Seit 1. Mai ist Andrea Dobsch (FW) Erste Bürgermeisterin in Zeitlarn. Sie war überwältigt vom Votum der Wähler. „So muss sich eine Sportlerin oder ein Sportler fühlen, die eine ganze Saison trainiert haben und trotz stärkster Konkurrenz plötzlich auf dem Siegerpodest stehen", meint sie. Für sie war in diesem Fall von Anfang an klar, dass sie sich von ihrem Arbeitgeber freistellen lässt, um ihr neues Amt ganztags wahrnehmen zu können.

Ihr gutes Abschneiden ist umso überraschender, nachdem sich die Ortsgruppe der Freien Wähler erst im Herbst 2018 gegründet hatte. Nach 18 Monaten stellen sie mit sieben Gemeinderäten die stärkste Fraktion im Gemeinderat. Die SPD stellt sechs, die CSU fünf und die PWG 2 Mitglieder. Mit ihnen strebt sie einen offenen und fairen Meinungsaustausch an und hofft auf gute Zusammenarbeit im Gremium. Sie ist sich sicher, „so wie ich mit viel Einsatz in meinem bisherigen Beruf Erfahrungen gesammelt und mich in meiner Stellung als Juristin im Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst qualifiziert habe, wird es mir in meiner neuen Aufgabe ebenfalls gelingen."

Der Wechsel von der Bayerischen Staatsbeamtin zur 1. Bürgermeisterin vollzog sich nahezu nahtlos. Unmittelbar nach Amtsantritt traf sie sich mit dem Vorsitzenden des Zweckverbandes zurAbwasserbeseitigung im Regental Fritz Dechant und seinen Mitarbeitern zum Informationsaustausch. Der Hauptkanal in Laub wird in wenigen Monaten abschließend saniert sein. Anschließend wird der überirdische Ersatzkanal zurückgebaut, und es kann dann auf Normalbetrieb umgestellt werden. „Besonders wichtig war mir, dass im Rahmen der Sanierung die Dichtigkeit sichergestellt ist, und schließlich per Luftdruckmessung dokumentiert wird", betont Andrea Dobsch.

Einen nicht alltäglichen Amtsantritt bescherte ihr die Corona-Krise. Um ein positives Signal zu senden und Zuversicht zu vermitteln, änderte sie spontan ihren Terminplan und beurkundete kurzer Hand die Trauung eines jungen Paares. So schätzte sie auch schon zu Beginn der Krise die schnellen unbürokratischen Hilfen der Mitglieder vieler Vereine für jung und alt. „Sie haben sich im Sinne der Nachbarschaftshilfe beherzt und unkonventionell eingesetzt und Optimismus verbreitet", betont sie. Als Mitglied in zahlreichen Vereinen in den verschiedenen Ortsteilen hatte sie so ein Engagement bereits erlebt. Sie sieht es als gute Voraussetzung an, auch künftig zusammen mit allen Gutgesinnten für ein lebenswertes Wohnen in der Gemeinde zu arbeiten. Unverzichtbar ist für sie dabei ebenso eine gute Zusammenarbeit mit allen Bediensteten der Gemeindeverwaltung. Gerade sie sind es, die oft als erste die Anliegen und Sorgen, wohl manchmal auch den Unmut der Bevölkerung zu spüren bekommen.

Viele Aufgaben warten auf sie. „Es kann nicht sein, dass der überörtliche Verkehr das Leben in unseren Orten bestimmt", meint die Bürgermeisterin. Sie setzt auf die kreativen Kräfte in den Fraktionen im Gemeinderat. Dass es alternative Lösungen geben kann, zeigt der Regendorfer Kreisel, der aus einem Bürgerbegehren heraus „geboren" wurde.

Um die Sonnenenergie optimal und preisgünstig einzufangen, empfiehlt die Bürgermeisterin den Hausbesitzern, sich des Solarpotentialkatasters und des Förderprogramms des Landkreises zu bedienen. „Wir sind jederzeit bereit, die Bewohner dabei zu unterstützen und stehen als Ansprechpartner bereit, auch für sonstige Anliegen und Anregungen zu Natur und zur Umwelt. „Die Agenda ist lang, die Aufgaben werden wir Schritt für Schritt in angemessenem Umfang erledigen.

„Wenn wir die Erfahrungen und Kompetenzen der Gemeinderätinnen und Gemeinderäte bewusst zielgerichtet für das Gemeinwohl nutzen, sehe ich optimistisch in die Zukunft", resümiert Andrea Dobsch.

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Kirche St. Bartholomäus, das ist die Pfarrkirche in Zeitlarn. Bild: (c) Peter Czommer