Bezirksräte beschließen erste Maßnahmen im Freilandmuseum Oberpfalz

Das Großgerätedepot, der Lernort „Köstlerwenzel" und ein neuer Stadel für das Freilandmuseum Oberpfalz erhielten heute die grundsätzliche Zustimmung der Oberpfälzer Bezirksräte. Die drei Maßnahmen sind die ersten, die im Rahmen des neuen Konzepts des Freilandmuseums umgesetzt werden sollen. Die Bezirksräte empfahlen, die dafür notwendigen Finanzmittel für das nächste Jahr einzuplanen.

Im September hatte sich der Bezirkstag der Oberpfalz mit dem Zukunftskonzept des Freilandmuseums intensiv auseinandergesetzt, der Kulturausschuss befasste sich nun mit den ersten Umsetzungsvorschlägen der Museumsleitung, die im nächsten Jahr angepackt werden sollen. „Es geht um die Entwicklung des Museums bis in die Gegenwart und um die Vermittlung unserer Arbeit an die Menschen. Dazu gehört, dass wir was weiterentwickeln, mit den drei Maßnahmen beginnen wir nun", erklärte Bezirkstagspräsident Franz Löffler die Zielsetzung.

Mit dem Großgerätedepot werden dann die bisher nur unzureichend untergebrachten größeren Objekte wie etwa Kutschen, Schlitten und Pflüge eine neue und praktikable Heimat zur Aufbewahrung finden. Für die genaue Planung des Depots sollen im nächsten Jahr 75.000 Euro bereitgestellt werden. Zur Aufbewahrung von Material und kleineren Geräten, die sich momentan unter zwei Behelfsdächern im Museumsgelände befinden, wird ein derzeit noch in Frotzersricht (Markt Schwarzenfeld) stehender historischer Stadel erworben und ins Freilandmuseum transloziert. Dort könnten auch die im „Köstlerwenzel"-Stadel aufbewahrten Geräte untergebracht werden, so dass dieser Ort für den neuen Lernhof „Köstlerwenzel" zur Verfügung stehen würde. Für das Projekt Lernhof soll das Wohnstallhaus des Vierseithofs, das bei einem Brand in den 1980er Jahren vernichtet wurde, in zeitgemäßer Holzständerbauweise nach historischem Vorbild errichtet werden. Es ist geplant, eine für Besucher zugängliche „Dauerbaustelle" zu schaffen, in der Studenten wie auch interessierte Erwachsene „mitarbeiten" und so alte Handwerkstechniken erlernen können. Mit der Fertigstellung des Gebäudes wird im Jahr 2025 gerechnet.

Zahlreiche Zuschüsse im Kulturbereich

In der Sitzung vergaben die Bezirksräte auch 60.000 Euro an zahlreiche Antragsteller aus dem kulturellen Bereich. Unterstützt wird etwa der Ankauf von Trachten und Instrumenten durch Vereine, die Oberpfälzer Festspiele oder die Popularmusik (die Zuschüsse an die einzelnen Vereine/Verbände entnehmen Sie bitte den Pressemitteilungen für die jeweiligen Gebietskörperschaften weiter unten).

6.000 Euro gehen an den Verlag Michael Laßleben in Kallmünz für die Herausgabe der Heimatzeitschrift „Die Oberpfalz", 1.500 Euro an den Heimatkundlichen Arbeitskreis im Oberpfälzer Waldverein für die Herausgabe des 65. Bandes der „Oberpfälzer Heimat" und 340 Euro für die Junge Philharmonie Ostbayern zur Deckung der – trotz Corona-bedingter Konzertausfälle – laufenden Kosten. Mit maximal 1.000 Euro werden die Theatervorstellungen und Gastspiele der Neuen Werkbühne München an Oberpfälzer Schulen gefördert. Im Rahmen der Förderung von Buchpublikationen erhält Dr. Manuel Trummer 320 Euro für seinen Sammelband „Das Ländliche als kulturelle Kategorie – Aktuelle kulturwissenschaftliche Perspektiven auf Stadt-Land-Beziehungen".

Die Zuschüsse im Einzelnen:

Landkreis Amberg-Sulzbach

Im Rahmen der Förderung nichtstaatlicher Museen unterstützt der Bezirk Oberpfalz die Neu- und Umgestaltung der Ausstellung „Montangeschichte Sulzbach-Rosenberg: erfahren und erleben" im St. Anna-Schacht in Sulzbach-Rosenberg mit 7.500 Euro. Und zur Beschaffung von Instrumenten werden dem Musikverein Vilseck 579 Euro zur Verfügung gestellt.

Landkreis Cham

Zur Beschaffung von Instrumenten gehen 247 Euro an die Kolping-Musik Cham. Außerdem erhält der Further Drachenstich 5.000 Euro aus Bezirksmitteln.

Landkreis Neumarkt i. d. OPf.

Die Blaskapelle Breitenbrunn erhält für die Beschaffung von Trachten 419 Euro und für den Kauf von Instrumenten 674 Euro, die Blaskapelle Berngau erhält zum Ankauf von Instrumenten insgesamt 1.894 Euro.

Landkreis Neustadt a. d. WN und Stadt Weiden

Der Bezirk Oberpfalz fördert die kulturelle Zusammenarbeit zwischen der Oberpfalz und Tschechien, so verschiedene Veranstaltungen der Jugendkunstschule der Kulturwerkstatt Kalmreuth mit 1.100 Euro. Im Rahmen der Förderung nichtstaatlicher Museen gehen 5.996 Euro an das Kultur- und Militärmuseum Grafenwöhr für die Erweiterung der Dauerausstellung.

Landkreis Regensburg

Für die Beschaffung von Trachten stellten die Bezirksräte dem Heimat- und Trachtenverein „Burglinden" Brennberg 1.305 Euro zur Verfügung. Im Rahmen der Förderung von Konzertreihen erhält der Verein für Kultur und Brauchtum Nittendorf 500 Euro für die Aufführung der Krönungsmesse am Totensonntag in der Pfarrkirche Undorf; 185 Euro gehen an Hans Langrieger und Sascha Borchers-Langrieder für die Konzertreihe im Artonicon in Schierling in den Jahren 2018 bis 2020. Neu in die Festspielförderung wurde die „Wandelnacht zu Wenzenbach" aufgenommen; 1.500 Euro gehen an den Veranstalter „Mähnenwind".

Landkreis Schwandorf

Für den Ankauf von Trachten erhält die Stadtkapelle Oberviechtach 297 Euro. Für den Kauf von Instrumenten bewilligten die Bezirksräte dem Musikverein Weiding 799,80 Euro, der Blaskapelle Teunz 557 Euro und der Edelweißkapelle Pertolzhofen 230 Euro.

Im Rahmen der Förderung nichtstaatlicher Museen unterstützt der Bezirk Oberpfalz die Neu- und Umgestaltung der Ausstellung des Schwarzachtaler Heimatmuseums in Neunburg vorm Wald mit 7.4227 Euro.

Auch 2020 werden die Festspiele im Landkreis gefördert: Je 1.000 Euro erhalten die Stadt Oberviechtach für das historische „Doktor-Eisenbarth-Festspiel" und der Theater- und Festspielverein Nittenau für „Die Geisterwanderung".

Landkreis Tirschenreuth

Der Bezirk Oberpfalz fördert die kulturelle Zusammenarbeit zwischen der Oberpfalz und Tschechien, so die gemeinsamen Aktionen Behinderter und Nichtbehinderter aus der Oberpfalz und Tschechien, die durch die Selbsthilfegruppe Behinderte und Nichtbehinderte für den Landkreis Tirschenreuth durchgeführt wurden.

7.500 Euro erhält der Markt Konnersreuth für die Neu- und Umgestaltung der Ausstellung im Theres-Neumann-Museum. Und der Musikverein Ernestgrün in Bad Neualbenreuth bekommt im Rahmen der Instrumentenförderung 500 Euro für den Ankauf einer Tuba.

Stadt Regensburg

Zur Beschaffung von Trachten erhalten der Heimat- und Volkstrachtenverein „Stamm" 854 Euro und der Alpine Verein 345 Euro.

Im Rahmen der Förderung der Popularmusik bewilligten die Bezirksräte der Regensburger Band „Rootz Radicals" 500 Euro für Demo-Aufnahmen.

Stadt Weiden i. d. OPf.

Die Weidener Max-Reger-Tage werden mit 500 Euro und die Weidener Meisterkonzerte mit 1.500 Euro unterstützt.

Auch die Popularmusik wird gefördert: 500 Euro erhält die Band „404 Whizzkids" für Demoaufnahmen.


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