Die Brucker SPD-Ortsvorsitzende Inge Gleixner erläuterte nach ihrem kurzen Abriss über die Arbeit im Ortsverein den gut 20 Mitgliedern bei der Jahreshauptversammlung das Geschehen im Marktrat. Hier habe sich die Fraktion mit sinnvollen und zukunftsweisenden Anträgen eingebracht. Doch schon bei der Auflistung zog sich die Zornesröte in das Gesicht der Sprecherin.

Angesichts der Überalterung und relativ knappen Besetzung im gemeindlichen Bauhof, forderte man die Einstellung jeweils eines Auszubildenden in den Jahren 2016 und 2017, was vom Gremium auch mehrheitlich beschlossen wurde. Die Stellenausschreibung sollte im Brucker Mitteilungsblatt erfolgen. Dies sei jedoch nur einmal geschehen und  trotz mehrmaliger Erinnerung in den folgenden Ausgaben ausgeblieben, informierte die Sprecherin. Nicht anders ging es mit der SPD-Wahlkampfforderung, einen Grüngärtner einzustellen oder Preisangebote von Landschaftsgärtnern einzuholen, die sich um die gemeindeeigenen Grünflächen kümmern. „Auch hier wurde der Beschluss nicht umgesetzt“, so Inge Gleixner.

Ähnlich war es mit dem beantragten Werbeschild im Industriegebiet. Dieses werde aus straßenrechtlichen Gründen in der gewünschten Form nicht genehmigt, so der Tenor aus der Verwaltung. Von der Beauftragung, Alternativmöglichkeiten zu prüfen, habe man bis heute nichts mehr gehört, so die Fraktionssprecherin sichtlich ungehalten. Hart kämpfen musste man auch um den geforderten Aufzug im Rathaus, der aber letztlich beschlossen wurde und für den man eine bis zu 90-prozentige Förderung erwarten könne. Viel „Wirbel“ habe die Installierung der kommunalen Verkehrssicherheit erzeugt, die den ruhenden Verkehr überwachen soll. Dieser habe sich aber wieder schnell gelegt und die verteilten „Knöllchen“ hätten bereits eine Verbesserung der Parksituation gebracht, die jedoch noch immer verbesserungswürdig sei, resümierte die Sprecherin.

Mit der Erschließung des Sollbacher Baugebiets „Auäcker“ konnte man acht Parzellen für die Wohnbebauung schaffen. Ein großes Anliegen sei es der Fraktion, dass die Außendarstellung der Marktgemeinde verbessert werde. Mit „Wer nicht wirbt, der stirbt“, kopierte Inge Gleixner eine alte, aber immer wieder aktuelle Binsenweisheit und verwies auf  viele Orte aus der Region, die ihre Industrie- und Wohnbaugebiete, aber auch die vorhandenen Freizeitmöglichkeiten präsentieren. Ob es daran liege, dass die Nachbarn aus Nittenau und Bodenwöhr ihre Flächen problemlos an den Mann kriegen, sei dahingestellt, meinte sie, aber es sei eine Tatsache, dass im Brucker Industriegebiet seit Jahren mehr oder weniger Stillstand herrsche.

Gerd Habermeier blickte in seinen Ausführungen zurück auf die sechs Sitzungen im Bauausschuss, die seit der letzten Jahreshauptversammlung abgehalten wurden. In den knapp 100 öffentlichen und nichtöffentlichen Punkten wurden zehn Anträge auf Neubauten sowie diverse Anbauten und Aufstockungen abgehandelt. Im Mittelpunkt standen die Fertigstellung des Freizeitzentrums und die Abwicklung des Baugebietes in Sollbach. Habermeier erneuerte eine alte SPD-Forderung, dass mit den Besitzern der Bauparzellen im hinteren Markt wieder die Gespräche aufgenommen werden sollen, damit man Bauplätze im Kernbereich des Marktes schaffen könne. Er zeigte sich sicher, dass die Bauwerber gerne ein paar Euro mehr zahlen würden, wenn sie attraktive Grundstücke mit der Nähe zu Kindergarten, Schule oder für ihren Einkauf kaufen könnten.

Hermann Janka berichtete über die aktive Seniorenarbeit im Ortsverein, die einmal im Monat attraktive Angebote für die alten „Genossen“ bietet. Ob Museumsbesuche, Betriebsbesichtigungen oder einfach nur Zeit zum Ratschen, es wird Einiges unternommen, so der Seniorenbeauftragte. Auch für 2016 ist wieder ein abwechslungsreiches Programm geplant, das demnächst mit einer Betriebsbesichtigung bei der Firma Horsch beginnt.

Im Anschluss wurden zwei verdiente Mitglieder für ihre langjährige Treue zur Partei von den beiden Vorsitzenden Inge Gleixner und Markus Glück ausgezeichnet. Konrad Wittmann ist seit 55 Jahren bei der SPD. Auf 40 Jahre Sozialdemokratie kann Traudl Stautner zurückblicken.

In einer Nachwahl wurde Marina Hartl zur Kassenprüferin gewählt.

MdB Marianne Schieder betonte in ihrem Grußwort, dass es ihr immer ein Anliegen sei, Nähe zur Basis zu haben und bezeichnete den Ortsverein Bruck als „verlässlichen Partner“. Zur „großen Politik“ meinte die Abgeordnete, dass „Deutschland nicht dem Untergang nahe sei“, wie man aus vielen Kommentaren und Meinungen vermuten könne. Es sei vielmehr so, dass es noch nie so viele sozialpflichtige Arbeitsverhältnisse gab, wie derzeit. Nicht mal die von der Union heftig kritisierte Einführung des Mindestlohnes von 8,50 Euro konnte diese Entwicklung bremsen. Eigentlich sei sogar das Gegenteil der Fall, so die Sprecherin, da viele 400 Euro-Jobs in reelle Arbeitsverhältnisse umgewandelt wurden.

Näher ging sie auf die Verbesserungen in der Pflege ein, deren Umsetzung sie an die Fahnen der SPD heftete. Zur Asylpolitik meinte sie, dass man derzeit einfach keine Patentlösung habe, die den Umstand nachhaltig verbessern könne und daher arbeite man vehement an der Thematik. Hart ins Gericht ging sie mit dem CSU-Vorsitzenden Seehofer, den sie daran erinnerte, dass seine Partei ebenfalls Minister in der Regierung stelle, der er eine „Politik des Unrechts“ nachsage. Mit seinen Aussagen würde er der AfD die Wähler in die Arme treiben. „Wir brauchen keine AfD, weil wir keine Nazis brauchen“, so die Sprecherin. Wichtig sei jetzt, dass in den Krisengebieten Frieden geschaffen werde, damit der Flüchtlingsstrom nachlasse. Daran werde mit Hochdruck gearbeitet, aber eine Lösung sei nicht von heute auf morgen machbar, so Marianne Schieder abschließend.