Die Liste der Grünen für die Kreistagswahl steht. Am Samstagabend wurden die entsprechenden Weichen für diese Kandidatur gestellt. Zügig verliefen die von hoher Bürokratie geprägten Neuwahlen. Hohe Bürokratie: Es sei notwendig, dass alles korrekt ablaufe, da den Grünen ein rauer Wind ins Gesicht wehe, ließen einige Sprecher durchblicken.

Kreisvorsitzender Benjamin Quaas aus Teublitz hieß die zahlreich erschienenen Mitglieder im Gasthaus Lutter willkommen und dankte Rudolf Sommer für die Organisation. „Die Gegner schlafen nicht", betonte er. Es herrsche starker Gegenwind, vor allem von ganz rechts. Rudolf Sommer machte eingangs nicht viele Worte bei seiner Begrüßung, im Hinblick auf die Aufstellungsversammlung bzw. die Wahlvorgänge. MdL Anna Tomann leitete die Wahlen. Bereits im Vorfeld war festgelegt worden, dass alle Kandidaten, die auf der Liste stehen, auch stimmberechtigt sind. Festgelegt wurde auch, dass über die Listenplätze 1 bis 8 einzeln abgestimmt werde, die Plätze von 9 bis 60 im Block. Auch wurde den Kandidaten bis zum Listenplatz 8 die Gelegenheit eingeräumt, innerhalb von vier Minuten sich und ihre Ziele vorzustellen. 

Auf Platz 1 kandidiert Ulrike Pelikan-Roßmann. Die Grünen bringen frischen Wind rein, stehen für Aufbruch, für eine soziale, ökologische Zukunft, deckten alle Teile der Gesellschaft ab. Sie selber wolle Verantwortung übernehmen. Der Landkreis brauche mehr Grün, brauche auch mehr Frauen in der Politik. „Was der Landkreis nicht braucht ist die Spaltung durch die Rechten." 

Auf Platz 2 findet sich Rudolf Sommer. „Es ist mir ein Herzenswunsch, dass wir mit einer großen Fraktion in den Kreistag einziehen und dass wir, in welcher Konstellation auch immer, die Geschicke des Landkreises mitbestimmen. Dafür will ich mit euch kämpfen. Ich habe mir viel vorgenommen und ich will den Platz 5 den wir z.Z. im Landkreisweiten Parteiengefüge innenhaben verlassen und dahin kommen wo wir mindestens hingehören." Mit diesen Worten brachte Rudolf Sommer das Ziel von B'90/Die Grünen auf den Punkt. Gedanken habe er sich gemacht, was er heute sagen soll und sei dabei auf diverse Artikel, Aktionen, Flugblätter gestoßen, die mehrere Jahrzehnte alt seien. 24 Jahre sei er in der Opposition und daher entsprechend geprägt: „Dass wir als Grüne verächtlich gemacht werden und diffamiert werden. Durch die Neue Medien wird das noch deutlicher, noch offenkundiger." Doch Wissenschaftler bestätigten, dass es keinen Zweifel mehr gebe, dass sich die Menschheit in Lebensgefahr begebe. Eintreten wolle er auch für soziale Gerechtigkeit. „Vor allem will ich auch, dass wir stärker sind als diese Nazi-Partei AfD. Und das will ich gerade heute an diesem historischen Tag besonders betonen. Denn heute vor 81 Jahren am 9. November 1938 begannen die Judenpogrome mit der Reichskristallnacht. Deshalb ist es auch ein Ziel, die Stichwahl bei der Landratswahl herbeizuführen." 

Auf Platz 3 steht Marion Juniec-Möller. Sie schilderte ihr Engagement bei der Gewerkschaft ver.di. Bei der SPD sei sie deshalb nicht, weil sie ihr nicht ökologisch genug sei. Es gelte, die Schöpfung zu bewahren und den Kindern eine intakte Natur zu hinterlassen. Sie wies auf die Gründung des Bündnisses gegen rechts hin, denn nur durch Handeln könne man etwas erreichen. „Wohin mit dem Müll?", Hier gehe sei davon aus, dass die kleine Ofenlinie durch eine größere ersetzt werde, sobald die Kommunalwahlen vorbei sind. Auch gegen den ausgesprochenen Willen des Bürgers sei eine größere Müllmenge genehmigt worden. 

Auf Platz 4 kandidiert Dr. André Peterhans. Ihm liege der Klimawandel, die Artenvielfalt und das Gesellschaftspolitische am Herzen. Gefordert sei man bei dem Aufhalten des Rückgangs der Artenvielfalt. Gesellschaftspolitisch gelte es, sich mit gegensätzlichen Meinungen auszutauschen und Eskalationen zu vermeiden. 

Auf Rang 5 steht Elisabeth Bauer. Sie möchte eine Politik für den Menschen im Einklang der Natur. Ansporn dafür war ihre Tätigkeit bei der BI „Saubere Luft". Seit 2014 ist sie Stadt- und Kreisrätin. Bei den Grünen gebe es viele neue Mitglieder, so viele qualifizierte Leute, die sich einbringen können. Ihre Interessen liegen in der ökologischen Landwirtschaft, auch Naturmedizin, Homöopathie sowie Familienpolitik. 

Auf Rang 6 kandidiert Benjamin Quaas. Er hoffe und rechne, dass er reinkomme. Er gehe sogar davon aus, dass es acht seien, die reinkommen. Ursprünglich komme er aus der linken Ecke. In den Kreistag wolle er ganzheitliches Denken reinbringen. 

Martina Pfauntsch steht auf Platz 7. Ihr Schwerpunkt liegt auf den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und die bessere Koordination von Bus und Bahn. „Wir Grüne versuchen, stark zu werden, dass der Nahverkehr so gestaltet wird, dass er auch angenommen wird." Bio-Bauernhöfe beklagten sich über mangelnden Absatz. Kantinen und Schulen sollen eingerichtet werden mit der Auflage, regionales Essen in Bio-Qualität anzubieten. „Kinder bekommen so qualitativ Hochwertiges zu essen und die Eltern werden entlastet." 

Rang 8 nimmt Sirko Galz ein. Er habe Biologie studiert. Mittlerweile sei er selbstständig, aber in einem anderen Bereich. In Burglengenfeld fungiere er als Ortssprecher. „Mich regt auf, dass Leute rumnörgeln und sich nicht engagieren." Vor dem Hintergrund, den er habe, liege seine Kandidatur nahe. Die grünen Ideen seien umsetzbar und nicht utopisch. „Ich kann sie vertreten." 

Auf den weiteren Plätzen kandidieren: 9. Claudia Müller-Völkl (Nittenau), 10. Dr. Franz Schmidkunz (Maxhütte-Haidhof), 11. Hannah Quaas (Teublitz), 12. Paul Groß (Schwandorf), 13. Tina Winklmann (Wackersdorf), 14. Klaus Pöhler (Neunburg vorm Wald), 15. Sigrid Markgraf-Rank (Maxhütte-Haidhof), 16. Manfred Pfauntsch (Bruck), 17. Franziska Wünsch (Schwandorf), 18. Christoph König (Nittenau), 19. Claudia Salzberger (Nabburg), 20. Florian Klein (Wernberg-Köblitz), 21. Claudia Lehmann-Schmidkunz (Teublitz), 22. Prof. Stefan Weiherer (Wackersdorf), 23. Magdalena Sommer (Bruck), 24. Norbert Wein (Burglengenfeld), 25. Barbara Goldmann (Kulz), 26. Frank Möller, Schwandorf, 27. Yvonne Baldermann (Teublitz), 28. Willi Klein (Bruck), 29. Barbara Hinner-Gelke (Schönsee), 30. Christoph Namislo (Teublitz), 31. Veronika Peters-Brunner (Schwandorf), 32. Franz Probst (Nittenau), 33. Sonja Probst (Wackersdorf), 34. Dr. Mathias Rass (Schwandorf), 35. Sigrid Namislo (Teublitz), 36. Martin Mayr (Neukirchen-Balbini), 37. Angelika Weigl (Steinberg am See), 38. Simon Kothmeier (Burglengenfeld), 39. Susanne Söll (Teublitz), 40. Reinhold Schmalzbauer (Burglengenfeld), 41. Renate Kersting-Tschirpanliew (Schwandorf), 42. Josef Fischer (Bruck), 43. Margret Hoffmann (Maxhütte-Haidhof), 44. Werner Klement (Schwarzenfeld), 45. Christine Langbein (Schwandorf), 46. Christoph Riedhammer (Wackersdorf), 47. Gudrun Wolf (Burglengenfeld), 48. Bernhard Ruhland (Bodenwöhr), 49. Ernestine Namislo (Teublitz), 50. Martin Schmid (Schwarzenfeld), 51. Stephanie Wanninger (Wackersdorf), 52. Harald Söll (Teublitz), 53. Cordula Körber (Nittenau), 54. Alois Nissl (Neunburg vorm Wald), 55. Christa Bach (Maxhütte-Haidhof), 56. Johannes Feicht (Maxhütte-Haidhof), 57. Angela Wittich (Teublitz), 58. Franz Heger (Nittenau), 59. Elisabeth Jawork (Burglengenfeld), 60. Arthur Baumann (Bruck). Ersatzleute: Renate Stöckl (Schwandorf), Franz Lehmeier (Burglengenfeld) und Christine Spörl (Maxhütte-Haidhof).