Schwarzenfeld. Bürgerversammlung stand im Markt Schwarzenfeld am Mittwoch auf der Tagesordnung. 1. Bürgermeister Manfred Rodde informierte über Aktuelles und Geplantes im Restaurant Miesberg.


Viele waren gekommen und lauschten interessiert dem gut 90 Minuten langen Vortrag des Bürgermeisters. Nicht so viele, wie man es von einer Marktgemeinde der Größe und Einwohnerzahl Schwarzenfelds erwarten kann, aber immerhin: der kleine Saal des ehemaligen Jugendheims war gut gefüllt.

Zunächst gab es Zahlen und Fakten. Die Finanz- und Bevölkerungslage des Marktes ist als stabil mit  leichtem Aufwärtstrend zu bezeichnen, ganz im Gegensatz zu der in der Bertelsmanstudie von 2010 prognostizierten Stand wohnen 6.381 Personen in Schwarzenfeld. Die Einnahmen betragen rund 12.5 Millionen Euro. Erfreulicherweise besteht diese Zahl auch aus Rekordständen bei Einkommens- und Gewerbesteuer. Die Ausgaben halten sich im Rahmen.

Trotz zahlreicher Projekte wie der Schulsanierung für rund 8.6 Millionen und der Rathaussanierung, Kanalbauarbeiten und ähnlichem hat die Marktgemeinde seit 2012 keine Schulden aufgenommen, im Gegenteil, gut 50 % Der ursprünglichen Schuldenlast wurden abgebaut. Das merkt man auch an der Zinsbelastung, die nun als marginal zu bezeichnen ist. So wundert es auch nicht, dass die Pro-Kopf-Verschuldung nur 1/3 des Landesdurchschnitts beträgt, ein Wert der sich durchaus sehen lassen kann.

Kanalbau und Straßendecke dauern länger als gedacht und werden die Bevölkerung bis in den Sommer beschäftigen, das ist nicht schön, aber nun mal nicht zu ändern. Bei der Schaffung von 57.000 qm Gewerbefläche im neuen Gewerbegebiet  gab der Bürgermeister zu bedenken, dass er  sich mit seinem Gremium einig sei, nur erschlossene Flächen zu angemessenem Preis zu verkaufen. Denn nur so hätten beide Seiten Sicherheit, und eine Menge an Problemen könne so im Vorfeld vermieden werden. Mit Abschluss der Maßnahmen und Preisfindung rechnet er aber bis ca. Mai.

Die Schulsanierung hinkt auch etwas hinter dem Zeitplan her, aber dies liege am Warten auf die Förderzusage, im Oktober sollte sie kommen, nun ist es Februar geworden. Das Warten hat sich gelohnt: 60% rund sind förderfähig und eine neue Mensa mit Wintergarten gibt es obendrauf, da nimmt man ein paar Monate länger gerne in Kauf.

Ein ernsteres Thema stellt in Schwarzenfeld die Wasserversorgung dar. Rund 81% der geförderten Menge verkauft. 71% gehen an die Naabtaler Milchwerke und 10% nach Stulln. Das macht mittelfristig die Erweiterung des Hochspeichers von 5000 Kubikmeter auf 8000 m³ sowie die Suche und Erschließung mindestens eines neuen Brunnens notwendig. Aber so konnte man auch Wasser und Abwasser (letztes Jahr stellten oben genannte Milchwerke auf eigene Klärung um) im Gebührensektor auf einen Bruchteil der Kosten der Landkreisgemeinden einpendeln, halten und sogar noch einmal senken.

Hochwasserschutz soll es auch geben, er werde die Gemeinde effektiv nichts kosten. Es läuft also in Schwarzenfeld, aber da sind natürlich einige Kleinigkeiten wie der Verkehrsfluss des Schwerlastverkehrs, oder besser gesagt dessen Ausschilderung, für den ist aber die Gemeinde leider nicht zuständig ist. Eines aber ist im Argen: 204 Grundstücke sind voll erschlossen und baureif, das sind 18 ha Wohnbauland im Lückenschuss, unbebaut. Hier muss an die Eigentümer appeliert werden, denn so können nur schwer neue Baugebiete ausgewiesen werden. Und die würden auch verkauft werden, da ist man sich sicher in Schwarzenfeld.

Kommentar: Bürgerversammlung und Anfragen.


Auf Bürgerversammlungen ist die Tendenz festzustellen, dass mancher Teilnehmer nicht wie ausgeschrieben vorab seine Anfrage im Rathaus einreicht, sondern die Verantwortlichen dann vor Ort  damit überfährt und sich dann darüber aufregt, wenn es nur eine allgemeingültige Antwort gibt.

Kommunalpolitiker sind nun mal Menschen. Wenn man seine Frage formuliert und einreicht, dann kann sich das Gegenüber auch damit auseinandersetzen und Zahlen, Fakten und Stellungnahmen anderer Behörden herbeischaffen. Das klappt aber nicht eben mal so, auf Zuruf, das sollte man bedenken, bevor man schreit.