ver.di wählt Bezirksfrauenrat im Bezirk Oberpfalz neu

„Die gemeinsame Arbeit von Frauen, mit und für Frauen ist im Bezirk Oberpfalz ein Eckpfeiler unserer Gewerkschaftsarbeit in ver.di“ freut sich Alexander Gröbner (Geschäftsführer ver.di Bezirk Oberpfalz).

 

{module Anzeige (Kreis Regensburg)}

 

Nach wie vor sei prekäre Beschäftigung vor allem ein Problem in der Erwerbs-Biografie von Frauen. Befristete Beschäftigung, Niedriglohnarbeit, mangelnde Vereinbarkeit von Familie und Beruf bis hin zu Nachteilen im Rentenalter seien auch heute noch Realität. „Auch im Jahr 2018 bekommen Frauen deutschlandweit rund 21% weniger Geld für die gleiche Arbeit. In Bayern sind es sogar 24% weniger. Wer heute in prekärer Beschäftigung leben muss, wird im Alter von Armut bedroht sein. Das wollen wir ändern!“ so Gröbner weiter

Equal Pay und die Verbesserung in der gesetzlichen Rentenversicherung seien hierzu unbedingt notwendige Forderungen und Bausteine gewerkschaftspolitischer Arbeit in den nächsten Jahren! Die gesetzliche Rente müsse für ein gutes Leben reichen.

Außerdem sei es wichtig, gleiche Lebensbedingungen für alle Menschen in Bayern herzustellen. Die Bayerische Verfassung dürfe nicht nur in den Bücherregalen der politisch Verantwortlichen verstauben, sondern müsse Handlungsleitfaden für die Realisierung einer gerechten Gesellschaft werden.

Elisabeth Rauch (Vorsitzende des Bezirksfrauenrats) gab einen kleinen Einblick in die aktuelle Arbeit der Gewerkschaft ver.di auf Bundesebene und in den Landesbezirken. ver.di stehe auch in diesem Jahr in vielfältigen Auseinandersetzungen. Beispielhaft habe die Gewerkschaft ver.di die Tarifrunden bei Post, Telekom, der AOK und mittlerweile auch im öffentlichen Dienst erfolgreich abgeschlossen. Aber es gebe noch viel zu tun.

Bettina Messinger (Landesfrauensekretärin ver.di Bayern) erläuterte in ihrem Grundsatzreferat, dass in Deutschland erst vor 100 Jahren das Wahlrecht für Frauen gesetzlich verankert wurde. „Was heute selbstverständlich erscheint, war und ist aber ein langwieriger Prozess der Lobbyarbeit von und für Frauen in dieser Gesellschaft.“ Kaum jemand erinnere sich, dass Frauen bis 1962 kein Bankkonto ohne Zustimmung ihres Ehemannes erhielt oder erst seit 1977 Ehemänner nicht mehr einfach die Stellen ihrer Frauen kündigen können, ohne sie auch nur zu fragen. Bis zur Reform des Ehe- und Familienrechts waren Frauen „zur Führung des Haushaltsverpflichtet“. Berufstätig durften sie nur sein, wenn sie „ihre familiären Verpflichtungen nicht vernachlässigten“.

Heute unvorstellbar!“ so Messinger. „Aber auch heute gibt es noch vielfältige Herausforderungen, um die Gleichberechtigung von Mann und Frau in unserer Gesellschaft voranzutreiben!“ ver.di Bayern und der Landesfrauenrat habe hier mit mehreren Bündnispartnern (DGB Bayern, Evangelische Frauen, GdP, NGG, Katholischer Frauenbund, Paritätischer Wohlfahrtsverband, VdK, Verband alleinerziehender Mütter und Väter) im Juli 2017 das Bündnis „Altersarmut in Bayern, insbesondere von Frauen“ ins Leben gerufen und eine Resolution unterzeichnet. Im Landtagswahljahr 2018 gelte es in Bayern dieses Thema nicht aus den Augen zu verlieren. „Frauen erhalten im Durchschnitt nur 47 Prozent derjenigen Renten, die Männern ausgezahlt werden. Und auch Männer haben häufig Renten, die nicht zum Leben reichen!“ so Messinger

Nach einem ausführlichen Rechenschaftsbericht und einem Einblick in die gewerkschaftliche Arbeit der letzten Jahre durch die bisherige Vorsitzende des Bezirksfrauenrats, Elisabeth Rauch, wurden Delegierte u. a. für die bevorstehende Bezirkskonferenz im Oktober gewählt.

Für die nächsten vier Jahre wurde Elisabeth Rauch (Cham) als Vorsitzende im Amt bestätigt und Marina Mühlbauer (Regensburg) als stellvertretende Vorsitzende des Bezirksfrauenrats im ver.di Bezirk Oberpfalz gewählt.

Karambolage bei Scharmassing
Geld aus Krankenzimmer geklaut