Hohe Investitionen im Bereich Hoch- und Tiefbau in Wackersdorf

Wackersdorf. Sehr viel Geld investiert die Industriegemeinde in zahlreiche Hoch- als auch Tiefbau-Maßnahmen. Weitere 1,8 Millionen Euro fließen in den kommunalen Hochwasserschutz für die Mitte und den Süden des Ortes. Zum Spatenstich auf dem „Westfeld", wo derzeit umfangreiche Rekultivierungsmaßnahmen laufen, hatten Gemeinde und Uniper geladen.


Wer entlang der Industriestraße Richtung Oder fährt, kann seit Anfang April Arbeiten mit schweren Gerätschaften verfolgen. Bagger und Planierraupen modellieren die künftige Landschaft. Gegenüber dem Knappensee befindet sich das sogenannte „Westfeld", wo zu BBI-Zeiten die tschechische Rohbraunkohle gelagert war beziehungsweise das letzte BBI-Großgerät, der Bandabsetzer BA 8 im Einsatz war. Seit 2009 läuft hier auf dem rund 80 Hektar großen Areal durch die Firma Uniper eine groß angelegte Rekultivierungsmaßnahme. Mittlerweile läuft der dritte und letzte Bauabschnitt. Uniper steckt in die etwa 30 Hektar große Teil-Fläche etwa 12 Millionen Euro, erklärte Andreas Stake, Gesamtprojektleiter für das OSL-Projekt von Uniper beim Spatenstich für die Hochwasserschutzmaßnahme.

Zum offiziellen Baustart der „Gemeinde-Baustelle in der Uniper-Baustelle" hatten Bürgermeister Thomas Falter und Uniper-Vertreter geladen. Der Einladung waren u.a. auch Landrat Thomas Ebeling und Björn Letz vom Staatlichen Bauamt Amberg-Sulzbach gefolgt. Das Projekt „Oberpfälzer Seenland" (OSL), das von Stake federführend betreut wird, erläuterte kurz die aktuellen Aktivitäten auf der Großbaustelle, wo reges Treiben herrscht. Demnach wird Uniper als Nachfolgeunternehmen des Bergbau- und Kraftwerksbetreibers sich aller Verpflichtungen annehmen, die sich aus dem früheren Bergbau ergeben. „Die letzte Aufgabe eines Bergmannes ist die Rekultivierung", konstatiert Stake. Diese soll Ende nächsten Jahres komplett abgeschlossen sein. Bis dahin werden rund 55 Millionen Euro investiert sein. Im Zuge des gesamten Rekultivierungsvorhabens werden insbesondere auch das vorhandene Entwässerungssystem und die Sickerwasseraufbereitung für das „Westfeld" grundlegend modernisiert und ausgebaut. „Wir werden das Areal für die Zukunft vorbereiten, wo eine regenerative Stromerzeugung oder auch eine touristische Nutzung angedacht sind", meinte Andreas Stake. Zusammen mit der Gemeinde Steinberg, in deren Einzugsgebiet der südliche Teil fällt, strebt man eine gemeinsame Nutzung wie etwa Naherholung an, ergänzte der Wackersdorfer Rathauschef.

Bis auf Höhe der Zufahrt zur Dammstraße, die Knappensee und Steinberger See trennt, erstreckt sich das weitläufige Areal, das bis an das frühere Magazin der BBI heranreicht. Hier treffen zwei Baumaßnahmen aufeinander. In Bereich des dritten Bauabschnitts investiert die Gemeinde in ihren Hochwasserschutz. Zwei neue und groß dimensionierte Rückhaltebecken sollen hier entstehen. Bürgermeister Thomas Falter lobt das Gemeinschaftsprojekt, das hier am topografisch tiefsten Punkt der Gemeinde umgesetzt wird. 1,8 Millionen Euro werden hier in naturnahe Retentionsräume beziehungsweise Biotope verbaut. Dieses große und existenziell wichtige kommunale Bauvorhaben wird ebenfalls durch das Energieunternehmen Uniper umgesetzt.

Zum Spatenstich versammelten sich Uniper-Projektleiter Andreas Stake zusammen mit Bürgermeister Falter und seinen Gästen am Grubenwassergraben Nord, der parallel zur Industriestraße verläuft und derzeit durch einen Neubau wiederhergestellt wird. Bei einer Befahrung durch das weitläufige Gelände konnten die Teilnehmer einen Eindruck vom Wachsen und Gedeihen einer neuen Landschaft gewinnen.

Gesamtprojektleiter Andreas Stake erläuterte die Rekultivierungsmaßnahme         Bild: © Hans-Peter Weiß
Bis Ende des Jahres sollen die beiden Rückhaltebecken fertig sein        Bild: © Hans-Peter Weiß
Ein neuer Lebensraum entsteht. Im dritten Bauabschnitt werden auf über 30 Hektar das Gelände modelliert           Bild: © Hans-Peter Weiß
Im Landkreis Schwandorf: 46.774 Personen = 31,6 % ...
Totholz ist Lebensraum