Die Rolle der Frau in der Reformation

Schwandorf. Vor der Reformation verkörperte die jungfräuliche Nonne das Idealbild der Frau. Später war eine alleinstehende Frau „eine nutzlose, alte Jungfer“. Die Kultur- und Religionswissenschaftlerin Eva Glungler führte am Dienstag durch die Ausstellung im evangelischen Gemeindezentrum, die sich mit der Rolle der Frauen während der Reformationszeit befasst.

„Vom Dunkel ins Licht – Frauen der Reformation im süddeutschen Raum“ ist der Titel der der Ausstellung, die bis 14. März im Foyer zu sehen ist. In einem begleitenden Vortrag befasste sich Eva Glungler mit Frauen, „die die Reformationsbewegung durch ihr Handeln unterstützten“. Anna Vasnacht und Gertraud Schmiederin setzten ein Zeichen und nahmen das Abendmahl in zweierlei Gestalt, in Brot und Wein, zu sich und zogen sich den Zorn der Kirchenoberen zu.

In der „Täuferbewegung“ forderten die Frauen radikale Veränderungen, lehnten die Kindertaufe ab und setzten sich für „Gläubigertaufe“ ein, denn: „Es bedarf des aktiven Mitwirkens des Gläubigen bei der Taufe“. Eva Glungler erinnerte an die Situation der Frauen im Mittelalter, die rechtlos waren, keinen Zugang zur Bildung hatten, früh verheiratet wurden und für Kinder und Haushalt zuständig waren. Die „Täuferbewegung“ rüttelte an diesem Frauenbild und musste die Konsequenzen tragen. Die „Hinwendung zum neuen Glauben“ hatte harte Strafen zur Folge, von der Folter bis zur Hinrichtung. 

Die Ausstellung ist Teil des Jahresprogramms, das die evangelische Kirchengemeinde im Reformationsjubiläum anbietet. Die Lutheraner wollen zeigen, welche Rolle die Frauen während der Reformation gespielt haben. „Es war eine Massenbewegung, die den Frauen vielfältige Möglichkeiten der Mitwirkung gegeben haben“, so die Referentin.

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