Corona im Kreis Schwandorf: Keine Entspannung - Intensivbetten in der Oberpfalz

Kreis Schwandorf. Mit 128 Fällen am Mittwoch steigt die Gesamtzahl der Corona-Infektionen auf 6.787. Die Sieben-Tage-Inzidenz, die am Mittwoch bei 263,1 lag, liegt laut Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) und Robert-Koch-Institut (RKI) am Donnerstag bei 298,9. Auf der Intensivstation eines Krankenhauses verstarb ein 86-jähriger Mann, der zu Hause gewohnt hatte. Die Zahl der Personen, die mit oder an SARS-CoV-2 verstorben sind, erhöht sich auf 133.

Für Schulen und Kindertagesstätten ändert sich auch nächste Woche nichts. Da nächste Woche neben den Schulen auch die Kindergärten und Krippen Ferien haben, hält sich die praktische Auswirkung sehr in Grenzen. 

Vom Infektionsgeschehen sind derzeit verstärkt betroffen:


- Ansteckungen innerhalb der Familie
- ein Krankenhaus
- zwei Alten- und Pflegeheime
- zwei Behinderteneinrichtungen
- zwei Gemeinschaftsunterkünfte für Asylbewerber
- zwei Schulklassen
- drei Gruppen von Kindertagesstätten
- ein Großbetrieb
- drei ambulante Pflegedienste

In den nächsten Tagen gehen verschiedene Reihentestungen weiter. Offiziell für beendet erklärt werden konnten die Ausbruchsgeschehen im Altenpflegeheim Refugium in Neunburg vorm Wald und in der Altenpflegeeinrichtung Am Sand in Wernberg-Köblitz. In den Naab-Werkstätten in Schwandorf-Ettmannsdorf konnte nach einer negativen PCR Testung aller Kontaktpersonen die Quarantäne aufgehoben werden. Das Ergebnis der Endtestung in der Gemeinschaftsunterkunft in Teublitz-Koppenlohe steht noch aus.


Entwicklung der Situation in den Krankenhäusern in der Oberpfalz


Die deutliche Zunahme der Patienten in den Krankenhäusern wird eindrucksvoll durch die folgenden Zahlen belegt. Die Zahlen beziehen sich auf die gesamte Oberpfalz und liegen in dieser Form für den Rettungsdienstbereich nicht vor.

Trotz der sehr angespannten Situation in den Krankenhäusern ist es noch nicht notwendig, eines der beiden Behelfskrankenhäuser in Schwandorf oder Oberviechtach in Betrieb zu nehmen. "Zwar handelt es sich bei unseren Behelfskrankenhäusern nicht um bloße Notkrankenhäuser. Von Notkrankenhäusern spricht man, wenn diese in Turnhallen oder ähnlichen Einrichtungen sehr provisorisch eingerichtet werden. Als Behelfskrankenhäuser werden dagegen Stationen bezeichnet, die wie bei uns im Landkreis in enger räumlicher bzw. baulicher Verbindung mit einem Krankenhaus stehen", verdeutlicht Hans Prechtl vom Landratsamt.

In Schwandorf handelt es um einen leerstehenden Bereich des Barmherzige Brüder Krankenhauses und in Oberviechtach um leerstehende Stationen der Asklepios Klinik. In Betrieb gehen wird ein Behelfskrankenhaus erst dann, wenn die Belegungsprobleme auch durch eine gesteuerte Verlegung von Patienten nicht mehr gelöst werden können. Von der Tendenz her würde zuerst das Behelfskrankenhaus in Schwandorf in Betrieb gehen und erst an zweiter Stelle das Behelfskrankenhaus in Oberviechtach belegt werden.

"Unsere Behelfskrankenhäuser stehen aber im Bedarfsfall zur Verfügung, da die Gebäudekomplexe für keinen anderen Zweck benötigt werden. Das ist auch der Unterschied zum Abbau vergleichbarer Einrichtungen in anderen Landkreisen, wo abzuwägen war, wie wahrscheinlich eine Belegung ist und ob es im Hinblick darauf ermessengerecht ist, die andere Nutzung langfristig auszuschließen. Passend zu der Fortbewegungsart des Osterhasen könnte man sagen: Uns läuft hier nichts davon", so Prechtl mit Pandemie-Humor.

Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof (BayVGH) hat entschieden, dass Schuhgeschäfte zu den für die tägliche Versorgung unverzichtbaren Ladengeschäften im Sinne der aktuell geltenden Regelungen gehören und deshalb auch in Gebieten mit einer Sieben-Tages-Inzidenz von über 100 geöffnet haben dürfen. Das Gericht stellt damit Schuhgeschäfte in eine – rechtliche – Reihe mit Buchhandlungen, Geschäften für Babybedarf, Bau- und Gartenmärkte, Blumenläden oder Versicherungsbüros, die nach der geltenden Regelung ausdrücklich geöffnet sein dürfen. Die Regelung gilt ab sofort.


Informationen zu Corona sind auf der Landkreishomepage unter dem Button „Coronavirus" zusammengefasst.

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