ARGE Jagdgenossen im Landkreis Schwandorf

Schwandorf. Schweinepest, Schwarzwild, Borkenkäfer, Wildgänse: die Landwirte und Waldbesitzer kämpfen an vielen Fronten. Und jetzt kommt auch noch der Wolf. „Er wird für die Weidehalter zu einem Riesenproblem“, ist Josef Irlbacher überzeugt.

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„Denn der Wolf frisst kein Gras“, gab der Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes bei der Jahresversammlung der BBV-Jagdgenossen am Donnerstag in der Gaststätte des Tierzuchtzentrums zu verstehen. Es werde schwierig sein, mit dem Wolf die Kulturlandschaft und den Fremdenverkehr zu erhalten. An Veränderungen glaubt auch Forstdirektor Alwin Kleber. Es sei nur noch eine Frage der Zeit, „bis der Wolf in Mitteleuropa wieder beheimatet ist“. Der stellvertretende Behördenleiter geht aber davon aus, „dass die Gesellschaft einen Kompromiss finden wird“.

Das Vegetationsgutachten geht heuer in die 12. Runde. Alwin Kleber kündigte den offiziellen Auftakt für die Waldbegehungen für den 24. Februar in einem Revier bei Neunburg vorm Wald an. „Altes Verfahren mit neuer Software“ – so beschreibt der Forstdirektor die Ausgangssituation. Im September werde er die Ergebnisse in einer Expertenrunde vorstellen. Eine „flächendeckende Katastrophe“ habe man zwar vermeiden können, sagt Alwin Kleber, „doch das Problem mit dem Borkenkäfer ist längst nicht vom Tisch“. Der gefährliche Schädling überwintere momentan und werde im Frühjahr wieder auftauchen, ist der oberste Landkreis-Förster überzeugt.

„Jagdgenossen und Jäger kommen im Landkreis gut miteinander aus“, stellte MdL Alexander Flierl fest. „Sie reden mit- und nicht übereinander“. Mit Christoph Mühlbauer stellte sich der neue Leiter der „Unteren Jagdbehörde“ am Landratsamt vor. Sein Amt denke gerade über eine Verkürzung der Schonzeit für Keiler und Bachen ohne Jungtiere nach. Der Einsatz von Nachtzielgeräten gewinne angesichts der drohenden afrikanischen Schweinepest eine neue Bedeutung, so der Beauftragte des Landratsamtes. 

Bild: Die Jagdgenossen im Landkreis sehen sich vielen Problemen gegenüber.

„Wir müssen verhindern, dass der Virus mit den Schweinen in Verbindung kommt“, lautete der eindringliche Appell von Dr. Josef König an die Landwirte. Der Leiter des Veterinäramtes mahnte die Schweinehalter zu Vorsichtsmaßnahmen und zur Beachtung der Hygiene. Auffälligkeiten seien sofort dem Amt zu melden und „dürfen nicht unter den Teppich gekehrt werden“. Die Gefahr des Viruseintrages aus Osteuropa sei latent vorhanden, deshalb sollten die Schweinehalter besonders sensibel mit ihr umgehen.

Andreas Schalk vom Generalsekretariat des Bayerischen Bauernverbandes in München stellte den Jagdvorstehern, Jagdgenossen, Landwirten und Waldbesitzern das neue Jagdkataster vor, das die 7000 Jagdgenossenschaften in Bayern künftig führen müssen. Der BBV-Jagdreferent sprach von einem „effizienten Handwerkszeug“, mit dem sich Mitgliederdaten und Flurstücke verwalten, Dokumente ausdrucken und Jagdbögen anlegen ließen.

BBV-Kreisgeschäftsführer Josef Wittmann ermunterte die Landwirte und Waldbesitzer, sich zum Jubiläum „100 Jahre Freistaat Bayern“ verstärkt dem  Thema „Blühflächen“  zu widmen und an den Waldrändern  Saatgutmischungen auszubringen. Alfred Bauer ist Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Jagdgenossenschaften im Landkreis. Der Landwirt aus Nefling (Stadt Neunburg v.W.) ist bei der Bandbreite der Probleme überzeugt: „Hauptthema wird das Schwarzwild bleiben“.

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