Viel los war am Sonntag gegen 18.30 Uhr auf dem Kirchplatz in Nittenau, denn Florian Weindler  wurde am Samstag in Regensburg zum Priester geweiht seine Heimatstadt bereitete ihm einen herzlichen Empfang. Für die musikalische Begrüßung sorgte die Stadtkapelle Nittenau unter der Leitung von Thomas Maibaum. Die Biker „Taub`nschlog“ eskortierten den Sportwagen, in dem Florian Weindler vorfuhr. Sein Nachbar Werner Münch chauffierte ihn mit seiner feuerroten „Cobra 427“, die er extra neu lackieren ließ.

Vereine, die dem Jungpriester nahe stehen, waren anwesend, wie etwa die Kolpingfamilie, oder auch die Ministranten, mit denen die „Kirchenkarriere“ von Florian Weindler begann. Pfarrer Adolf Schöls meinte bei der Begrüßung, er sei am Ziel angekommen und gleichzeitig sei die Priesterweihe ein neues Kapitel im Leben. In Anlehnung an den Primizspruch: „Herr, du hast Worte des ewigen Lebens“ sprach der Stadtpfarrer davon, dass es in der heutigen Zeit nicht leicht sei, zur Kirche zu stehen, aber Petrus hätte sich von Jesus in den Bann ziehen lassen und nicht gezweifelt wie die anderen Jünger. „Er sendet dich zu den Menschen und es tut gut, den Menschen Gott zu zeigen.“

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Bürgermeister Karl Bley umriss den Begriff „Heimat“: Das Elternhaus sei eine Heimat, aber auch die Sakramente. Priester sein sei eine Berufung, kein Beruf. Florian Weindler sei von Gott „angestupst“ worden und wäre bereit, Dienst in der Kirche zu tun, was er seit seiner Ministratenzeit gemacht habe. Pfarrgemeinderatsvorsitzende Christine Steinert freute sich: „wir sind froh, dass aus Nittenau wieder ein junger Mann die Berufung gespürt hat.“ Gerade in den schweren Zeiten der Kirche müsse man auf die Menschen zugehen und auf ihre Bedürfnisse eingehen. Florian Weindler selbst freute sich, dass trotz des Deutschlandspiels so viele Leute da sind. Er dankte allen, die sich für die Feierlichkeiten rund die Primiz Arbeit machten. Die Kindergartenkinder von St. Monika hatten ein Gedicht und ein Lied vorbereitet. Ein Mädchen durfte auch einen Blumenstrauß überrechen. Die Kommunionkinder aus Nittenau und Fischbach schenkten Florian Weindler je eine rote Rose. Die Ministranten kamen auch mit einem Blumenstrauß.

Der Frauenbund legte, bzw. wir  die Blumenteppiche legen und der Pfarrgemeinderat organisierte den Stehempfang nach der Dankandacht. „Wir haben 1500 Schnittchen und 34 Kuchen für das Buffett vorbereitet“, verriet Birgit Schmitz. Bei der Dankandacht sang der Männerchor „Sine Nomine“, bestehend aus ehemaligen Domspatzen, zu denen Florian Weindler auch gehörte. Bei der Predigt der Dankandacht erklärte Florian Weindler, was es bedeute, die Nachfolge Jesu anzutreten. Lange habe er überlegt, welches Evangelium er nehmen sollte, dass seiner Auffassung vom Dienst in der Kirche gerecht wurde. Kirchenpfleger Christian Elsinger sprach vom „ehrwürdigen Augenblick“ bei der Priesterweihe und dass der Empfang der „Auftakt der Feierlichkeiten“ sei. Er erwähnte auch, dass Pfarrer Adolf Schöls sein silbernes Priesterjubiläum feiere. Zum Schluss segnete Florian Weindler alle Anwesenden mit dem „allgemeinen Primizsegen“.

Als weltliche Feier schloss sich im neuen Pfarrheim „Eustachius Kugler“ ein Stehempfang an, bei dem die Stadtkapelle Nittenau nochmal aufspielte. Im Gespräch mit dem „Kurier“ erläuterte er noch den tieferen Sinn seines Primizspruches „Herr, du hast Worte des ewigen Lebens“. Dieser Satz von Petrus ist eine Reaktion auf die Menschen, die Jesus verlassen, nur Petrus wollte zu seinem Herrn stehen. Gleichermaßen weist Petrus damit den richtigen Weg, gibt die Richtung vor und macht auch Mut. „Er gibt uns Hoffnung, besonders in der heutigen Zeit, in der die Kirchenaustritte sich wieder mehren“, so Florian Weindler. Deshalb sei wichtig, die Botschaft Jesu weiterzutragen, denn: „die Verkündigung und das Wort Jesu sind mir schon wichtig“. Wo er seine erste Kaplanstelle antreten darf, wird ihm im Laufe der Woche mitgeteilt. Bis 4. September übernimmt Florian Weindler in Nittenau und Roding die Urlaubsvertretungen. In der Rodinger Pfarrei St. Pankratius hat er auch seinen Pastoralkurs gemacht. Auch erste Erfahrungen als Lehrer im Religionsunterricht sammelte er in Roding.

Abends gegen 22 Uhr wurde der Primiziat mit Fackeln, Kerzen und Musik nach Hause gebracht.

Weitere Veranstaltungen zur Vorbereitung auf die Primiz am 10. Juli 2016 um 13:30 Uhr:

28. Juni: 15:30 Uhr: Wortgottesdienst für Kinder mit dem Thema: „Was ist eine Primiz?”

30. Juni: 19:00 Uhr: Heilige Messe mit Domvikar Rainer Schinko, Internatsdirektor

05. Juli: 19:00 Uhr: Heilige Messe mit Domkapitular Offizial Prälat Dr. Josef Ammer

07. Juli: 19:00 Uhr: Heilige Messe mit Pfarrer Markus Lettner