Wackersdorf. „Alles kommt vom Bergwerk her!" Die bergmännischen Wurzeln zu erhalten, unsere Bergmannstradition nach außen zu tragen und dabei offen sein für Innovationen, sind die Aufgaben des Knappenvereins", konstatierte dessen Vorsitzender bei der Barbarafeier. Für besondere Verdienste wurde Rosemarie Rappel und Richard Weinfurtner die Ehrenmitgliedschaft angetragen.


- Bürgermeister Thomas Falter (re.), MdB Karl Holmeier, OB Andreas Feller und Knappenverein-Vorsitzender Jürgen Müller (v.l.) beglückwünschten Richard Weinfurtner und Rosemarie Rappel zur angetragenen Ehrenmitgliedschaft.

Mit einem Festgottesdienst in der Pfarrkirche St. Stephanus wurde nach alter Tradition die Barbarafeier des Knappenvereins eröffnet. Anschließend marschierten die Knappen, angeführt von der Bergmannskapelle, sowie den Ehrengästen und Vereinen zum Pfarrheim. Mit dem Kaiser-Jäger-Marsch wurden die Festbesucher musikalisch von der Bergmannskapelle unter der Leitung von Andreas Königsberger begrüßt. Der Knappen-Singkreis brachte das Barbaralied zu Gehör.


Nach der Begrüßung zahlreicher Ehrengäste durch den Vorsitzenden Jürgen Müller erinnerte er an das letzte Barbarafest als kurz danach der Steiger das letzte Mal aus dem deutschen Steinkohlebergbau ausfuhr. War´s das? Ist das Licht erloschen? „Ich sage nein, denn Bergbau ist mehr und lebt weiter. Bergbau ist Innovation, die wir benötigen um nachhaltig unsere energetische Selbstständigkeit zu wahren", konstatierte der Sprecher. Zudem appellierte dieser an die Festgäste mutig den Fortschritt mit Ideen umzusetzen, "denn wie es gelingen kann, sehen wir an unserer blühenden Industrie- und Freizeitlandschaft hier vor Ort."


„Das Knappengebet" sangen anschließend der Singkreis unter ihrem Leiter Rudi Mandl bevor Bürgermeister Thomas Falter bekräftigte, dass man auf die Bergbauvergangenheit sehr stolz sei nachdem die BBI große Spuren hinterlassen habe. Mit einem Glück Auf aus Schwandorf erinnerte OB Andreas Feller daran, dass auch Schwandorf einmal mit der Mathiaszeche Bergbau betrieben hat. Mit dem Kohleausstieg sieht sich die Bundespolitik vor eine große Aufgabe gestellt. „Diese Herausforderung können wir nur bewältigen, wenn wir die Bevölkerung mitnehmen", meinte MdB Karl Holmeier in seinem Grußwort. Festredner MdL Joachim Hanisch befasste sich schließlich in seiner Rede mit der Entwicklung des Bergbaus in der Oberpfalz und den Problemen als auch den positiven Seiten als in Wackersdorf der Bergbau Zu Ende ging. „Nachdem im zweitgrößten Braunkohlenrevier in der damaligen Bundesrepublik 1982 die Förderung eingestellt wurde, war und ist der Bergbau ein Teil von Wackersdorf", so der Sprecher. „Der Wandel von einer Bergbau- in einen Industrie- und Tourismusgemeinde ist auch ein Verdienst des Knappenvereins", betonte Hanisch.

Nachdem die Knappen-Tanzgruppe unter der Leitung von Rosemarie Roidl den Knappentanz aufführte, nahm Vorsitzender Müller zwei Ehrungen vor. Rosemarie Rappl, die frühere Leiterin des Knappenchores und spätere Dirigentin des Singkreises wurde unter großem Beifall die Ehrenmitgliedschaft angetragen. Ebenfalls wurde Richard Weinfurtner zum Ehrenmitglied ernannt. Er hat sich ebenfalls in besonderer Weise um den Erhalt der bergmännischen Tradition verdient hat. Gemeinsam wurde abschließend das Steigerlied intoniert.