Schwandorf.  Ein Feuerwehrbedarfsplan soll klären, ob die marode Schwandorfer Feuerwache saniert oder neu gebaut werden muss. Auch die Standortfrage wird geprüft.

Dass die Schwandorfer Feuerwache Sanierungsbedarf hat, ist kein Geheimnis. In der Sitzungsvorlage, die den Stadträten am Mittwoch im Hauptausschuss präsentiert wurde, ist unter anderem von einer Erweiterung der Fahrzeughalle sowie von grundlegenden Sanierungen des Bestandsbaus die Rede, um neuen Anforderungen gerecht werden und den Vorgaben der Gesetzlichen Unfallversicherung entsprechen zu können. Insgesamt sieben weitreichende (und potenziell kostenintensive) Maßnahmen zählte die Mängelliste auf, die Baudirektor Reinhard Schade und Ordnungsamtsleiter Stefan Schamberger dem Gremium vorlegten.


Ob eine Sanierung da überhaupt noch Sinn macht, das soll nun mit Hilfe eines sogenannten Feuerwehrbedarfsplan geklärt werden. Das heißt: Die Verwaltung lässt durch ein fachkundiges Ingenieurbüro prüfen, „ob der bestehende Standort der Feuerwache Schwandorf den Anforderungen noch gerecht wird oder ob ein Neubau der Feuerwache an einem anderen Standort angestrebt werden sollte". Zudem können so Aussagen über den Ist- und Soll-Zustand vorgelegt, sowie konkrete Empfehlungen erarbeitet werden, was die Ausstattung aller 16 städtischen Feuerwehren angeht.

Denn der bauliche Zustand ist längst nicht der einzige kritische Punkt, auch aus „einsatztaktischen Gründen" muss geprüft werden, ob der Standort überhaupt noch zeitgemäß ist. Nach der gesetzlichen Hilfsfrist muss die Feuerwehr nämlich innerhalb von zehn Minuten am Ort des Geschehens sein; die Feuerwache sollte also strategisch günstig positioniert sein. Doch hat sich das Stadtgebiet, seit der Standort 1981 eröffnet wurde, erheblich verändert. Die jetzigen Gewerbegebiete im Stadtsüden und -osten habe es damals etwa noch gar nicht gegeben.

„Es ist deshalb notwendig, den Bedarfsplan neu aufzustellen. Der Bedarf ist heute ein völlig anderer", begründete CSU-Fraktionssprecher Andreas Wopperer seine Zustimmung, wenngleich wenn er dies mit der Hoffnung verband, um einen kompletten Neubau herumzukommen. Schließlich wäre das mit erheblichen Kosten von mehreren Millionen Euro verbunden. Auch die anderen Fraktionen stellten sich geschlossen hinter den Bedarfsplan und erteilten einstimmig grünes Licht.

Für die Freien Wähler empfahl Dieter Jäger außerdem, andere Hilfsorganisationen wie das BRK ebenfalls mit einzubinden, sollte sich ein neuer Standort tatsächlich als notwendig erweisen. So könne man – im Fall der Fälle – eine bessere Zentralisierung erreichen. „Das werden wir einfließen lassen", sagte OB Andreas Feller zu. Jetzt aber muss erstmal das Konzept, an dessen Erstellung die Feuerwehren eng beteiligt sein werden, in Auftrag gegeben und erarbeitet werden. Dessen Ergebnisse dürften mit Spannung erwartet werden…