Waldmünchen. Ein Großaufgebot von 23 Feuerwehren mit insgesamt 200 Einsatzkräften kämpfte am Donnerstag in den frühen Morgenstunden in Waldmünchen gegen einen Großbrand in einer Firma im Stadtgebiet. 

Polizeikräfte wurden im Rahmen eines anderen Einsatzes um kurz vor 2 Uhr auf seltsame Geräusche in der Nachbarschaft aufmerksam und bemerkten schließlich den Brand in der Firma. Innerhalb einer knappen Stunde war der Brand unter Kontrolle, ein Übergreifen auf direkt angrenzende Gebäude konnte verhindert werden. Der Sachschaden wird von der Polizei vorläufig auf um die 500.000 Euro geschätzt.


In der ganzen Umgebung von Waldmünchen heulten um 01:52 Uhr die Sirenen, als zu dem Brand im Stadtgebiet alarmiert wurde. Hinzugezogen wurden auch drei Rettungswägen, ein Notarzt sowie der Einsatzleiter Rettungsdienst, Michael Daiminger. Ebenso das Technische Hilfswerk mit den entsprechenden Fachberatern. Die Einsatzleitung hatten KBR Michael Stahl und KBI Norbert Auerbeck, diese wurden unterstützt von den Kreisbrandmeistern Andreas Bierl, Manfred Schneider, Michael Sturm und Christian Bauer. 


Der Feuerschein war im Stadtgebiet schon von weitem zu sehen. Nahezu der gesamte Dachstuhl des Gebäudes stand auf allen Seiten in Brand. Daher galt das erste Augenmerk der Einsatzkräfte, ein Übergreifen der Flammen auf direkt angrenzende Gebäude sowie auf eine Wohnung zu verhindern. Auch war anfänglich nicht klar, ob sich noch Personen in der Firma aufhalten könnten. Um dies effektiv zu verhindern, wurde eine dritte Drehleiter von der Einsatzleitung angefordert. Diese kam von der FFW Furth im Wald.

Das Löschwasser wurde primär aus dem Hydrantennetz genommen, reichte jedoch nicht aus. Mit einer weiteren Alarmierung rückten Spezialkräfte des Schlauchwagenzuges an, um eine Förderleitung vom knapp zwei Kilometer entfernten Perlsee aufzubauen; diese war sehr zügig aufgebaut und stellte die Löschwasserversorgung endgültig sicher. Die Stadtwerke sorgten mit einer Druckerhöhung im Netz ebenfalls für eine gute Wasserversorgung.

Zeitgleich erfolgte ein Erstangriff unter Atemschutz über den Hintereingang der Firma sowie in eine Wohnung, deren Türe gewaltsam geöffnet werden musste. In dem Firmengebäude sind zwei verschiedene Firmen untergebracht, darunter eine große Küche, weshalb auch von vielen Fetten als Gefahrenquelle ausgegangen wurde. Mit Hilfe der Drehleitern sowie der sogenannten „Riegelstellung" konnte ein Übergreifen der Flammen auf ein benachbartes Gebäude verhindert werden.

Insgesamt 14 Atemschutztrupps kamen zum Einsatz und bekamen so das Feuer innerhalb einer Stunde gut unter Kontrolle. Strom und Gas wurden durch die zuständigen Firmen abgeschaltet. Der Brandort war für den Verkehr weiträumig abgesperrt. Die Nachlöscharbeiten, verbunden mit einer Feuerwache, gingen jedoch noch bis in den Vormittag. In einer Besprechung äußerte Kreisbrandrat Michael Stahl, dass der Einsatz sehr gut abgelaufen sei und Schlimmeres verhindert werden konnte. Es seien insgesamt 23 Feuerwehren sowie das THW im Einsatz gewesen.

Der Leiter der Waldmünchner Polizeistation, Christian Pongratz, erklärte, dass die Polizei mit insgesamt drei Streifen vor Ort war. Er bezifferte die Schadenshöhe vorläufig auf um die 500.000 Euro. Aufgrund einer unklaren Brandursache wurde der Brandort sichergestellt. Die Spezialisten der Kriminalpolizei Regensburg werden die weiteren Ermittlungen zur Brandursache führen.

An der Einsatzstelle war auch der in der Nähe wohnende Landrat Franz Löffler anwesend, der sich ein Bild von den Löscharbeiten verschaffte. Viele Waldmünchner wussten noch, dass genau an gleicher Stelle vor 32 Jahren ebenfalls eine große Firma vollständig abgebrannt war. Damals wurden weitere angrenzende Gebäude erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Dies konnte nun zum Glück verhindert werden.

Die Feuerwehr Waldmünchen bedankt sich bei allen beteiligten Kräften für die gute Zusammenarbeit. Besonders aber bei der Jugendbildungsstätte und bei den Anwohnern, die in der Nacht Getränke und Kaffee bereitgestellt hatten. Ein weiterer Dank gilt der Pfarrei Waldmünchen, wo im Saal die Einsatzleitung installiert werden konnte.