Als der Pfarrer die Sicherheitswacht im Friedhof einsperrte

Im Rahmen einer kleinen Feier ehrte EPHK Kugelmeier im Auftrag von Innenminister Joachim Herrmann am Mittwochabend sechs Mitglieder der Sicherheitswacht Neutraubling für Ihre 15-jährige Tätigkeit. Frau Altweck , Frau Fellgiebel, Herr Achter, Herr Fischer, Herr Peter und Herr Pellert gehören zu den Gründungsmitgliedern der Sicherheitswacht in Neutraubling.

Auf Nachfrage, warum sie sich zur Sicherheitswacht gemeldet hatten, gaben die Geehrten sehr unterschiedliche Gründe an; Herr Fischer beispielsweise war Mitglied bei der FFW Adlmannstein und wollte auch nach seinem Umzug weiterhin ehrenamtlich tätig sein, Herr Pellert war bei der Bundeswehr aktiv und wollte nach seinem Ausscheiden etwas für das Sicherheitsbedürfnis und für die Sicherheit für die Bevölkerung tun, Frau Altweck wollte zur Polizei, jedoch wurden 1976 noch keine Frauen eingestellt, ebenso wollte Frau Fellgiebel die Ausbildung bei der Polizei machen.

Eines haben die Damen und Herren gemeinsam : Sie haben auf ihren Streifgängen so manches erlebt (sowohl lustige schöne Erlebnisse als auch ernsthaft gefährliche Situationen).

Ein schönes, spannendes Erlebnis erzählte Herr Pellert von „Fahrrad-Dieben“, welche von einem älteren Ehepaar beobachtet wurden. Die Diebe legten Fahrräder in der Pommernstraße hinter einem Laden im Gebüsch ab und entfernten sich. Die beiden Sicherheitswachtler legten sich natürlich sofort auf die Lauer und observierten die abgelegten Fahrräder, bei leichtem Nieselregen in Dunkelheit und eisiger Kälte. Ihr Engagement wurde belohnt und als die „Diebe“ zurückkehrten, klickten die Handschellen. Aber : bei den vermeintlichen „Dieben“ handelte es sich um die Besitzer der Fahrräder, welche aus Angst vor einem erneuten Diebstahl ihre neuen Räder an einen vermeintlich sicheren Ort abgelegt hatten. Sie waren nämlich vor kurzem erst selbst Opfer von Fahrraddieben geworden.

Auch Frau Altweck konnte von einem interessanten Erlebnis berichten: Sie und ihr Kollege waren auf Streife im Bereich des Neutraublinger Friedhofes. Dort war es in der Vergangenheit immer wieder mal zu Schändungen und Sachbeschädigungen an Gräbern gekommen. Also streiften sie zwischen den Gräbern am Friedhof, als sie ein Auto bemerkten, welches langsam näher kam. Um nicht entdeckt zu werden, gingen sie in Deckung. Aber leider fuhr der Pkw, nach einem kurzen Halt, weiter, ohne das die Insassen zur Tat zu schritten.

Später wussten die Sicherheitswachtler warum; sie standen vor verschlossenen Türen und mussten nun über die Mauer klettern, um wieder in die Freiheit zu gelangen. Der damalige Pfarrer (der im Auto kam) hatte die Friedhofstüren viel zu früh abgeschlossen.

Sehr beeindruckend war die Beobachtung für alle SiWa-Mitglieder, wie sich aus so manchem schwierigen Jugendlichen im Laufe der Jahre ein friedlicher Erwachsener entwickelt hat.

 

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