„Es war mein Wunschberuf, und ich bin dankbar, dass ich so lange in meinem Traumberuf arbeiten konnte", sagte Hubert Meier, der am Dienstagvormittag offiziell in den Ruhestand verabschiedet wurde. Ab 1. Juli wird Rudolf Zwicknagl die Nachfolge als Leiter des Forstbetriebs Roding antreten. Eins war beiden gemeinsam auf ihren künftigen Lebensweg: Die vielen guten Wünsche und anerkennenden Worte von Seiten der Staatsforsten und politischen Vertreter auf allen Ebenen.

Servicestellenleiter Josef Biendl hieß die Gäste willkommen und fungierte als Moderator der Feierstunde. Martin Neumeyer, Vorstandsvorsitzender der Bayerischen Staatsforsten, ging auf die Herausforderungen ein, zur Bewahrung der Natur, insbesondere des Waldes. Bei der Forst- und Landwirtschaft geben sich Tradition und Fortschritt idealerweise die Hand. Der Forstbetrieb Roding kümmert sich um eine Gesamtfläche von 21.200 Hektar, wovon 13.000 im Landkreis Cham liegen, 8.200 im Landkreis Schwandorf. Zu finden ist auf dieser enormen Fläche eine große Baumartenvielfalt, mit Fichte, Kiefer, Tanne, Lärche, Douglasie sowie Buche, Eiche, Edellaubholz und sonstiges Laubholz. 

„Und Forstbereichsleiter Hubert Meier hat in seinen 30 Jahren hier an führender Position gemeinsam mit seinen Revierförstern, Servicestellenleitern, Büropersonal sowie weiteren Forstleuten diese Baumartenvielfalt geschaffen und erhalten", so Neumeyer. „Diese Baumartenvielfalt ist vorbildlich für ganz Bayern." Trockenheit, Borkenkäfer und sonstige Schädlinge seien Folgen des Klimawandels, denen man so gut es geht mit Fachkenntnissen begegnen müsse. Einen gesunden Mischwald vorzufinden, das sei hier beim Forstbetrieb Roding wunderbar gelungen, so der Sprecher. Neumeyer würdigte die gute Kooperation mit dem Jagdbetrieb, den Naturschutzbehörden und -verbänden und den Fischern.

Hubert Meier kam 1955 im niederbayerischen Mallersdorf zur Welt. In Regensburg besuchte er das Gymnasium, danach folgte das Studium in München, das er als Diplomforstwirt abgeschlossen hatte. 1983 legte er die große forstliche Staatsprüfung ab. Danach folgten Stationen in Kelheim, Mitterfels, die Oberforstdirektion in Regensburg, ehe 1987 die Versetzung an das Forstamt Roding erfolgte, zunächst als stellvertretender, seit 1993 als Forstamtsleiter. In seine Dienstzeit fiel die Übernahme zu den Bayerischen Staatsforsten, hinzu kamen viele zusätzliche Aufgaben, so die Organisation der landesweiten KWF-Tagung in Roding mit vielen tausend Besuchern. „Sie haben sich um den Wald in Bayern verdient gemacht", würdigte Neumeyer das Wirken von Hubert Meier.

In die Fußstapfen von Meier tritt nun Rudolf Zwicknagl. „Ich kenne und schätze Herrn Zwicknagl außerordentlich als einen Mann der Tat. Unermüdlich hat er sich für den Wald der Bayerischen Staatsforsten engagiert, als Leiter der Unternehmensentwicklung in unserer Zentrale in Regensburg, als Leiter des Forstbetriebs Heigenbrücken 2013 und als Leiter des Forstbetriebs Schnaittenbach 2016." Überall habe Zwicknagl Verantwortung getragen, Neues angepackt, wichtige Projekte gestaltet. Zusammen mit dem seit kurzem bestellten stellvertretenden Leiter in Roding, Thomas Christen, werden die beiden ein starkes, sehr gutes Team sein, betonte Neumeyer. 

Stellvertretender Landrat von Cham, Markus Müller, dankte Meier für die gute Zusammenarbeit. Der Wald stehe im Fokus, nicht nur die Bienenweide und „Fridays for Future". Viele Herausforderungen seien genannt worden, wozu auch die öffentliche Diskussion über Naturschutz und Nachhaltigkeit stehen. Zwicknagl wünschte er alles Gute für seine neue Tätigkeit. Stellvertretender Landrat von Schwandorf, MdL Joachim Hanisch, sagte, Bayern sei geprägt von der Waldlandschaft. Er schätze die Leistungen, die Zusammenarbeit, die Fachkompetenz und das Wissen derer, die den Wald pflegten. Sein Dank galt der loyalen Art, der Zusammenarbeit mit Hubert Meier, der auch stets die Verbindung zu den Menschen gesucht habe. Rudolf Zwicknagl wünschte er alles Gute und viel Erfolg für seine künftige Aufgabe. Zweiter Bürgermeister der Stadt Roding, Alfred Reger, dankte Meier für seine geleistete Arbeit. Er wies auf die persönliche Freundschaft von Meier mit Bürgermeister Franz Reichold hin, der krankheitsbedingt leider nicht dabei sein kann. Reger sagte ein herzliches Vergelt's Gott, auch an Meiers Familie, die auch dahinterstehen müsse, sowie den Mitarbeitern, die alle an einem Strang ziehen. Bürgermeister Georg Hoffmann aus Bodenwöhr meinte, aufgrund der vielen Vorredner sei es für ihn jetzt schwierig, „noch etwas zu finden, aber „ich versuche mein Bestes". Bei Verabschiedungen müsse man immer etwas zurücklassen. Es gebe eine Vielzahl an Projekten, zwischen Forst und Gemeinde, die nicht aufzählbar seien, wie die Ausweisung von Baugebieten, Gewerbegebieten, Ausgleichsflächen. Meier habe in Bodenwöhr deutliche Spuren hinterlassen. Hoffmann wünschte Glück, Gesundheit und Freude für alles, was sich Meier und seine Familie vorgenommen haben. 

„Es war eine bewegte Zeit", blickte Hubert Meier zurück. Er erinnerte an die große Forstreform 2005 sowie die technischen Errungenschaften wie beispielsweise den Harvester bei der Holzernte. Doch vor allem erinnerte er sich an die vielen Menschen, denen er im Laufe von 38 Jahren begegnet sei. Als Lehrmeister haben ihn vor allem Heinz-Josef Lamby und Hermann Sichler geprägt, so Meier, wofür er ihnen sehr dankbar sei. Meier dankte allen für die aufregende interessante Zeit und das konstruktive Miteinander, auch mit Tschechien. Rudolf Zwicknagl ging ebenfalls auf seine bisherige Tätigkeit ein und verhehlte auch nicht Konflikte, die damit verbunden gewesen seien. Der gebürtige Rötzer sagte, er sei froh, dass es mit Roding geklappt habe, es fühle sich an wie Heimkommen. Er freue sich auf die neue Aufgabe, die er gut erfüllen wolle. 

Personalratsvorsitzender Josef Strasser sprach davon, dass die Entscheidungen Meiers stets zum Wohl der Mitarbeiter getroffen habe, stets habe dieser ein offenes Ohr für deren Belange gehabt. Im Namen der Belegschaft dankte er Meier und wünschte Zwicknagl alles Gute, viel Kraft und Ausdauer. Jan Benda, Forstdirektor aus dem tschechischen Domazlice, dankte Meier ebenfalls für die gute Kooperation und wünschte ihm und seinem Nachfolger alles Gute. Musikalisch umrahmt wurde die Feier von einer Abordnung der Brucker Blaskapelle.