Die Stadtbibliothek auf dem Prüfstand: Die Erfa-Gruppe der Landesfachstelle für das öffentliche Bibliothekswesen hat die Bücherei nach vorgegebenen Kriterien analysiert. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: „Ich habe mehr Positives als Negatives aufgeschrieben“, sagte eine Teilnehmerin.

Die Erfahrungsaustausch-Gruppen (kurz: Erfa) sind feste Gruppen von Bibliotheken, die sich regelmäßig zum Erfahrungsaustausch treffen. Dabei wird die gastgebende Bibliothek nach vorgegebenen Kriterien analysiert. Der „Blick von außen“ wirkt dabei stets bereichernd und ermöglicht häufig positive Veränderungen, teilt die Landesfachstelle für das öffentliche Bibliothekswesen auf ihrer Website mit. 

„Die Meinungen und Anregungen von Kolleginnen und Kollegen aus anderen Büchereien können uns nur dabei helfen, besser und noch kundenfreundlicher zu werden“, sagt Beate Fenz, die Leiterin der Stadtbibliothek. Den gut 15 TagungsteilnehmerInnen aus Niederbayern und der Oberpfalz berichtete sie ausführlich, wie die Stadtbibliothek Burglengenfeld jenseits des üblichen Programms versucht, neue Leserinnen und Leser zu gewinnen. 

Aktuellstes Beispiel war der gemeinsame Leseausweis der Bibliotheken von Burglengenfeld, Maxhütte-Haidhof und Teublitz, der von der Landesfachstelle als „bayernweites Novum“ und „zukunftsweisendes Projekt“ bezeichnet worden war. Wer also beispielsweise in Burglengenfeld als Leser registriert ist, kann auch in Maxhütte-Haidhof und Teublitz mit seinem Ausweis ausleihen. 

Krimilesung am Galgenberg, Vorlesewettbewerbe, Buchworkshops und den Lesegarten nannte Beate Fenz als weitere Beispiele für besondere und gerne angenommene Veranstaltungen und Angebote der Stadtbibliothek.

Zweiter Bürgermeister Bernhard Krebs, der einen Universitätsabschluss in deutscher Literaturwissenschaft besitzt, sparte bei der Begrüßung der Teilnehmerinnen nicht mit Lob für Beate Fenz und ihr Team. Er unterstrich die Bedeutung der Bibliotheken und die spannenden Herausforderungen, vor denen diese stünden: „Vom klassischen Buch über CDs und Videos bis hin zum Medium Internet – es sind nicht nur rasante Entwicklungen, die begleitet werden müssen, sondern es ist vor allem auch der Mix aus den unterschiedlichsten Medien, der letztlich trägt.“ 

Positive Beispiele setzen sich durch: Die „Bücherzelle aufm Weg“ des Regionalverbunds „Städtedreieck liest“ soll nun Pate stehen für ein ähnliches Projekt in Cham. 

Gezielte Angebote für Flüchtlinge zu gestalten, war ein weiteres wichtiges Anliegen der Beteiligten. Dabei gab es bereits sehr gute Ansätze: In Sulzbach-Rosenberg zum Beispiel dürfen die Asylbewerber kostenlos lesen und nach Möglichkeit auch mithelfen.