Wackersdorf. Pfarrer Joachim Kendzia erkennt einen Zusammenhang zwischen den Kindern in den griechischen Flüchtlingslagern und der Geburt im Stall von Bethlehem. Bei der Marterlandacht am Heiligen Abend im Taxöldener Forst sagte der evangelische Geistliche: „Auch das Kind in der Krippe hatte damals keinen Platz in der Gesellschaft". 


Armselig sei das Kind in Bethlehem zur Welt gekommen. „In einer Futterkrippe voller Ungeziefer". Nicht die Kirchenoberen, die die Geburt im Stall heute in vergoldeten Kirchen und Palästen feierten, habe das Kind teilhaben lassen, sondern die unterste Schicht der damaligen Gesellschaft. „Die Hirten galten damals als Abschaum der Menschheit", entnimmt Pfarrer Joachim Kendzia den Überlieferungen. Die Botschaft der Menschwerdung Gottes sollte die einfachen Menschen erreichen. Christen seien „keine moralisch besseren Menschen", stellte der evangelische Geistliche fest, „aber sie haben jemanden, auf den sie sich verlassen können".


Schwarzenfelder Bläser spielten bei der Marterlandacht Weihnachtslieder.


Joachim Kendzia richtete seine Worte an 200 Zuhörer, die am Nachmittag des Heiligen Abend zum Franziskusmarterl im Taxöldener Forst gepilgert waren. Bis aus den Landkreisen Cham und Neumarkt waren Besucher angereist. Bekannte, die sich seit dem WAA-Widerstand kennen, feierten gemeinsam an der Marterl-Krippe Weihnachten. „Ein wunderschönes Gefühl", stellte Marterl-Beauftragter Wolfgang Nowak fest. Die Mitstreiter aus dem WAA-Widerstand baten ihn, doch weiterzumachen. Jedes Jahr leisten Musiker der Schwarzenfelder Blaskapelle einen wichtigen Beitrag zum Gelingen und umrahmen die Feierstunde mit weihnachtlichen Klängen.