Schwarzenfeld. Eine „Bissgurn“ ist ein zänkisches Weib, der „Lenz“ der Frühling und ein „Hirnbatzl“ ein Stupser an die Stirn. Für Gerhard Holz gehören diese Ausdrücke zum täglichen Sprachgebrauch. Der Volksmusiker und Mundart-Experte hat sich um den Erhalt bayerischer Redewendungen verdient gemacht. Am Sonntag war der 70-jährige Dialekt-Botschafter aus Feldmoching schon zum vierten Mal zu Gast beim Trachtenverein „Miesbergler“.

„Bairisch gredt, gsunga und gspielt“. Unter diesem Motto begrüßte Vorsitzende Lisa Wilhelm 160 Zuhörer zum „Volkstumsabend“ im Saal des Miesberg-Restaurants. „Wer bairisch und auch nach der Schreibe reden kann, hat einen Riesenvorteil“, ist stellvertretender Landrat Jakob Scharf überzeugt.

„De 3 Andern“ sangen diesmal zu zweit. Sie gaben zu verstehen, was sie von einem Hochzeiter erwarten: „A Geld mou er hom und a Haus, sonst werd aus der Heirat nix draus“. Ein Mo in der Jogginghose ist für sie ein Sexsymbol.  Passend zum Ende der Fastenzeit singen die beiden: „Ois bloß koa Wasser nieat. Owa beim Schnaps, da reißt ma der Straps“. Über die „Liab und die Sprach`“ philosophiert Gerhard Holz, wenn er Zwiesprache hält. Er sagt zu ihr: „Der Lenz ist da“. Sie dagegen: „Der Hansi wär mit lieber“. Oder der „Tschamstara mit der Panka-Frisur“. Hot eam die „Goaß“ früher „a Briaferl“ g`schrieb`n, so geht`s heit digital.

Einen Hörgenuss bot „De zamagwürfelte Musi“ mit Stefan Streck (Tuba), Bernhard Schuierer (Stairische), Markus Koppmann (Tenorhorn), Jörg Kleidl (Klarinette), Tobias Zeitler (Trompete) und Konrad Schleicher (Trompete). Ihr Repertoire reichte vom „verzwickten Zwiefachen“ bis zur böhmischen Blasmusik.