Gefahr in Verzug: Mitarbeiter des Burglengenfelder Bauhofs fällen derzeit fast 60 Bäume an verschiedenen Stellen in der Stadt. Der Baumsachverständige Diplom-Ingenieur (FH) Markus Auburger hat diese Bäume als „nicht verkehrssicher“ eingestuft und den Stadtwerken teils enge Fristen zur Beseitigung gesetzt, um Gefahren für Menschen ausschließen zu können.

 

Das Fällen von Bäumen ordnen wir nur an, wenn es sich überhaupt nicht vermeiden lässt“, sagt Stadtwerke-Vorstand Friedrich Gluth. Gleichermaßen gilt aber auch: „Die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger, die sich auf öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen bewegen, hat oberste Priorität“, so 2. Bürgermeister Bernhard Krebs.

Mitarbeiter des Bauhofs sind daher derzeit an verschiedenen Stellen im Einsatz. Gefällt werden müssen Bäume beim Oberpfälzer Volkskundemuseum (17 Stück), beim Flussbad (drei), beim Neuen Stadthaus (neun) sowie im Bereich des Eislaufplatzes (29) an der Staatsstraße 2397 (früher B15).

In vielen anderen Fällen reicht es nach den Vorgaben des Sachverständigen Auburger, Bäume zurück zu schneiden, Seile zur Sicherung zu spannen oder Totholz zu entfernen. Generell achten die Mitarbeiter des Bauhofes bei ihren täglichen Arbeiten im Stadtgebiet darauf, ob von Bäumen Gefahren ausgehen können. Franz Süß, am Bauhof als Leiter einer Gärtnerkolonne beschäftigt, hat eigens bei der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e.V. (FLL) eine Weiterbildung zum „FLL-Zertifizierten Baumkontrolleur“ absolviert.

Aber gerade, wenn es um Schäden geht, deren Folgen erst mittel- oder langfristig zu Tage treten, muss ein Fachmann wie Markus Auburger zur Begutachtung der Bäume an Wegen, Straßen und Plätzen hinzugezogen werden. Er übernimmt dann intensive Untersuchungen zur Bestimmung von Standfestigkeit und Lebensdauer oder der Intensität eines Pilzbefalls.

Im Schnitt überprüfen wir pro Jahr zwischen 400 und 500 Bäume darauf, ob von ihnen eine Gefahr ausgehen könnte“, erklärt Gluth. Oftmals können Bäume mit Einkürzungen gerettet werden. „In den genannten Fällen war das leider nicht möglich“, bedauerte der Stadtwerke-Vorstand.

2. Bürgermeister Krebs wies bei einem Termin beim Neuen Stadthaus darauf hin, dass dort aufgrund der Fällungen Jungbäume nun mehr Licht und Raum für ein gesundes Wachstum haben. Er dankte Bauhof-Leiter Jürgen Stegerer und seinem Team dafür, dass „die nicht immer einfache Arbeit stets fachgerecht und umsichtig erledigt wird“.

Dort, wo es sinnvoll und möglich ist, wird nach einer Fällung meist ein neuer Baum gepflanzt, damit die Ökobilanz möglichst ausgeglichen ist.

In einem eigenen Schreiben weist Diplom-Ingenieur Auburger darauf hin, dass der Sommer 2015 besonders trocken gewesen sei: „Es kann daher sein, dass im Frühjahr mehr Totholz in den Kronen vorhanden sein wird, als bei der letzten Baumkontrolle erkennbar sein konnte. Außerdem kann es passieren, dass Bäume insgesamt kaum mehr austreiben oder sogar absterben werden.“ Dies könne auch trotz der ausreichenden Gießmaßnahmen passieren, „da die Standortfaktoren für Bäume zahlreich sind“. So haben die Durchwurzelbarkeit des Bodens und die Lichtreflexion der Umgebung einen nicht zu unterschätzenden Einfluss.