Symbolbild: Rike, pixelio.de

Dein Brief kann Leben retten - so heißt es wieder vom  4. bis 18. Dezember 2014 wenn Hunderttausdende  Briefe und Appelle für Menschen schreiben, , die sie noch nie getroffen haben. Anlass der weltweit größten Briefaktion ist der Internationale Tag der Menschenrechte am 10. Dezember. "Ein einzelner Brief kann ungelesen weggelegt werden. Doch Tausende, die auf die Einhaltung der Menschenrechte pochen, sind für Regierungen und Behörden schwer zu ignorieren", weiß Barbara Beck, Sprecherin der amnesty Kreisgruppe Schwandorf.

Die Menschenrechtsorganisation erwartet rund drei Millionen Briefe, Faxe, E-Mails, Tweets und SMS aus weit über 100 Ländern. Für einen Besucher eines Weihnachtsmarktes ist es eine Minute Zeit, für die Verfolgten ein Hoffnungsschimmer aus der Welt, daß sie nicht vergessen sind.

Die amnesty Kreisgruppe Schwandorf bittet auf den drei Weihnachtsmärkten im Städtedreieck um Unterstützung insbesondere für drei Gefangene, die unter rechtlich sehr fragwürdigen Umständen zu langjährigen Haftstrafen verurteilt wurden.  In Myamar wurde die Studentin  Phyoe Phyoe Aung wg. der Organisation eines Studentenprotestmarschs gegen die Bildungspolitik der Regierung zu 9 Jahren Haft verurteilt.  Der saudische Rechtsanwalt Waleed Abu al-Khair wurde im Juli 2014 von einem Sonderstrafgericht in Dschidda unter anderem wegen „Ungehorsams gegenüber dem König“ und „Beleidigung der Justiz“ zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt. 

Abu al-Khair war auch der Rechtsanwalt des Bloggers Raif Baldawi, der letztes Jahr zu 1000 Stockschlägen verurteilt wurde. Hier ist wohl auch eher der Grund für den vorgeblichen "Ungehorsam" zu vermuten. Muhammad Bekzhanov aus Usbekistan ist einer der am längsten inhaftierten Journalisten der Welt. Der  damalige Herausgeber einer verbotenen oppositionellen Zeitung befindet sich seit 16 Jahren im Gefängnis – aufgrund eines „Geständnisses“, das unter Folter erpresst wurde.

Der Briefmarathon von Amnesty ist eine Erfolgsgeschichte, die ihresgleichen sucht. Im letzten Jahr haben Menschen aus 200 Ländern und Territorien über 3 Millionen Appelle verfasst. Rund 170.000 davon kamen allein aus Deutschland, ca. 700 aus dem Städtedreieck. Die Flut der Briefe zeigte Erfolg: Unter anderem wurde der zum Tode verurteilte Moses Akatugba aus Nigeria begnadigt und freigelassen. Jeder kann auch online mitmachen auf: www.amnesty.de/briefmarathon