Briefmarken-Sprache übersetzt: Ausstellung im Freilandmuseum

Neusath-Perschen. Vielen ist die „Briefmarken-Sprache" heute unbekannt. Auch Bezirkstagspräsident Franz Löffler gab zu, von dieser noch nicht gehört zu haben. Diese Unwissenheit beseitigt eine Ausstellung im
Tagungsraum des Oberpfälzer Freilandmuseums, in der man diese Geheimsprache kennenlernen kann: Schülerinnen und Schüler der 5. Jahrgangsstufe des Gymnasiums Lappersdorf interpretierten die Aussagen
mit Hilfe von Comiczeichnungen und „übersetzten" die Botschaften in moderne WhatsApp-Nachrichten.


Bis in die 1960er Jahre war es üblich, geheime Botschaften durch die Anordnung der Briefmarke auf einem Kuvert zu übermitteln. So bedeutete eine auf dem Kopf stehende Marke, die am oberen linken Kuverteck in
leichter Drehung aufgeklebt war „Bleib mir treu!". Die Schüler malten zu den jeweiligen Aussagen passende Bilder und überlegten sich gleichzeitig, mit welchen Worten sie heute diese Botschaften übermitteln würden. Einfach war das Unterfangen zumindest zu Beginn nicht: „Zum Teil konnten wir mit den Sprüchen nichts anfangen", gaben sie unumwunden zu. Trotz anfänglicher Skepsis entstanden die unterschiedlichsten künstlerischen Arbeiten, die die Aussagen verdeutlichen.

Die Ausstellung ist im Rahmen des Projekts „Schule trifft Museum – Exponat anders" entstanden. Kinder gehen hierbei anders mit historischen Ausstellungsstücken um: Sie betrachten sie nicht nur im Museum, sondern beschäftigten sich intensiv mit ihnen. Initiator war der Regensburger Kreisheimatpfleger Hermann Binninger, der zusammen mit Kunsterzieherin Katharina Kuhn-Warreyn den Schülern die „Briefmarken-Sprache" vermittelte. Binninger entwarf sogar extra eine eigene Briefmarke für die Schule, um die „Sprache" darzustellen. Die Ausstellung ist bis Ende Juni im Oberpfälzer Freilandmuseum zu sehen.


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