Gut einhundert Mitglieder folgten der Einladung zur diesjährigen Mitgliederversammlung des Bund Naturschutz der Kreisgruppe Regensburg Stadt und Landkreis. Vorsitzender Raimund Schoberer gab einen Rückblick auf viele erfolgreiche Aktionen. Der Schutz der Artenvielfalt an den Schlämmteichen, der Protest gegen Massentierhaltung, Agrarfabriken, TTIP und CETA, die Renaturierung der Schillerwiesen waren da zu nennen, ebenso wie das sehr gut gebuchte Naturmobil, die erfolgreiche Aktion „In die Schule gehe ich gern“ und die beliebten Exkursionen.

Mit Spannung erwartet wurde der Vortrag von BN Energiereferent Herbert Barthel zu den geplanten Stromtrassen, die auch durch den Landkreis Regensburg geleitet werden sollen. „Diese geplanten Gleichstromtrassen sind ein Holzweg und ein Gefahr für die Energiewende“, davon ist Barthel überzeugt. Das erklärte Ziel, die Erderwärmung zu begrenzen und damit den Klimawandel ist nur durch den Einsatz von dezentral erzeugter erneuerbarer Energie, gekoppelt mit einer ernst gemeinten Energieeinsparung und einer sinnvollen Energieeffizienz zu erreichen. Diese Forderungen müssen politisch unterstützt werden. 

Die geplanten Gleichstromleitungen sind Fernleitungen über viele Hundert Kilometer ohne Einspeise oder Abnahmestellen. „Bartel stellt die Grundlagen für die Fernleitung in Frage, da sie auf massiven Druck der Energielobby geplant wurden, deren Gewinne immer mehr durch Netzentgelte gesichert werden sollen. Barthel: „Bayern muss von der Blockade der dezentrale Energiewende abrücken. Nur ein dynamischer und dezentraler Ausbau der Erneuerbaren Energien in Bayern kann ein Gegengewicht gegen die überdimensionierten zentralen Netzausbaupläne liefern. Bayern braucht den Ausbau der Windenergie als Alternative gegen zentrale Stromtrassen. Die unsinnige „10H“-Abstandregelung für Windenergie muss gestoppt werden.“  

Solange Windkraftanlagen bei Stromüberschuss abgeregelt werden, Atom- und Kohlekraftwerke aber weiterlaufen, sieht Barthel in der Darstellung der Tennet der Südlink sei eine Windkraftleitung nur einen Werbeschachzug. 

Im derzeit laufenden Informationsprozess der Tennet-SüdLink fordert Barthel die Gemeinden auf, vehement gegen eine Durchleitung auf ihrem Gebiet einzutreten und sich für eine dezentrale Energiewende einzusetzen.