Bezaubernde Klänge an Neujahr

„Fürchtet euch nicht!“, unter diesem Leitwort stand das Weihnachtskonzert in der evangelisch-lutherischen Erlöserkirche in Nittenau, das traditionell am Abend des Neujahrstages stattfindet. Angesichts der jüngsten Ereignisse gewann diese Aussage an zunehmender Bedeutung. Die vielen Zuhörer genossen ein breites Spektrum der feierlichen Melodien.

Pfarrer Reiner Eppelein freute sich über den regen Zuspruch, den das Konzert erfuhr. Kurzerhand wurde die Trennwand zum Gemeinderaum geöffnet, so dass die vielen Besucher einen Sitzplatz ergattern konnten. „Fürchtet euch nicht!“, das sei die Botschaft des Engels, an einfache Leute wie du und ich“, betonte der Geistliche. Damals wie heute können die Menschen damit nicht so recht etwas anfangen damit. Fragen wie „Können wir es schaffen?“ beschäftigen uns. „Wie wird es sein, wenn die Münchner Bahnhöfe öfter evakuiert werden müssen? In all dem klinge das Wort des Engels „Fürchtet euch nicht“. „Denn Furcht ist nicht in der Liebe“, betonte Pfarrer Eppelein, „die wahre Liebe treibt die Furcht aus. Daran glaube ich und darauf vertraue ich. Ich möchte Sie anstecken davon.“ Der Geistliche riet dazu, sich nicht von der Furcht beherrschen zu lassen: „Egal was kommt, ich habe keine Angst, ich will mich nicht fürchten.“

Die Musik bot eine besinnliche Stunde, in der die Konzertbesucher abschalten konnten. Musikalisch willkommen wurden sie vom Singkreis der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde mit dem „Fürchtet euch nicht“, einer Evangelienmotette zu vier Stimmen nach Wolfgang Carl Briegel. Meditativen Charakter boten die Psalmen aus der „Marienvesper“ von Valentin Rathgeber. Im Programm fanden die Zuhörer den Originaltext in Latein und die deutsche Übersetzung dazu. Während der Darbietung durch den Chor und das Kammermusikensemble, nutzten viele die Möglichkeit, sich darin zu vertiefen und die Botschaft zu verstehen. Das Kammermusikensemble harmonierte im einfühlsamen Zusammenspiel.

Ebenfalls mit Ohren und Augen genießen konnte das Publikum die Weihnachtskantate für Soli, Chor und Instrumente „Daran ist erschienen die Liebe Gottes“ von Johann Wendelin Glaser. Die Solisten beeindruckten dabei mit ihren herausragenden Stimmen, so Johannes Eppelein (Tenor) bei der Aria in dieser Kantate und Carsten Hohl (Bass) beim Recitativo. Johannes Eppelein begeisterte zudem als Solist bei den drei Weihnachtsliedern von Peter Cornelius wie „Die Hirten“, „Die Kön’ge“ und „Christbaum“, begleitet von Carsten Hohl auf dem Klavier. Tabea Eppelein bezauberte ihr Publikum mit der Arie „Bereite dich, Zion“ aus dem Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach. Franziska Mandl brillierte mit ihrer wunderbaren Stimme mit „Sei stille dem Herrn“ aus dem Oratorium „Elias“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy.

„The Peace of God“ von John Rutter, sprach den Zuhörern aus der Seele, gerade in unseren unsicheren Zeiten, dargebracht vom Singkreis. Der Applaus am Ende des Programms wollte kein Ende nehmen, worüber sich die Ausführenden sichtlich freuten. Forderungen nach einer Zugabe wurden geäußert, die gerne erfüllt wurde. Noch einmal interpretierte der Singkreis das „The Peace of God“.

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