Mit einem Dankgottesdienst den Abschluss der Renovierungsarbeiten gefeiert

„Gott sei Dank", häufig geäußert, wenn etwas gut gelaufen ist, was vorher recht mühsam war, mit ungewissem Ausgang. Am Sonntag bezog sich dieses „Gott sei Dank" auf den Abschluss der Renovierungsarbeiten der Pfarrkirche St. Barbara Bodenwöhr.

Sonnenlicht durchflutete durch blitzsaubere Fensterscheiben das Kirchenschiff und brachte die frischgetünchten Wände zum Leuchten. Der Kirchenchor und der Kinderchor unter der Gesamtleitung von Eva Blommer probten noch eifrig für den Dankgottesdienst. Gelohnt hatte es sich allemal, der Gesang wurde zurecht vielgelobt, begleitet vom Orgelspiel mit Organist Rainer Blommer und den Posaunenklängen von Richard Hauser.

Interessiert zeigte sich Weihbischof Dr. Josef Graf aus Regensburg, als Pfarrer Johann Trescher ihm das Gotteshaus zeigte. Denn nach einer etwa halbjährigen Renovierungszeit erstrahlte die Kirche, vom Typ her eine romanische Basilika, in neuem Glanz.

Lange waren die Kirchenglocken von St. Barbara verstummt, an diesem Tag schien es, als läuteten sie besonders feierlich zum Dankgottesdienst, den Weihbischof Dr. Graf und der Ortsgeistliche, Pfarrer Trescher konzelebrierten. Platz wäre für 500 Gottesdienstbesucher, und zu so einem Anlass sind die Kirchenbänke ziemlich vollbesetzt, doch die Angst vor Corona geht um, und auch durch jahreszeitlich bedingte Erkältungskrankheiten ließen sich manche, die gerne gekommen wären, entschuldigen.

In Begleitung einer Vielzahl von Ministranten von Bodenwöhr und Blechhammer zogen Weihbischof Dr. Graf und Pfarrer Trescher ein, feierlich, unter Orgel- und Posaunenklängen.

Wozu ist die Kirche da? Mit dieser rhetorischen Frage stieg Weihbischof Dr. Graf in seine Ansprache ein. Kirchen dienen dem Brauchtum, der Denkmalpflege, fröhliche Zeremonien verschönern Familienfeiern, haben auch einen gewissen Stellenwert auf dem Freizeit- und Bildungssektor. „Doch das wäre wohl zu wenig", so der Sprecher, „was ist der tiefere Sinn der Kirche?" Der Glauben und die Hoffnung auf die Herrlichkeit Gottes. „Gott zeigt sein wahres Antlitz in dem Menschen Jesus Christus, dazu ist die Kirche da, um die Botschaft Jesu zu verkündigen." Die Hoffnung auf die Herrlichkeit Gottes, dass die Menschen glauben an das ewige Leben, die ewige Gemeinschaft mit Gott, so Dr. Graf. Im Tagesevangelium ging es um die Samariterin, Jesus hatte ihr gesagt, dass er lebendiges Wasser geben kann, damit niemand mehr dürste. Sie dachte dabei an frisches Quellwasser. Jesus aber hatte Tieferes im Sinn, an ein Wasser, das zur Quelle werde. „Jesus gibt etwas, was die Welt nicht geben kann", so der Weihbischof, „dafür ist die Kirche da, etwas zu geben, was die Welt nicht geben kann, und deshalb versammeln wir uns."

Früher, als man sich zum Namenstag oder zum Geburtstag gratuliert hat, habe man Gesundheit, ein langes Leben und „dass du in den Himmel kommst", gewünscht. Die beiden letzten Perspektiven seien ziemlich verloren gegangen. An Gott zu glauben habe nicht mehr die Bedeutung wie früher. Stattdessen suchen die Menschen nach Ersatzreligionen, doch für Christen gebe es noch etwas Wichtigeres. Und über den eigenen Sorgen solle man nicht die anderen vergessen. Dr. Graf wies auf die Aktion Misereor hin. Er dankte allen für das Gute, das sie leisten, vor allem auch in den kirchlichen Gremien.

Es sei nicht immer leicht, Christ zu sein. Schwierigkeiten in der Familie, im Freundeskreis, Anfeindungen am Arbeitsplatz oder in der Schule können auftreten. „Bitte halten Sie der Kirche die Treue. Sie wollen das, sonst wären Sie nicht hier, bewahren Sie sich den Glauben, trotz Schmähungen, ermunterte er die Anwesenden. Kirchenpfleger Karl Zwerenz erinnerte an die Planungen und Genehmigungen der Kirchenrenovierung, deren Durchführung mit all ihren Verzögerungen und Schwierigkeiten. „Es ist geschafft", zeigte er sich zufrieden und dankte Weihbischof Dr. Josef Graf und Pfarrer Johann Trescher für die Zelebration des Dankgottesdienstes.



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