Pilsener oder bayerisches Bier? Zumindest beim Anzapfen am Freitag ist der ewige Wettstreit der großen Gerstensäfte beim "Tag des Bieres" zum 500. Geburtstag des Reinheitsgebotes in Regensburg entschieden worden. Da brauchte Oberbürgermeister Joachim Wolbergs schon ein paar Schläge weniger als sein Pilsener Amtskollege. Bei der Eröffnung der Feier am Haidplatz ließ sich Wolbergs von der Bierseligkeit kurz übermannen: Sein Versprecher, die Feierlichkeiten sollen "drei Jahre dauern", löste johlende Begeisterung aus. Drei Tage sind es leider "nur".

 

Beim Festakt mit Empfang im Alten Rathaus begrüßte der Oberbürgermeister zahlreiche Gäste aus der Politik, Kirche und die Vertreter der Brauereien aus Stadt und Landkreis Regensburg. Die Festrede hielt der Hauptgeschäftsführer Dr. Lothar Ebbertz vom Bayerischen Brauerbund. Gekommen war, wie eingangs erwänhnt, auch der Bürgermeister der Patenstadt,  Martin Zrzavecký aus Pilsen.

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"Wir können davon ausgehen, dass mindestens seit dem Frühmittelalter Bier gebraut wurde, wobei es vermutlich nicht in allererster Linie um großartige Geschmackserlebnisse ging, sondern schlicht um den Schutz  der Gesundheit. Das damals zur Verfügung stehende Trinkwasser war oft stark verschmutzt. Das Bier war da wesentlich sicherer, weil sein Sud bekanntermaßen aufgekocht werden muss", so der OB in seiner Ansprache.

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"Als Oberbürgermeister einer Stadt, in der gleich drei Stifftungsbrauereien daheim sind, kann es mir nicht egal sein,  wie diesen Brauereien geht. Unsere drei großen Brauhäuser stiften jedes Jahr erhebliche Summen für soziale, kulturelle und sportliche Zwecke. Hinzu kommt, dass die Brauereien in der Stadt wie auch im Umland eng mit der Wirtshauskultur verflochten sind, und eine große Vielzahl an Brauereien bedeutet, dass die Vielfalt der Kunst bewahrt wird, die dieses Handwerk erfordert", so Wolbergs Bekenntnis zum Bier.

An der Feier nahmen die Brauereien Kneitinger, Spital, Bischofshof,  Eichhorn,  Goss aus Deuerling, Prösslbräu Adlersberg und die Pilsbrauerei Schierling teil.

Anschließend ging es Festzug zum Haidplatz, begleitet von der Deuerlinger Blaskapelle. Bischofshof stellt beim Tag des Bieres den sog. „Altvater Weißbierbock“ vor, den die Brauerei zuletzt Ende der 70er eingebraut hatte und jetzt als flüssige Hommage an das 500-jährige Jubiläum des Reinheitsgebots frisch und limitiert eingebraut hat.