Vortrag: Fürst Pückler, Parkomane und Poet

Burglengenfeld. Die VHS im Städtedreieck lädt ein zu einem besonderen Vortrag: Am 12. Juli um 20 Uhr kommt Prof. Dr. Paulus in den Bürgertreff Burglengenfeld, um zu einem außergewöhnlichen Mann des 19. Jahrhunderts zu referieren: Vor etwas mehr als 150 Jahren starb Hermann Fürst von Pückler-Muskau. Als „Gartenkünstler, Parkomane und Poet" bezeichnet ihn der frühere Direktor der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten.


Hermann Fürst Pückler wurde die letzten hundert Jahre gerne als Romantiker gehandelt. Zunächst Abenteurer und Weltreisender wurde er zum literarischen und realen Schöpfer der Parkanlagen von Muskau und Branitz. Seine Werke gelten als Inszenierung der poetischen Landschaft. Doch diese Sichtweise trifft nur teilweise.

Wer sich mit Pückler unvoreingenommen beschäftigt, findet einen Realisten hohen Anspruchs, einen Gartenkünstler, der die ökologischen Notwendigkeiten weit vorausdachte, der auch Wege wies, um Mensch und Natur zu versöhnen, um Schönheit und Bewahrung ins angemessene Verhältnis zur menschlichen Umwelt zu setzen. Hätte man schon früher auf ihn gehört, dann wären wir längst dort, wo wir in fruchtbarer Koexistenz von Naturschutz und Kulturgutschutz, von ökologisch angepasstem Verhalten und Landschaftsschutz sein sollten

In einem Punkt hatte Pückler allerdings durchbrechenden Erfolg. Gartenkunst wird heute allgemein in seinem Sinne verstanden, als kreatives Spannungsfeld zwischen Landschaftsgestaltung und individuellem Hausgarten, wobei der Park ein Idealbild des angemessenen Umgangs mit Kulturlandschaft zu sein hat. Ein Park ist für ihn also nicht nur die Inszenierung des Pittoresken, sondern eine vorbildliche Realität gemäß dem Motto: Unter den nützlichen Dingen ist das Schöne das Vortrefflichste.

Der Vortrag steht in der Reihe zur Landkreispartnerschaft zwischen LK Görlitz und LK Schwandorf, die heuer auf 30 Jahre zurückblicken kann; die Feiern werden 2022 nachgeholt.

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