrums in Kösching acht weitere Heilige Pforten, die von Ostern bis Pfingsten geöffnet hatten. Diese waren in Amberg, Aufhausen, auf dem Bogenberg, in Cham, Mindelstetten, Neustadt a. d. Waldnaab, Tirschenreuth und Vilsbiburg.

Der Jugend eine starke Stimme verleihen
Unfall am Geburtstag und Folgeunfall mit Glück