Von der Fahrbahn abgekommen

Heilinghausen. Am Fuße des „Gailenberges fristete seit Jahren ein Marterl sein Dasein. Nun wurde ihm wieder Leben eingehaucht.

Zufällig ging der Regenstaufer Marktrat und Kümmerer für Kleindenkmäler, Fred Wiegand, am Standort vorbei und sah, dass es unbedingt saniert werden muss. Er fragte den ehemaligen Ortssprecher von Heilinghausen, Herrn Albert Ernst, wem das Marterl gehört und ob er weiß, was es mit ihm auf sich hat.

{module Anzeige (Kreis Regensburg)}

 

 

Herr ernst erklärte, dass es ihm gehört. Der Grund des Aufstellens lag im Jahre 1956. Er war mit einem Bulldog mit dem Vater etwas oberhalb am Ackern. Das Gelände ist ja sehr abschüssig. Plötzlich kippte der Bulldog mit Pflug um. Der Pflug begrub teilweise den Vater, und auch er kam mit dem Schrecken davon. Wie durch ein Wunder ging alles gut aus. In der Maxhütte entdeckte er ein altes schweres gusseisernes Kreuz, welches er geschenkt bekam. Dieses Kreuz wurde in Bodenwöhr um ca. 1895 gegossen und konnte per Katalog bestellt werden. Er holte sich einen größeren Stein vom Gailenberg, stellte ihn auf eine Felsgruppe und brachte das Kreuz darauf an.

Bild: Kreuz vorher

Für Albert Ernst war es Gottes Fügung, dass alles so gut gegangen ist. Mit diesem Marterl wollte er seine Dankbarkeit darüber ausdrücken. Herr Ernst bedankte sich bei allen, dass das Marterl wieder restauriert wurde und im neuen Glanz erstrahlt

Die Steinmetzfirma Hans und Christian Viehbacher bauten das Kreuz aus und nah der Restaurierung wieder ein. Herr Johann Eisenhut aus Karlstein gab ihm eine neue Fassung. Die Segnung nahm Pfarrer Johann Schottenhammel vor. Er betonte die Wichtigkeit dieser Marterl. Jeder der vorüber geht kann hier kurz rasten, er kann ein Gebet sprechen oder einfach auch nur mal die Schönheit der Natur genießen.

Bild: Marterl restauriert

Dritter Bürgermeister Josef Schindler dankte allen Beteiligten für ihre Arbeit. Wenn diese Arbeit komplett durch Firmen gemacht würde, würden viele solcher Denkmäler aus Kostengründen verfallen oder sogar verschwinden. Das wäre ein schwerer kultureller Schaden. Denn alle Marterl oder Wegkreuze haben eine eigene Geschichte und gehören zur Geschichte von Regenstauf. Das ehrenamtliche Engagement steht dabei auch hier im Vordergrund. Deshalb steht die Gemeinde voll hinter der Erhaltung dieser Kleindenkmäler.

Seit über 10 Jahren kümmert sich Fred Wiegand um die Flur- und Kleindenkmäler in Regenstauf. Es ist das 36. Kleindenkmal, welches er restaurieren, bzw. wieder herrichten ließ. Knapp 200 Flur- und Kleindenkmäler haben wir in Regenstauf. Die Arbeit wird also nicht ausgehen, so Wiegand. 185 davon sind im Buch „Die Flur- und Kleindenkmäler von Regenstauf“ beschrieben, welches im Dr. Peter Morsbach-Verlag erschienen ist.

Rebhühner verendet: Polizei vermutet Giftköder neb...
Bei der Führerscheinprüfung betrogen