Brasilianer zu Gast in Schwandorf

Schwandorf. Vikar Martin Backhouse besuchte vor 40 Jahren die Ureinwohner im Süden Brasiliens und legte den Grundstein für die Partnerschaft zwischen der christlichen Gemeinde in der Region „Guarita“ und der evangelischen Gemeinde Schwandorf. Eine zweitägige Bus- und Flugreise nahmen vier Frauen aus dem Indigenen-Gebiet auf sich, um drei Wochen lang Land und Leute ihrer Patengemeinde zu erkunden.

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Im Jahre 1824 kamen die ersten deutschen Einwanderer nach Brasilien und gründeten Städte und lutherische Gemeinden und besetzten die Gebiete, die man den Indianern weggenommen hatte. Die Christen bekamen ein schlechtes Gewissen und gründeten die Organisation „COMIN“ für die Arbeit mit indigenen Völkern. Für sie arbeitet Pfarrerin Renate Gierus. Die Koordinatorin der pastoralen Arbeit hat deutsche Wurzeln und dolmetschte beim Empfang im Rathaus. „Wir verstehen uns als Brückenbauer und wollen einen Versöhnungsdienst leisten“, betonte Renate Gierus im Gespräch mit Oberbürgermeister Andreas Feller.

Die Arbeit ihres Verbandes habe sich mittlerweile verändert, gibt die COMIN-Vertreterin zu verstehen. Ziel des Verbandes sei es, auf die Einhaltung der Menschenrechte zu pochen, den interkulturellen und interreligiösen Dialog zu fördern und sich für einen nachhaltigen Schutz der natürlichen Ressourcen einzusetzen. Der Oberbürgermeister überreichte dafür eine Spende. 
In Brasilen leben heute 900 000 Ureinwohner in 305 verschiedenen Stämmen. Zu ihnen gehört Tereza Fernandes aus dem Volk der „Guarini“, die zum ersten Mal in ihrem Leben ihr familiäres Umfeld verlassen und die Reise nach Schwandorf mit angertreten hat. Begleitet von der Psychologin Priscila Emilio aus dem Volk der „Kaingang“, die sich im Auftrag der staatlichen Gesundheitsbehörde um die Ureinwohner kümmert. 


Zur Delegation gehört schließlich die Krankenschwester und Erzieherin Noeli Falcade, die die Indigenen in der Region „Guarita“ in Fragen der Gesundheit und Ernährung berät. Ihre Arbeit unterstützt der evangelisch-lutherische Dekanatsbezirk Sulzbach-Rosenberg, zu dem auch die Pfarrei Schwandorf gehört, regelmäßig mit Spenden. 
Der brasilianische Austauschpfarrer der Schwandorfer Kirchengemeinde, Alfredo Malikoski, und die beiden ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen Brigitte Lang und Elisabeth Großer, kümmern sich während des dreiwöchigen Aufenthaltes um die Gäste, zeigen ihnen die Sehenswürdigkeiten der Region und nehmen sie mit auf eine Einlaufstour. Auch eine Besichtigung der Felsenkeller und eine Fahrt nach Regensburg sind vorgesehen.

 
Am 21. Juli, um 20 Uhr, werden die brasilianischen Frauen in der Erlöserkirche einen Gottesdienst mitgstalten, ehe sie drei Tage später wieder die Heimreise antreten. Mit gegenseitigen Besuchen halten das Dekanat Sulzbach-Rosenberg und der Indianermissionsrat „COMIN“ die Partnerschaft aufrecht. „Bei der Unterstützung der Indogenen in Guarita sind wir auf Spenden angewiesen“, erklärt der brasilianische Austauschpfarrer Alfredo Malikoski. Wer die Missionsarbeit des Dekanats unterstützen möchte, kann mit dem Vermerk „Partnerschaft mit COMIN“ folgendes Konto spenden: IBAN: DE75 5206 0410 0101 6079 01. Mit dem Geld soll vor allem das Projekt „Beratung in Gesundheit und Ernährung“ der Krankenschwester und Erzieherin Noeli Falcade unterstützt werden. Viele Kinder sterben dort immer noch an Unterernährung. 

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