Freie Wähler: Vom Himmel her das Rehkitz retten

Regensburg/Wörth. Der Kaffee vor Anne Marie Prem ist extrastark. Fast pausenlos ist die Leiterin des Tierschutzhofes Oberpfalz aktuell unterwegs mit dem „Netzwerk Rehkitzrettung“, um gemeinsam mit Landwirten und Jägern in den Wiesen und Feldern der Oberpfalz die jungen Tiere vor dem sicheren Tod durchs Mähwerk zu retten. „Ein wichtiger Dienst, ein beeindruckendes Engagement“, sagt Hubert Aiwanger, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler im Landtag.

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Gemeinsam mit FW-Landtagskandidat Tobias Gotthardt und Kreisvorsitzendem Harald Stadler war er auf den Oberpfälzer Tierschutzhof gekommen, um sich über die Methoden der Rehkitzrettung zu informieren. „Wir fordern, die Förderung von Drohneneinsätzen mit entsprechenden Kameras vor der Maht auf Antrag durch den Freistaat zu fördern“, so Gotthardt. Und Prem stimmt ihm zu: „Ja, diese Technik erleichtert Landwirten, Jägern und uns die lebensrettende Arbeit ungemein“. Gerade bei größeren Wiesenschlägen sei sie unverzichtbar.

Leider, so Aiwanger, „hat die CSU die entsprechenden Anträge der FW-Fraktion im Landtag abgeschmettert.“ Begründung: Das Begehen der Wiesen und das Aufstellen von Rehscheuchen sei ausreichend, um die Tiere zu schützen. Prem schüttelt den Kopf: „Wer sowas sagt, hat wohl noch nie frühmorgens, kurz vor der Maht, stundenlang hektisch eine große Wiese durchkämmt. Wir kommen mit Anfragen kaum hinterher – und nicht selten sind wir zu spät“, sagt sie und nimmt nachdenklich einen großen Schluck aus der Kaffeetasse.

Auch Gotthardt ist überzeugt: „Das Nein der CSU ist zynisch und weltfremd. Drohnen erleichtern die Rehkitzrettung ungemein – die anderen Maßnahmen sind deutlich arbeitsaufwänderiger und teils veraltet. Viele der eingesetzten Mähwerke sind heute modern, groß und schnell - die Kitze, die ohnehin keinen Fluchtreflex haben, werden somit noch leichter zum Opfer.“ Dabei, so Aiwanger, „ist das Aufspüren der Rehkitze im Sinne aller: Jäger, Landwirte und Tierschützer fordern da gemeinsam mehr Unterstützung“, so der FW-Fraktionschef, selbst Landwirt und Jäger. Und Gotthardt ergänzt: „Tierschutz hat in Bayern Verfassungsrang!“

Vollkommen fehl am Platz sei die Argumentation der CSU, die Anschaffung der Drohnen sei heute schon sehr günstig: „Wir reden hier doch nicht von Spielzeug-Drohnen, wie sie in vielen Kinderzimmern steht. Für professionelle Fluggeräte mit Wärmekamera werden heute leicht mehrere 10.000 Euro fällig. Wir stellen fest: Die Tierrettung ist von den verantwortlichen Landwirten und Jägern allein zu tragen - weil die CSU sie einfach im Stich lässt“, so Aiwanger.

Gemeinsam mit Gotthardt und Stadler machte er sich auch ein Bild von der Arbeit im gesamten Tierrettungshof. Zahlreiche Tiere sind dort aktuell untergebracht – unter ihnen drei Rehkitze, deren hochschwangere Mutter bei einem Autounfall getötet wurde. Anna Marie Prem hat sie bei sich in Wörth aufgenommen – mit dem Ziel der späteren Aussiedelung: „So machen wir das mit allen Wildtieren – sie werden so aufgezogen, dass sie binnen Monaten wieder in den Wald springen können und dort überlebensfähig sind“.

Wer die Arbeit der Wörther Tierschützer unterstützen möchte, kann dies tun durch eine Spende anden gemeinnützigen Verein Tierschutzhof Oberpfalz e.V., Sparkasse Regensburg, Iban: DE 18 7505 0000 0008 5277 23, BIC: BYLADEM1RBG

Den Antrag der FW-Landtagsfraktion zur Rehkitzrettung finden Sie online unter https://www.bayern.landtag.de/www/ElanTextAblage_WP17/Drucksachen/Basisdrucksachen/0000014000/0000014427.pdf

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