Thanstein/Kulz. Der Vorstand und die Delegierten der 16 Kreisverbände des Bezirksverbandes Oberpfalz im Bayerischen Soldatenbund (BSB) 1874 trafen sich zur jährlichen Versammlung, heuer beim Kreisverband Neunburg vorm Wald. Etwa 150 Ehrengäste, Reservisten und Kameraden kamen nach Kulz in den Krämerhof zur Tagung und wurden dort hervorragend bewirtet.

Traditionsgemäß marschierten zuvor die Kameradschaften mit der Blaskapelle Kunschir zum Totengedenken an das Kriegerdenkmal der SKK Kulz. Dort begrüßte Kreisvorsitzender Ulrich Knoch die Delegation und legte mit Bezirksvorsitzenden Horst Embacher zum ehrenden Gedenken einen Kranz nieder. Nach Rückmarsch hieß der Ortsvorsitzende Hans Krämer die Gäste willkommen und stellte seine Kameradschaft vor. Embacher eröffnete die Bezirksversammlung und freute sich über den Besuch des BSB Präsidenten Oberst a.D. Richard Drexl. Bürgermeister Walter Schauer stellte die Gemeinde vor und ging auf deren Geschichte ein. Er hob die Bundeswehr als einen festen Bestandteil der Gemeinde hervor. Seit 1973 bestehen gut gepflegte Patenschaften zu Bundeswehreinheiten. Unsere beiden Kameradschaften aus Kulz und Thanstein sind in ihrer Verbundenheit als Bindeglied zur aktiven Truppe vorbildlich, so Schauer. Er dankte allen mitwirkenden Vereinen, vor allem dem Ausrichter, der Blaskapelle und der Feuerwehr für ihre Unterstützung. Vom Volksbund der Deutschen Kriegsgräberfürsorge sprach Bezirksgeschäftsführer Markus Nägel ein Grußwort. Er stellte dessen Aufgaben vor und bedankte sich für die Unterstützungen bei den „Kriegsgräber-Sammlungen".


Der Landesvorsitzende Richard Drexl stellte fest die „Provinz ist wunderbar". Auf die Frage, wer in München wohnen will, rührte sich keiner. Unsere Kultur ist gut und wird ständig weiter entwickelt. Wirtshaus, Kirche und Kriegerdenkmal gehören auch weiterhin zusammen. In seiner Rede ging er kurz auf die aktuelle Politik ein und äußerte auch Kritik. Der Bürgerkrieg in Libyen ist nur eine Bootsfahrt vom europäischen Festland entfernt und findet fast keine Bedeutung bei unserem Außenminister, so der Präsident. In einem Buch mit dem Titel „Nicht einmal bedingt abwehrbereit" schildern er und Josef Kraus unter anderem den desolaten Zustand der Bundeswehr. Er forderte die Anwesenden auf: "Kämpfen wir für eine bessere gesellschaftliche Anerkennung der Bundeswehr". In einer wehrhaften Demokratie gehören auch Missstände angesprochen, wir mit unseren 60.000 Mitgliedern im Bayerischen Soldatenbund haben eine gewichtige Stimme die zählt. „Strengen sie sich an und bewahren sie unsere Heimat, wie hier in der schönen Oberpfalz", so Drexl. Abschließend dankte er allen Funktionsträgern für ihr Engagement im BSB.

MdL Joachim Hanisch übermittelte als Stellvertretender Landrat die Grüße des Landkreises Schwandorf. MdB Karl Holmeier hob hervor, wir wollen einen Soldaten in Uniform, der in der Gesellschaft anerkannt ist. Einen umfangreichen Einblick in die Bundeswehr gibt es am 15. Juni beim Tag der Bundeswehr in Cham. Der Bezirksverband Oberpfalz ist der größte, besitzt eine gute Organisation und hat hohes Traditionsbewusstsein. Bezirksvorsitzender Horst Embacher verzichtete in seinem Jahresbericht auf die Nennung der Einzelbesuche von Veranstaltungen. Wir sind Mittler zwischen Bevölkerung und der aktiven Truppe, gerne war er bei Kommandeurswechsel in Oberviechtach, Regen, Weiden, Kümmersbruck und Cham dabei. Jeder von uns ist verpflichtet Überzeugungsarbeit und Mitgliederwerbung zu betreiben. Er stellte die neuen Kreisvorsitzenden Peter Schottenhaml (KV Nabburg) und Markus Kindermann (KV Bad Kötzting) vor.

Nach weiteren Berichten und der Entlastung des Kassiers gab Bezirksschießwart Wolfgang Burger Informationen zu Sportschützenanträgen und Terminen. Anschließend nahm er die Siegerehrung des Bezirksschießens vor. Dabei war Bruno Salomon vom 1. Österreicher Kriegerkorps Waldsassen in seiner traditionellen KuK-Uniform der erfolgreichste Schütze.

Christian Emmerling ging als Reservistenbeauftragter auf die Definition „Veteran" ein. Seit November 2018 ist jeder Soldat der in der Bundeswehr dient oder gedient hat und nicht unehrenhaft entlassen wurde, ein Veteran. Ein echter Veteran ist für ihn ein ehemaliger Soldat (mind. 65 Jahre) der nicht mehr zum Wehrdienst herangezogen werden kann und nicht ein 19-Jähriger der erst vor kurzem ausgeschieden ist. Er appellierte an die Reserve, ihr Wahlrecht zur Europawahl am 26. Mai zu nützen. Versicherungsreferent Stefan Schmid ging auf Neuerungen im Versicherungswesen und die Aufgaben eines Vereinsvorsitzenden ein. An den Sozialwerkbeauftragten Alois Lorenz konnte bei einer Sammelaktion der Kreisvorsitzende Ulrich Knoch 280 Euro überreichen.

Bei der Berichtsaussprache wurden in einer längeren Diskussion, Unstimmigkeiten bei den Sportschützen vorgetragen. Ich wünsche mir, dass es im Schießsport besser läuft, stellte der Präsident abschließend fest. Horst Embacher appellierte einen gemeinsamen Nenner zum Wohle des BSB zu suchen, denn die Schützen sind ein starker Pfahl im Landesverband. Deutlich erklärt Richard Drexl den Begriff Soldatin/Soldat, sowie Kameradin/Kamerad. Mit Soldat und Kamerad ist „Mannerleit und Weiberleit" gemeint, so der Präsident.