Der Landkreis Schwandorf verleiht in einer Feierstunde Verdienstmedaillen

Schwandorf. In einem Festakt, der bei den niedrigen Infektionszahlen nun wieder in Präsenz gehalten wurde, hat der Landkreis Schwandorf seine Verdienstmedaillen an verdiente Bürger verliehen. Dazu lud Landrat Thomas Ebeling am Freitagabend in die Schwandorfer Oberpfalzhalle, wo man im corona-gerechten, aber dennoch würdigen Rahmen die Feierstunde abhalten konnte.


Festredner war der Bezirkstagspräsident und Landrat von Cham, Franz Löffler. Er hob die Bedeutung des Ehrenamtes hervor und warb gleichzeitig dafür, dass der Respekt für Menschen, die sich für die Gemeinschaft engagieren, wieder steigen solle. „Sie sind keine Wichtigtuer, sondern Sie opfern ein hohes Gut: Ihre Zeit", so Löffler zu den Geehrten. Man übernehme Verantwortung, wo andere wegschauten, hieß es weiter. Außerdem dürfe man keinesfalls zulassen, dass dem Ehrenamt und den Menschen, die es ausüben, Spott, Unverständnis oder gar Hass entgegengebracht werde, sagte der Bezirkstagspräsident.

In einer bewegenden Rede meldete sich der langjährige Gemeinde- und Kreisrat Alois Seegerer aus Guteneck zu Wort. Obwohl er gesundheitlich erkennbar eingeschränkt war, dankte er stellvertretend für alle Geehrten und bedankte sich in rührenden Worten sowohl bei seiner Frau sowie bei allen Wählern, die ihm seit 1971 durch alle Ämter und Mandate hindurch das Vertrauen geschenkt hatten.
Musikalisch wurde der Festabend vom Streichquartett „Ad Hoc" aus Amberg umrahmt.

Mit der Verdienstmedaille des Landkreises Schwandorf wurden folgende 15 Personen in alphabetischer Reihenfolge ausgezeichnet:

Maria Baumer (Winklarn) für langjährige Tätigkeit als Gemeinde- und Kreisrätin sowie für Entwicklung des ländlichen Raumes und der Nachbarschaftsregion Bayern-Böhmen.

Dr. Margit Berwing-Wittl (Holzheim am Forst) für die Etablierung einer „neuen Heimatkunde" mit Eröffnung des Oberpfälzer Volkskundemuseums in Burglengenfeld sowie für ihre Arbeit als Kulturreferentin des Landkreises Schwandorf.

Josef Biebl (Oberviechtach) für seine Jahre als Stadt- und Kreisrat sowie für sein Engagement im Bereich Sport und Jugendbildung.

Dr. Thomas Brandl (Teublitz) war ebenfalls lange Jahre als Stadt- und Kreisrat tätig und fungierte auch als Bezirksrat. Dort lag ihm speziell die Verbesserung des regionalen Gesundheitswesens am Herzen.

Georg Butz (Wernberg-Köblitz) war bis 2017 1. Bürgermeister der Kommune und arbeitete auch als stelvertretender Kreisvorsitzender des Bayerischen Gemeindetages. Auf seine Initiative geht der Verein „Das Plus der Oberpfalz" zur Vermarktung des Autobahnkreuzes A93/A6 zurück.

Siegfried Damm (Teublitz) war Stadt- Kreis und Verbandsrat zur Abwasserbeseitigung in Maxhütte und Teublitz. Er förderte zahlreiche Vereine und gründete 1981 auch die Blaskapelle Teublitz, deren erster Vorsitzender er lange war.

Marianne Deml (Neunburg v. W.) gehörte als Staatssekretärin dem Kabinett Stoiber an. Die langjährige Stadt- und Kreisrätin engagierte sich im Besonderen in den Bereichen Bildung und Ausbildung, bei der Gründung des Zweckverbandes „Oberpfälzer Seenland" und beim Aufbau des touristischen Informationszentrums Nabburg.

Michael Ebnet (Schönsee) wirkte in seiner Mandatszeit auf Gemeinde- und Kreisebene unter anderem daran mit, die Partnerschaft zwischen Schönsee und Ronsperg in Tschechien aufzubauen. Außerdem gründete er die SpVgg Dietersdorf und ermöglichet den Bau eines Sportplatzes samt Sportheim.

Leo Feichtmeier (Nittenau) wurde 1964 zum Priester geweiht und ermutigte seit jeher seine Zuhörer und Schüler, sich seine eigene Meinung zu bilden. So stand er auch gegen Widerstand der Obrigkeit als „WAA-Pfarrer" am Bauzaun und predigte für die Demonstranten.

MdL Joachim Hanisch (Bruck i. d. Opf.) fungierte neben seinen Mandaten als Markt- und Kreisrat auch als stellvertretender Landrat, bevor er 2008 in den Bayerischen Landtag einzog. Außerdem war er stellvertretender Landesvorsitzender der Freien Wähler sowie deren Bezirksvorsitzender.

Hans Hottner (Schwandorf) war 48 Jahre lang als Stadtrat tätig. Darüber hinaus war er Mitglied im Verwaltungsrat im Zweckverband „Vereinigte Sparkassen im Landkreis Schwandorf" und Verbandsrat im Zweckverband Wasserversorgung der Klardorfer Gruppe sowie im Zweckverband Müllverwertung Schwandorf.

Herbert Krauthann (Schwandorf) engagierte sich seit 1972 im Jägerverein St. Hubertus. Er fungierte als Kreisjagdberater und brachte seine Erfahrungen und sein Wissen stets wertneutral für die Jäger, die Jagdgenossenschaften und Forstbehörden ein.

Sandra Loew (Wernberg-Köblitz) wurde für ihren Einsatz für Menschen mit Behinderung geehrt. Sie errichtete in ihrem Familienunternehmen zahlreiche Einrichtungen für Inklusion und Betreuung im gesamten Landkreis, unter anderem in Schönsee, Maxhütte-Haidhof, Weiding, Teunz und Schwandorf. Dr. Loew Soziale Dienstleistungen gehört zu den größten Anbietern in Bayern in diesem Bereich.

Staatsministerin a. D. Emilia Müller gehörte neben dem Marktrat Bruck und dem Kreistag auch dem Europäischen Parlament an. Im Landtag fungierte sie in verschiedenen Ministerien als Staatssekretärin und arbeitete später als Staatsministerin für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie sowie für Arbeit, Soziales, Familie und Integration.

Alois Seegerer (Guteneck) vertrat seine Gemeinde 30 Jahre lang als Bürgermeister. Er war außerdem seit Gründung des Landkreises Schwandorf Mitglied im Kreistag sowie im Bezirkstag der Oberpfalz. Er setzte sich über Parteigrenzen hinweg für das Wohl der Bürger ein, und es gibt wohl nur wenige Kommunalpolitiker mit einem derart langjährigen kommunalpolitischen Engagement. 

Festredner Bezirkstagspräsident Franz Löffler vor dem Publikum Bild: © Fabian Borkner
Bewegende Worte vom langjährigen Kreisrat Alois Seegerer, dahinter Landrat Thomas Ebeling, Bezirkstagspräsident Franz Löffler sowie die Alt-Landräte Hans Schuierer und Volker Liedtke Bild: © Fabian Borkner
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