Aktionstag in Kemnath - »Berufe im Gesundheitswesen attraktiv machen!«

Kemnath. Am heutigen Dienstag hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ihre Aktionen in der Tarifrunde öffentlicher Dienst auch in der Oberpfalz ausgeweitet. Rund 50 Beschäftigte der Kliniken Nordoberpfalz AG – Krankenhaus Kemnath waren dem Aufruf für eine aktive Mittagspause ab 12:30 Uhr gefolgt. „Wir freuen uns sehr über die breite Beteiligung an unserem heutigen Aktionstag. Aktuell versuchen wir mit Nadelstichen den Arbeitgebern klar zu machen, dass die Beschäftigten hinter ihren berechtigten Forderungen in der Tarifrunde stehen. Auch wenn die Beschäftigten im öffentlichen Dienst noch vor wenigen Wochen als Heldinnen und Helden der Corona-Krise öffentlich beklatscht wurden, lehnen die öffentlichen Arbeitgeber eine angemessene finanzielle Anerkennung bisher ab und deshalb werden wir lauter!", kritisiert Alexander Gröbner, Geschäftsführer von ver.di in der Oberpfalz.


Ansparen gegen die Krise macht gar keinen Sinn.

„Unsere Forderungen sind angemessen. Die Entgelterhöhungen sind wichtig im Sinne einer finanziellen Aufwertung z. B. der Krankenpflegeberufe und um die Kaufkraft vor Ort wieder anzukurbeln und die Konjunktur zu stärken. Es wäre ein völlig falsches Signal, jetzt den Rotstift anzusetzen und bei den Gehältern zu sparen." stellt Marina Mühlbauer, Gewerkschaftssekretärin für den Bereich Gesundheit und Soziales unter starkem Beifall der Streikkundgebungsteilnehmer fest.

„Verbesserungen sind dringend nötig, um die Attraktivität der Berufe im öffentlichen Dienst zu steigern. Insbesondere im Gesundheitswesen ist der Mangel an Personal in aller Munde, nur durch spürbare Verbesserung kann es gelingen, auch in Zukunft genug Arbeitskräfte für die öffentliche Gesundheitsversorgung zu gewinnen." so Mühlbauer. Sinnbildlich für die Kolleginnen, die während der aktiven Mittagspause die Patientinnen und Patienten versorgten, aber auch geschlossen hinter der Tarifforderung stehen, ließen die Beschäftigten der Kliniken Nordoberpfalz AG Luftballons in den Himmel steigen.

Hintergrundinformationen

ver.di fordert für 2,3 Millionen Beschäftigten bei Bund und Kommunen eine Lohnerhöhung von 4,8 Prozent, mindestens jedoch 150 Euro und die Anhebung der Azubi-Vergütung um 100 Euro für den gesamten öffentlichen Dienst.

Für das Gesundheitswesen führen die Tarifparteien zusätzliche Gespräche, um die spezielle Situation der Beschäftigten in diesem Sektor unter die Lupe zu nehmen: ver.di erwartet unter anderem eine Pflegezulage von 300 Euro, eine bessere Bezahlung im Öffentlichen Gesundheitsdienst und die Begrenzung der Arbeitszeit im Rettungsdienst auf 45 Stunden pro Woche.

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