Gedichte bei den Hofer Konzerten

Die Schriftstellerin Barbara Krohn las aus ihren vielfältigen Werken und reihte sich damit in die „Hofer Konzerte“ ein, die im Jubiläumsjahr durch Lesungen erweitert wurden. „Sprache kann unglaublich musikalisch sein, auch jede Mundart“, schaffte sie die Verbindung zu dieser Veranstaltung, die auch durch Geigenmusik mitgestaltet wurde.

Woran es lag, weiß niemand so recht zu sagen, wenn nur wenige Gäste zu einer Veranstaltung kommen. „Die Burg hat sich die Autorin ausgesucht, sie hat sich finden lassen“, schickte Carolin Schmuck, Leiterin des VBWs Nittenau, voraus. „Das ist ein ganz besonders schöner Raum“, betonte Barbara Krohn, die diesmal ihre Gedichte und kürzeren Texte vortrug. Bekannt ist sie vor allem auch als Autorin von Krimis.

In ihrem Gedichtband „Orte der Liebe“ vermittelte sie, dass man sich nicht nur in Menschen verlieben kann, sondern auch in Orte oder in das, was man macht. Der Liebe wegen ist die gebürtige Hamburgerin („Ich kann auch nichts dafür.“) nach Regensburg gezogen. Sie sei immer noch fremd hier, trotz der inzwischen 25 Jahre hier. Sie stelle zunehmend Unterschiede fest. „Diese gibt es und es ist wichtig sie wahrzunehmen.“ In ihren Werken wird deutlich, dass sie ihre Umgebung stets wahrnimmt.

Der Umgang mit dem Alter und das mitunter Groteske laden die Zuhörer zum Wiedererkennen und zum Schmunzeln über sich selber ein. Als etwas ganz Besonderes empfanden sie die „Alltagsrettung“, die durchnummeriert die verschiedensten Lebenssituationen schilderten. Und genau hier zeigte sich der Vorteil, dass relativ wenige Gäste da waren. Sie zogen eine Zahl, deren Alltagsrettung Barbara Krohn vortrug. „Das passt“, meinten einige zu den Darstellungen der sympathischen Autorin. „Den Garten pflegen“ – was da kommt und wächst ist ein Teil von dir, beispielweise.

„Gehen wir endlich ans Eingemachte“, riet Krohn ganz allgemein. Keiner sage „Der rosige Alltag“, ein Adjektiv könne schwer wiegen. „Was kann der Alltag dafür, wenn wir verlernt haben, mit ihm zu leben, wir die Gestalter, die Designer?“

Petra Wolf (links) und Agnes Kloos umrahmten die Lesung mit ihrer bezaubernden Geigenmusik.   Bild: (c) Ingrid Schieder

Zwischendurch bezauberten Agnes Kloos und Petra Wolf mit ihrem Geigenspiel. Nach der Pause las Barbara Krohn Passagen aus ihrem Buch „Die Liebe der anderen“, zehn Geschichten, bei denen sich, betrachtend den Anfang bis zum Ende, der Kreis sich wieder schließt.

 

 

 

 

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