Die NSDAP in Schwandorf - Publikation vorgestellt (VIDEO)

"Die Zeit jetzt erinnert mich sehr stark an die Zeit von 1932 - und zwar von der Wortwahl her". Die Worte von Studiendirektor a.D. Erich Zweck im Büro des Schwandorfer OB Andreas Feller erzeugen drückende Nachdenklichkeit.  Immerhin stellt Zweck gerade seine neue Publikation „Die rechtsradikale NSDAP in Schwandorf bis 1933 in zeitgenössischen Dokumenten" vor. "Lügenpresse", Galgen-Symbolik - die Parallelen der beginnenden 30er mit den heutigen Parolen aus der rechten Ecke machten ihn betroffen, so Zweck.

Mit seiner neuen Publikation schließt Autor Studiendirektor a.D. Erich Zweck eine weitere Lücke in der Schwandorfer Geschichtsschreibung. Auf mehr als 200 Seiten schildert der Historiker in chronologischen Kapiteln die Entwicklung der NSDAP bis 1933 und schließt so an bereits von Ihm publizierte Abhandlungen an.

Anfang der 20er Jahre von den etablierten Parteien nicht beachtet, kann die NSDAP  - auch in Schwandorf- im Laufe der Jahre an Stimmen zulegen.

Als sich die Parteien ernsthaft mit Hitler und der NSdAP auseinander setzten, war der Rechtsextremismus bereits bestens organisiert.

Viele Ereignisse dieser Zeit, von den berüchtigten Kellerdieben, Gewaltverbrechen bis hin zum berüchtigten Artikelschreiber mit dem Synonym „Pfiffikus“ werden in dem Buch angesprochen und mit Artikeln und Akten der Zeit belegt. So kann sich der Leser selbst ein Bild über die Ereignisse dieser Zeit schaffen.

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Unzählige Archivalien hat Erich Zweck dazu in mehreren Archiven, unter anderem in Amberg, Regensburg und natürlich im Schwandorfer Stadtarchiv, in mühevoller Kleinarbeit ausgewertet und in eine lesenswerte Ordnung gebracht. 223 Seiten und 48 farbige Abbildungen sind so zusammen gekommen.

Die Kommunisten wurden von den Nazis fast unmittelbar nach der Machtergreifung verboten.


Das Buch kann  im Tourismusbüro der Stadt Schwandorf zum Preis von 15 Euro erworben werden.

Für sein Archiv ist es ein wichtiger Inhalt, der nun der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden kann.  Stadtarchivar Josef Fischer zeigte sich aber auch besonders stolz darauf, dass es widerum gelungen sei, das Buch in Eigenregie zu erstellen und zu publizieren.


Sein persönliches Fazit war jedoch bedrückend:  Die Zeit von 1932 erinnert mich stark an die Töne, die heute aus der rechten Ecke schallen. So etwas wie "Politiker am Galgen" dürfte es nicht mehr geben, wenn man die Geschichte kennt. Dem konnte Oberbürgermeister Andreas Feller nur zustimmen.

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