Schwandorf. Das Schwandorfer Tierheim hat im vergangenen Jahr 81 Hunde, 174 Katzen und 54 Kleintiere an neue Besitzer vermitteln. „Diese Zahlen beweisen, wie wichtig die Einrichtung für den Landkreis ist", sagte die Vorsitzende des Tierschutzvereins, Gabi Hahn, bei der Hauptversammlung am Freitag im Konrad-Max-Kunz-Saal der Oberpfalzhalle.

Die Vorsitzende erinnerte an die jüngste Aktion „Katzenkastraktion", die der Landkreis mit 16 000 Euro unterstützte. Innerhalb von 30 Tagen wurden 200 Katzen kastriert und damit eine Vermehrung der Tiere gestoppt. „Wir haben damit die Geburt von einigen tausend ungewollten Katzen für dieses Jahr verhindert", erklärt die Vorsitzende des Vereins. Der Tierschutzverein beteiligte sich mit 2000 Euro und weitete die Aktion auch auf sozial schwache Familien aus, die das Geld für die Kastration ihrer Katzen nicht aufbrachten. Sie sollten sich mit der Hälfte an den Tierarztkosten beteiligen. Von diesem Angebot machten 30 Katzenbesitzer Gebrauch. Jetzt bekam der Verein eine weitere private Spende von 5000 Euro zweckgebunden und kann die Aktion fortsetzen.


Der Verein bewarb das Bürgerbegehren „Rettet die Bienen" und schuf im Tierheim eine Oase für Insekten und Amphibien. Gab Hahn ist stolz auf „die höchst seltene Knoblauchkröte", die sie jetzt im Hof gefunden hat. Die Vorsitzende stellt fest, „dass die Zwangsentnahmen aus schlechter häuslicher Haltung zunehmen". Die Betreuung dieser verwahrlosten Tiere stelle die zwei Voll- und sechs Teilzeitkräfte im Asyl vor große Herausforderungen. Erst kürzlich lieferten Zollbeamte elf Welpen und 14 kleine Katzen ab, die sie auf der Autobahn beschlagnahmt hatten.

Nach einem arbeitsreichen Jahr 2018 mit mehreren An- und Umbauten will der Verein heuer kürzer treten und nur noch einige Restarbeiten auf dem Gelände erledigen. Der Dank der Vorsitzenden galt den ehrenamtlichen Helfern für „das Gassi-Gehen und das Katzen-Streicheln", für die Kontrollfahrten im Landkreis und für die Sammelaktionen. „Wir sind zu einer großen Familien zusammengewachsen", stellte Gabi fest. Sie warnte vor „dubiosen Leuten", die versprechen, arme Hunde aus dem Ausland zu retten und sie „für viel Geld" vermitteln wollen. „Bitte auch keinen Hund im Internet oder bei E-Bay-Kleinanzeigen bestellen", warnte die Vorsitzende des Tierschutzvereins. Was sich da abspiele, sei haarsträubend. Das Mitleid von Menschen werde hier schamlos ausgenutzt. Auch in Schwandorf habe sich ein „schwunghafter Hundehandel" entwickelt, stellt Gabi Hahn fest. „Wir sind entsetzt, welche Blüten dieses Geschäft treibt", so die Vorsitzende. Dieses Schiebereien hätten nichts mit Tierschutz zu tun.

Gabi Hahn ist seit 22 Jahren Vorsitzende des Tierschutzvereins mit aktuell 2094 Mitgliedern. Sie wurde bei den Neuwahlen wieder einstimmig im Amt bestätigt. Ebenso wie zweite Vorsitzende Renate Müller, Schatzmeister Volker Olbrich und die Verantwortliche für Mitgliederwerbung, Birgit Hiltl. Neu im Vorstand ist Schriftführerin Heidi Olbrich. Als Kassenrevisoren stellten sich wieder Kurt Mieschala und Rainer Schlenz zur Verfügung.