FFW Bergham mit beeindruckender Bilanz

Ein Notruf ist meistens mit einem beklemmenden Gefühl verbunden. Und bei Blaulicht und Martinshorn ist der Ernst der Lage dem Passanten wohl bewusst. Ein Einsatz bildete die Ausnahme, wie dem Kommandantenbericht bei der Jahreshauptversammlung der FFW Bergham zu entnehmen war. Denn Kommandant Franz Schuierer kam auf die missliche Lage eines Bussards zu sprechen, der sich in einem Hochsitz verfangen hatte. Der aufgeregte gefiederte Riesenvogel konnte sich auf die Tierliebe der Aktiven der Wehr verlassen, die eine Befreiungsaktion starteten. Und schon bald konnte der Bussard sich wieder in luftige Höhen emporschwingen.

 

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Die Tagesordnung der FFW Bergham erwies sich wiederum als recht umfangreich, mit Ehrungen, Neuaufnahmen und den Berichten zum abgelaufenen Vereinsjahr 2017, dem die Grußworte der Ehrengäste folgten. Viel zu tun gab es für die Aktiven während 2017. Kommandant Franz Schuierer zählte 92 Einsätze, die sich in sieben Brandeinsätze und 44 Einsätze in der technischen Hilfeleistung, acht Sicherheitswachen und zehn freiwillige Leistungen sowie zehn Einsatzübungen aufsplittern. Die PowerPoint-Präsentation begleitete die Worte des ersten Kommandanten, der einen Kaminbrand, einen Wohnungsbrand sowie den Brand eines Muldenkippers und eines LKW-Brands schilderte. Stürmisches Wetter machte die Beseitigung von Bäumen notwendig, ebenso Türöffnungen nach Verständigung durch Polizei- und Rettungsdienst. Ölspuren nach Unfällen mussten beseitigt werden, das hydraulische Rettungsgerät war mehrfach angefordert worden, ebenso der Rüstwagen mit der Seilwinde. Ein Kleinflugzeugabsturz bei Bruck war noch einmal glimpflich abgegangen. Und auch die Vogelgrippe machte von sich reden, 15 Mal war die Wehr hier gefordert, die ihre Schubboote mit einsetzte. Die meisten der elf Brandmelder-Einsätze waren durch Unachtsamkeit der Mitarbeiter ausgelöst worden, so Schuierer.

Rein rechnerisch rückten bei den 92 Einsätzen 738 Kameraden aus, die 1.610 Einsatzstunden erbrachten. Um das sehr gute Ausbildungsniveau zu halten, wurden 19 praktische Übungen, drei davon mit anderen Feuerwehren aus dem Stadtgebiet, ausgeführt. Und auch das theoretische Wissen wurde an 14 Ausbildungsabenden vertieft. 1.720 Stunden teilen sich hier auf in 1.280 Praxis- und 440 Theorie-Stunden auf. Überprüfungen der Ober- und Unterflurhydranten gehörten auch diesmal wieder standardmäßig zu den Aufgaben der Wehr in ihrem zuständigen Feuerlöschgebiet. Am Lehrgang für Sprechfunker nahmen Yvonne Käsbauer, Magdalena Schweiger, Matthias Markl, Rudolf Bornas und Christian Sandner teil, am Lehrgang für CSA-Geräteträger Markus Reil, Sebastian Bock, Fabian Frankl und Stefan Bauer, am MTA-Lehrgang Magdalena Schweiger.

Im Juni habe Landrat Thomas Ebeling an die Feuerwehren des Landkreises ein Tablet mit der darauf befindlichen Rettungskarten-Technologie für alle Fahrzeugtypen übergeben. Damit sei es für den Einsatzleiter erheblich leichter, Gefahrenquellen wie Airbags, Verstrebungen oder elektrische Teile aufzuspüren. Feuerwehreinsatzpläne und Gefahrgut-Erstinformationen ergänzen die notwendigen Informationen. Bei einer gemeinsamen Einsatzübung mit den Nachbarfeuerwehren aus Neuhaus, Reichenbach und Dieberg in Forsting wurde der Ernstfall mit Brand und Personenrettung nachgestellt. Auch die Feuerwehr Prestice war mit zwei Einsatzfahrzeugen mit von der Partie. Überhaupt Prestice: Hier pflegt die FFW Bergham gemeinsam mit weiteren Ortsfeuerwehren einen regen Austausch, trotz sprachlicher Barrieren klappt die Verständigung gut. Auch heuer sollen die gegenseitigen Besuche und Aktionen fortgesetzt werden, so Schuierer. Der Kommandant dankte allen Beteiligten, die sich in irgendeiner Weise beim aktiven, beim gesellschaftlichen und sonstigen Dienst eingesetzt haben. Sein Dank galt auch der Vorstandschaft, insbesondere auch dem Jugendleiter und den Feuerwehrdamen, der Stadt Nittenau mit Bürgermeister Karl Bley an der Spitze und nicht zuletzt der Feuerwehr-Landkreisführung. Sein Dank galt auch den Arbeitgebern, die die Feuerwehrbediensteten im Einsatzfall freistellen.

Stellvertretender Landrat MdL Joachim Hanisch (rechts) zeichnete gemeinsam mit (von links) Bürgermeister Karl Bley, KBM Armin Jehl und Kommandant Franz Schuierer die beiden Feuerwehrleute Markus Hergl und Andreas Zierer (Dritter und Vierter von links) mit dem Feuerwehr-Ehrenzeichen aus.

 

„Ich bin noch nicht fertig“, meinte Schuierer, der auf ein ganz anderes Thema umschwenkte. „Reinhard, komm bitte nach vorne“, bat er Reinhard Weber. Der Angesprochene reagierte überrascht, trat aber dann zu Schuierer. Weber hat die Kindergruppe „Die Löschdrachen“ aufgebaut, war der Initiator und Organisator der jüngsten Feuerwehrtruppe. Diese werden spielerisch an die Aufgaben einer Wehr herangeführt. Mit vielen Aktionen, Ausflügen und Zusammenkünften sorgte er mit einem entsprechenden Team für Abwechslung, Spiel, Spaß und Sport bei den Kleinen. Ohne Reinhard Weber hätte es die Löschdrachen nicht gegeben, machte Schuierer in seiner Laudatio deutlich. Weber überlässt nun anderen aus Zeitgründen diese Aufgaben. Die Tür öffnete sich und herein kam ein Teil der Löschdrachen, mit ihren neuen Leitern, Corinna Feuerer und Rudolf Bornas. Die Kleinen dankten ihrem Reinhard für alles, was er für sie getan hat. Es war ein bewegender Moment, als sie in ihren Mini-Uniformen aufmarschierten und damit ein Lächeln auf die Gesichter der Anwesenden, unter ihnen auch „viele Altgediente“ zauberten.

Stellvertretender Landrat und MdL Joachim Hanisch sprach dann auch von einem beeindruckenden Einmarsch der Löschdrachen. Von Seiten des Kreistages dankte er der FFW Bergham für ihre Arbeit und ihre Partnerschaftspflege mit Tschechien. Ein Verein habe nur Zukunft, wenn Jugendarbeit geleistet werde. Diese erfülle eine wichtige Funktion. Und eine Feuerwehr sei nicht irgendein Verein, sondern leiste Einsätze bei Tag und Nacht. Daher sollen die Leistungen auch durch den Landkreis entsprechend durch Ehrungen gewürdigt werden. Hanisch zeichnete gemeinsam mit FFW-Kommandanten Franz Schuierer, Bürgermeister Karl Bley, Kreisbrandmeister Armin Jehl die beiden Feuerwehrleute Andreas Zierer und Markus Hergl für 25 Jahre aktiver Dienst mit dem Feuerwehr-Ehrenzeichen aus. Über den weiteren Verlauf der Versammlung werden wir noch berichten.

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