Es ist eine Tradition, die in wenigen Jahren auf sechs Jahrzehnte zurückblicken kann, wenn Gastschüler aus der französischen Stadt Libourne zu Besuch nach Schwandorf kommen.

Seit letztem Samstag besieht sich nun eine 21-köpfige Delegation aus Jungen und Mädchen die Große Kreisstadt, begleitet von zwei Betreuern und der Libourner Stadträtin Gabi Höper. Sie alle fanden sich am Montagmorgen im großen Sitzungssaal des Schwandorfer Rathauses ein, um persönlich von Oberbürgermeister Andreas Feller begrüßt zu werden. Der erklärte unter der Übersetzung von Gabi Höper (gebürtig in Solingen) die Eckdaten und das Verwaltungssystem von Schwandorf und Bayern. Es gab auch einige Rückfragen der Gastschüler, unter anderem nach dem Lieblingsfußballverein des Stadtoberhauptes – in der französischen Liga. Feller teilte mit, dass er in Frankreich bereits im Stadion von Girondins Bordeaux Spiele verfolgt hat, und gewann damit schnell die Sympathie der Libourner. Bordeaux und Libourne liegen etwa 35 Kilometer voneinander entfernt.

Bis zum Freitag sind die Gäste aus Frankreich noch bei ihren Schwandorfer Gastfamilien untergebracht. Eine Fahrt in den Nürnberger Tiergarten und nach Regensburg stehen ebenso noch mit auf dem Programm wie ein Ausflug nach Grün zum Waldwipfelweg im Bayerischen Wald.
Von Schwandorfer Seite her organisiert den Austausch der Verein zur Förderung der Städtepartnerschaft zwischen Schwandorf und Libourne. Hierbei gibt es enge Zusammenarbeit mit dem Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasium, wo Lehrer Joachim Cistecky als Ansprechpartner fungiert. Die Vorsitzende des Libournevereins, Sonja Dietl, freute sich beim Empfang im Rathaus über das ungebrochene Interesse der Schüler beider Länder am Austausch. Mittlerweile bestehe die Reisegruppe aus Jungen und Mädchen dreier Schulen in Libourne, so Dietl. Am 15. März brechen dann Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Klassen des C-F-G-Gymnasiums in Richtung Südwesten Frankreichs auf.
Die Städtepartnerschaft zwischen Schwandorf und Libourne wurde am 25. Mai 1965 von den damaligen Bürgermeistern Dr. Josef Pichl und Georges Kany unterzeichnet. Bereits davor fand aber der Schüleraustausch statt, sodass diese Institution in drei Jahren das 60-jährige Jubiläum feiern kann.