Geldanlage: Beim Goldkauf sollte Sicherheit oberstes Gebot sein

Krisensituationen wie die Corona-Pandemie lösen oftmals einen regelrechten Kaufrausch bei Goldbarren aus. Davon versuchen auch unseriöse Goldhändler zu profitieren, indem sie minderwertige Produkte oder Fälschungen anbieten. So gibt es Fake-Shops, die sich mit renommierten Namen schmücken.


Das Goldhandelshaus Degussa etwa hat in einem Newsletter Goldkäufer vor dem Missbrauch ihres Namens im Internet gewarnt. Bestanden Fälschungen früher aus einem Halbedelmetall wie Kupfer oder Messing, das mit einer Goldschicht überzogen wurde, wird heute bevorzugt ein Wolframkern verwendet. Wolfram hat fast genau die gleiche Dichte wie Gold, sodass es ausgeklügelter Verfahren bedarf, um Fälschungen zu identifizieren.

„Für Goldexperten, die bei Juwelieren oder Banken tätig sind, ist das kein Problem – für Laien ohne Spezialkenntnisse jedoch schon", warnt Steffen Orben, Geschäftsführer der Deutsche Börse Commodities, die Xetra-Gold emittiert.

Keine Fälschung – aber stimmt die Qualität?

Die Mehrzahl der Privatanleger kann ebenso wenig die exakte Qualität eines Goldbarrens wie auch die Herkunft des verwendeten Edelmetalls beurteilen. Dafür gibt es einen Standard, den die meisten renommierten Goldhersteller erfüllen: das „Good Delivery"-Zertifikat der LBMA (London Bullion Market Association). „Die Zertifizierung erfolgt nur nach Erfüllung strenger Vorgaben hinsichtlich der Ausmaße, des Gewichts und des Aussehens sowie der Stempelung von Goldbarren", erläutert Steffen Orben.

Beim Goldkauf gibt es keine Schnäppchen

Bereits mit der Entscheidung, wo man Goldbarren erwirbt, kann man das Risiko auf nahezu null senken. Gold sollte vorzugsweise bei Händlern gekauft werden, die selbst in der Lage sind, Fälschungen zu entlarven.

Bei Online-Shops und Auktionshäusern gilt: Sonderangebote sind in aller Regel suspekt und sollten eher gemieden werden. Zwar sind die Handelsspannen gerade bei kleineren Mengen Gold relativ weit, können jedoch niemals einen Großteil des Preises ausmachen.

Eine Alternative: Goldgedeckte ETCs mit Lieferanspruch

Ein fälschungssicherer Weg, Gold zu erstehen, ist der Kauf von Gold-ETCs (Exchange-Traded Commodities) wie Xetra-Gold. Dabei handelt es sich um börsengehandelte Inhaberschuldverschreibungen auf das Edelmetall, die zumeist mit physischem Gold abgesichert sind und den Anspruch auf Auslieferung des Gegenwertes in Goldbarren verbriefen.

Diese werden nur von traditionell vertrauenswürdigen Herstellern erworben und unter Berücksichtigung modernster Sicherheitsstandards gelagert. Allerdings fallen für die Auslieferung Gebühren an, über die man sich vorher informieren sollte. Dafür sind die Handelsspannen bei ETCs viel geringer als bei Barren. (djd)
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