Burglengenfeld. Am Sonntag, 7. November, findet um 15 Uhr eine Führung über den Burglengenfelder Friedhof mit der ehemaligen Museumsleiterin Dr. Margit Berwing-Wittl, Stadtführerin Theresia Kral (Maxhütte-Haidhof) und Ortsheimatpfleger Günther Plößl statt. Auf einem rund anderthalbstündigen Rundgang gibt es viel über historische Bräuche und Rituale rund um das Sterben und Grabgestaltung zu erfahren.


Wenn die Familien ihre Gräber für Allerheiligen und Allerseelen hergerichtet haben, wird der Verstorbenen gedacht. Oft sind dies aus dem Mittelalter stammende Bräuche, Rituale und eine eindrucksvolle Symbolsprache. Diese „Sepulchralkultur", wie der offizielle Fachbegriff für Friedhofskunst lautet, lässt sich in Burglengenfeld sehr eindrucksvoll nachvollziehen, etwa an den denkmalgeschützten Grabmonumenten der Bildhauer Karl und Franz Bornschlegel aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts oder von Fritz König (Landshut) und Christine Sabel (Burglengenfeld).

„Der Tod gehört zum Leben" – so sagt man oft - und gerade in dieser Jahresszeit zeigt sich, wie eng man auch nach Jahren und Jahrzehnten noch mit seinen Verstorbenen verbunden ist. In der Vorstadt befand sich die mittelalterliche Urpfarrei St. Georg auf der Wieden, von der heute noch die Nebenkapelle St. Anna mit Epitaphen seit dem 15. Jahrhundert zu finden ist. Eindrucksvolle Grabtafeln und figürlich gestaltete Grabstätten sind in Burglengenfeld vor allem aus den letzten beiden Jahrhunderten zu finden. Die Grabstätte von Henri Goffard – Begründer des Eisenwerks Maximilianshütte 1852 – ist ebenso zu bestaunen wie prunkvolle Familiengräber und bescheidene, anrührende Grabstätten für früh verstorbene Kinder. Auch die Gedenkstätte für die drei Opfer des „Blutigen Palmsonntag", die im April 1919 die Räterevolution nach Kallmünz bringen wollten, wird aufgesucht.

Anmeldungen erfolgen über die Homepage der VHS oder telefonisch unter Tel. 09471/30 22 333. Treffpunkt ist vor dem Haupteingang des Friedhofs. Die Führung kostet vier Euro pro Person.

Aufgrund der coronabedingten Einschränkungen gelten die üblichen Maßnahmen (Mund-Nasen-Schutz, 1,5 m Abstand).

Grabdenkmal Bruckschlegel, gestaltet von Fritz König (Landshut) Bild: © Dr. Margit Berwing-Wittl