Gregorianik meets Pop - Vom Mittelalter bis heute

Am 27. Februar 2018 um 19.30 Uhr findet in der Pfarrkirche St. Barbara in Bodenwöhr im Rahmen ihrer Wintertournee ein weiteres, außergewöhnliches Konzert mit der Gruppe „The Gregorian Voices“ statt. Das Programm lautet: "Gregorianic meets Pop" und wurde von den Konzertbesuchern bereits begeistert gefeiert.

 

 

Das Ensemble

Stehende Ovationen und frenetischer Jubel bei gregorianischen Gesängen in der Kirche sind ungewöhnlich? Nicht bei „The Gregorian Voices“. Das bulgarische Vokaloktett löst seit dem Frühjahr 2011 bei seiner Tournee durch Europa regelmäßig derartig emotionale Reaktionen aus. Kein Wunder, dass dieser besondere Chor bereits mehrere internationale Auszeichnungen erhalten hat. Sein Können umfasst ein erstaunliches Spektrum, das vom einstimmigen liturgischen Gesang bis hin zur polyphonen Fünfstimmigkeit mit schallenden Bässen und aufsteigenden Falsettstimmen reicht. In schlichte Mönchskutten gekleidet erschaffen „The Gregorian Voices“ durch die beeindruckende Präsentation ihrer substanzreichen Stimmen eine großartige, mystische Atmosphäre, die gerade in Kirchen raumgreifend und sehr berührend ist.

Dieser stimmgewaltigen Formation von acht Sängern ist die klassische Gesangsausbildung anzuhören. Ihre glockenklaren Stimmen, der Zwiegesang von Bass, Bariton und Tenor breitet sich komplex und spannungsreich über dem Publikum aus. Der achtköpfige Männerchor aus dem bulgarischen Sofia begeistert und fasziniert mit gregorianischen Chorälen, orthodoxen Gesängen und Madrigalen unter der künstlerischen Leitung von Georgi Pandurov ein breites Publikum. Das Herausragende an diesem Chor ist, dass er die frühmittelalterlichen gregorianischen Choräle völlig neu belebt und interpretiert. Wie das gelingen kann, beweisen „The Gregorian Voices“ eindrucksvoll, wenn sie berühmte Klassiker der Popmusik im gregorianischen Stil arrangieren. Auch mit diesem gewagten Experiment lösen sie überwältigende Reaktionen im Publikum aus: „intensiv, aufwühlend, überragend oder erstaunlich“ sind Ausrufe, die häufig zu hören sind. Rod Stewards „I ’m sailing“ in einer sakralen Modulation zu hören, ist schon ein emotionales Erlebnis. Auch „Imagine“, ein bekannter Song von John Lennon, erntet neben „Ameno“ von ERA treffsicher und beständig Beifallsstürme. Die Spannung im Publikum ist zum Greifen, wenn „The Gregorian Voices“ ihr Konzert mit einer Hommage an Michael Jackson und Lionel Richie krönen: „We are the World, we are the Children“.

Die Gregorianik

Unter Gregorianik oder gregorianischem Choral versteht man den einstimmigen, unbegleiteten, liturgischen Gesang der katholischen Kirche in lateinischer Sprache. Bis heute werden verschiedene Theorien zur Entstehung der Melodien diskutiert. Gesichert erscheint, dass die Form der gesungenen Liturgie im Wesentlichen aus Rom stammt, wo sie zwischen dem 4. Und dem frühen 8. Jahrhundert nach und nach entstand. Im klerikalen und im klösterlichen Leben des Mittelalters hatte das gesungene Lob Gottes, Laus Dei, den höchsten Stellenwert. Kleriker und Mönche widmeten viele Stunden des Tages und der Nacht dem Singen und der Weiterentwicklung der Liturgie. Heute, 1200 Jahre nach seiner Blütezeit, entdeckt ein breites Publikum die heilsame Wirkung des Gregorianischen Chorals sowie die Freude an überraschenden Interpretationen von Popsongs, die es nicht für möglich gehalten hätte. So erleben die mittelalterlichen Sakralgesänge dank des Könnens von Chören wie „The Gregorian Voices“ ein fulminantes Comeback.

Dem Publikum öffnet sich eine Tür zu einer musikalischen Zeitreise durch zwölf Jahrhunderte. Dass es diesen grandiosen acht Künstlern immer wieder gelingt, eine spannungsreiche Atmosphäre zu schaffen, bewiesen „The Gregorian Voices“ erneut, als ihre Tournee sie ins Kloster Ebersbach führte, in dem der Film „Der Name der Rose“ von Umberto Eco gedreht wurde. Es war einfach sensationell, wie dieser Chor inmitten der historischen Kulisse die mystische Grundstimmung des Films wiederaufleben ließ. Erleben Sie die Faszination, die diese gesungenen Gebete auf ein breites Publikum ausüben!

Das Programm

Die erste Hälfte dieses Programms besteht aus klassisch-gregorianischen Chorälen, orthodoxen Kirchengesängen und Liedern der Renaissance und des Barock, die in lateinischer Sprache vorgetragen werden. Neben dem „Ave-Maria“ und dem „Ave Maris Stella“ wird dem Publikum das andachtsvolle Kyrie „Missa Orbis Factor“ geboten. Es folgen unter anderem orthodoxe Lieder von Ioan Kukusel (1280 – 1360) und ein kunstvoller Kanon „Cantate Domino“ von Heinrich Schütz (1585 –1672). In der zweiten Hälfte demonstrieren die acht Künstler, wie englischsprachige Popsongs in einer gregorianischen Adaption klingen. Auch hier elektrisieren sie durch ihr beachtliches Stimmpotenzial und zaubern Gänsehautatmosphäre in jeden Kirchenraum. Neben Leonhard Cohens „Hallelujah“ werden unter anderem „Sound of Silence“ von Simon & Garfunkel sowie Bob Dylans „Knocking on Heaven’s Door“ und Rod Stewards „I ’m sailing“ interpretiert. „The Gregorian Voices“ berühren und entführen den Zuhörer in die Welt der mittelalterlichen Klöster und zeigen, wie Gregorianik heute klingen kann: authentisch und zeitgemäß.

Kartenvorverkauf für das Konzert am 27. Februar um 19.30 Uhr (Einlass und Restkarten ab 18 Uhr): in Bodenwöhr: Getränke und Schreibwaren Stangl, Ludwigsheide 4, Katholisches Pfarramt, Kolpingstr. 2a (Mittwoch von 9.30 bis 11 Uhr und Donnerstag von 15 bis 17 Uhr), in Schwandorf: Mittelbayerischer Kartenvorverkauf, Fronberger Str. 2 oder unter www.eventim.de

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