Regensburg/Abensberg. Am Dienstag, 05.05.2020, kam es in einer Asylbewerberunterkunft in Abensberg zu einem größeren Polizeieinsatz. Mehrere Männer hatten über Stunden hinweg einen 20-Jährigen in ihrer Gewalt. Möglicherweise könnte ein Zusammenhang mit einer Auseinandersetzung bestehen, die am Montagabend (04.05.2020) im Stadtgebiet Regensburg ihren Ursprung hatte. Über 150 Polizeieinsatzkräfte waren zur Bewältigung der Lage eingesetzt. Staatsanwaltschaft und Kripo ermitteln.



Am Montagabend, 4. Mai 2020, gegen 18.15 Uhr, kam es in einer Wohnung in der Nähe der Regensburger Universität zu einem Polizeieinsatz. Nach derzeitigem Ermittlungsstand sollen sich zwei Männer, ein 21-jähriger Albaner aus dem Landkreis Regensburg und ein 23-jähriger in einer Asylbewerberunterkunft in Abensberg wohnhafter Afghane zu der Wohnung begeben haben, die einer der beiden betrat. Darin soll er von mindestens einer Person unter Vorhalt eines Messers erfolgreich zur Herausgabe eines Geldbetrages erpresst worden sein. Dabei wurde niemand verletzt.


Bei einer der beteiligten Personen soll es sich um einen 20-jährigen Syrer aus Regensburg handeln, der später in der Asylbewerberunterkunft in Abensberg festgehalten wurde. Die Hintergründe und der genaue Ablauf sind derzeit noch unklar und Gegenstand der weiteren Ermittlungen von Kriminalpolizeiinspektion und Staatsanwaltschaft Regensburg. 

Zwei Bekannte des 20-jährigen Syrers informierten in der Nacht von Montag auf Dienstag (04./05.05.2020) die Polizei in Regensburg darüber, dass sie von diesem eine Nachricht erhalten haben. Dabei gab dieser an, gegen seinen Willen in Abensberg festgehalten zu werden. Daraufhin kam es dort zu einem größeren Polizeieinsatz der niederbayerischen Polizei. 

Im Zuge der weiteren Ermittlungen verdichteten sich die Erkenntnisse, dass sich der 20-Jährige in einem Zimmer einer Asylbewerberunterkunft in Abensberg befinden könnte. Gegen 15.25 Uhr wurde dort die gesuchte Person durch Spezialkräfte der Polizei leicht verletzt angetroffen und befreit. Vier Tatverdächtige konnten widerstandslos festgenommen werden; zwei von ihnen befanden sich im Umfeld der Einrichtung. 

Die genaue Tatbeteiligung des Quartetts und ein möglicher Zusammenhang mit den Vorfällen in der Regensburger Wohnung ist Gegenstand der weiteren Ermittlungen. 

Am Einsatz waren über 150 Polizeikräfte verschiedener Polizei- und Kriminalpolizeidienststellen aus Niederbayern und Oberpfalz, der Bayer. Bereitschaftspolizei und Spezialeinsatzkräfte der Bayerischen Polizei beteiligt. Auch ein Polizeihubschrauber, mehrere Diensthunde und die Verhandlungsgruppe waren vor Ort. Die weiteren Ermittlungen führen die Kriminalpolizeidienststellen Regensburg und Landshut in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Regensburg.