Wer in diesen Tagen durch die Bahnhofstrasse fährt, sieht einen ungewöhnlichen Anblick: Die der Strasse zugewandte Seite der Kirche ist bis voraussichtlich Mitte August eingerüstet.

Der Grund darin liegt in den Voluten, den runden Metallabdeckungen der Dachgiebel. Diese sind etwas zu kurz, dadurch konnte Wasser ins Mauerwerk gelangen. In den letzten Jahren wurde dies durch herabfallenden Putz besonders deutlich. Nun wurde eine Erneuerung durch die Landeskirche genehmigt.

Bei der ersten genauen Besichtigung wurde bereits deutlich, dass der Schaden schlimmer ist als angenommen. Auch das Mauerwerk und der Putz des Glockenturmes sind bereits beschädigt. So wird der veranschlagte
Kostenrahmen von 18.000€ voraussichtlich überschritten werden. Die Landeskirche hat bereits eine Unterstützung von 5.000€ zugesagt, den Rest muss die Kirchengemeinde selbst aufbringen. "Nach den vielen anfallenden Sanierungen der letzten Jahre - wie die verrosteten Glockenhalterungen und der Schimmel an der Orgel - sind unsere Rücklagen fast aufgebraucht. Wir bitten dringend um Ihre Spende" so Pfarrer Beck.

Auch weitere notwendige Arbeiten werden gleich mitgemacht: Ein marodes Dachfenster wird ausgetauscht und die Fassade neu gestrichen.

Das stehende Gerüst nutzt die Kirchengemeinde für eine ungewöhnliche Werbemaßnahme: Eine Fahne mit dem Kopf Martin Luthers erinnert an das bevorstehende Reformationsjubiläum im Jahr 2017. "Bei der Freude über
1000 Jahre Stadtjubiläum geht das Reformationsjubiläum fast unter" so Pfarrer Beck. "Daran wollen wir mit der Fahne schon jetzt erinnern."