Nur wer in der Gegenwart lebt und sich der Vergangenheit bewusst ist, der hat auch eine Zukunft. Diese etwas philosophische Betrachtung mag Pate gestanden haben für ein spektakuläres Mega-Programm, das die Regensburger BMWler am Standort an der Herbert-Quandt-Allee für die Bevölkerung zusammengestellt haben, um damit den 30. Jahrestag der Gründung zu feiern. Am Sonntag, 5. Juni, soll es von 10 bis 18 Uhr für die ganze Oberpfalz heißen: „Mein Tag bei BMW“ – mit aktueller Hightech, glänzenden Veteranen und ambitionierten Zukunftszielen. Sowie einem proppevollen Show- und Bühnenteil. Vieles davon lässt sich aktiv mitmachen.

2016 reißen die Feierstunden nicht ab beim bayerischen Autobauer. Vor ein paar Wochen stand der 100. Geburtstag der Marke an – gefeiert unter dem nach vorne gerichteten Motto „The next 100 years“. Nun gibt es noch einen „Runden“: 30 Jahre Werk Regensburg.

„Unsere Philosophie ist: nah am Menschen sein – daher wollen wir Kunden und Fans am 5. Juni zu uns hereinlassen“, erklärt Eric Metzler, in Regensburg für den Bereich „Kommunikation“ zuständig. Birgit Hiller, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit, ergänzt: „Wir sind überwältigt, mit wie viel Eifer sich unsere Mitarbeiter eingebracht haben, um ein Riesenprogramm auf die Beine zu stellen. Natürlich kommen Top-Acts von außen, aber einige Bands, Kabarett, Showvorführungen und vieles Sehenswerte mehr machen unsere eigenen Leute.“

Nach den Erfahrungen eines mitarbeiteroffenen Besuchstages vor fünf Jahren – damals kamen 40.000 Besucher – rechnet BMW heuer wohl mit einer deutlichen Steigerung. Zu diesem Zweck wurden nicht nur insgesamt 11.000 Parkplätze angemietet (Continental-Arena, Donauarena, Hiendl, Globus, Krones), von denen Shuttlebusse zum Werk fahren, BMW plant dazu etwas richtig Außergewöhnliches, das vor allem auch für Besucher von auswärts ein Erlebnis werden dürfte: Vom Regensburger Hauptbahnhof aus startet ab 9 Uhr alle 40 Minuten von Gleis 8 ein Sonderzug, der die Besucher direkt ins Werk bringt. Am Betriebsgleis, wo normalerweise schicke Autos in alle Welt verladen werden, entsteht dieser Tage eigens dafür ein Personen-Bahnsteig. Ansonsten ist das Werk über das Tor 2 erreichbar. Wegen des zu erwartenden Ansturms appellieren die Organisatoren, das Auto daheim zu lassen und mit dem Zug anzureisen.

Was erwartet die Besucher? „Wir öffnen so viele Türen wie sonst nie“, verspricht Metzler sehr außergewöhnliche Einblicke in die hochmoderne Produktion sowie in die brandneue Qualitätssicherung.

Der Aktionstag ist in drei Themen-Blöcke unterteilt, die jeweils farblich gekennzeichnet sind:

Der BMW 3er der zweiten Generation. Über 116.000 3er Cabriolet liefen zwischen 1987 und 1993 vom Regensburger Werksband. Somit war das 3er Cabrio ein Garant für den schnellen Aufstieg des BMW Group Werks Regensburg. Bild: BMW

BRAUN bedeutet Ausstellungen: 30 Jahre und die motorisierten Legenden, die in dieser Zeit in Regensburg produziert worden sind. Teilweise haben Mitarbeiter ihre sorgsam gepflegten Lieblinge von zu Hause zur Verfügung gestellt, sie werden sorgsam entlang der 200 Meter langen Mittelachse des Weges präsentiert. Auch Mini und Motorräder, Rolls Royce und weitere BMW-„Meilensteine“ warten entlang ausgewiesener Routen durchs Werk.

Expertenvorträge zu Themen wie „Automatisiertes Fahren“, „Elektromobilität“ oder „Industrie 4.0“  gibt´s darüber hinaus. Lebensgroße Avatare von echten Mitarbeitern plaudern aus dem BMW-Alltag. Dazu warten virtuelle Ausblicke auf die Motor- und Fahrzeugwelt der Zukunft. Wer möglichst vieles sehen möchte, kann mithilfe des Übersichtsplans und seines Handys eine GPS-Rallye durchs Werk machen.

BLAU heißt „Technologie“: Vom Presswerk bis zur Versand-Logistik – BMW lässt an diesem Tag tief blicken, hinein in die komplette Wertschöpfungskette. „Das gibt es sonst selten bis gar nicht zu sehen“, so Metzler. Die Wackersdorfer BMWler kommen ins große Schwesternwerk, um im Logistikbereich zu zeigen, was sie mit den großen Übersee-Containern drauf haben (Stichwort: „Fast wie Tetris“). Aber nicht nur zuschauen, sondern auch mitmachen ist das Motto des Tages. Einen Kran bedienen oder gegen einen Roboter kickern, Lack mischen oder sich ein Lack-Tattoo verpassen lassen – die Möglichkeiten sind vielfältig.

GRÜN steht für „Event und Bühne“. Vor einer großen und fünf kleineren Bühnen haben die Besucher die Qual der Wahl, um sich ihren ganz individuellen Tag der offenen Tür zu gestalten – ob bei Vorführungen wie der Bike Stunt Show, Mitmachaktionen wie dem xDrive-Parcours oder der interaktiven GPS-Tour mit dem Smartphone. Künstlerisch geht es bei der Performance-Bühne zu. Auch für die Kleinen gibt es allerhand zu erleben; unter anderem beim Konzert von Rodscha aus Kambodscha und Tom Palme. Teenager spricht wohl mehr der Straßenparcours an.

Für die Großen kommen die „Men in Blech“ aus Hamburg, gibt es einen Poetry Slam, spielen „Los Dos y Companeros“ und ist eine Klangperformance mit Autoteilen zu hören – um nur einige der zahlreichen Bühnen-Acts zu nennen. Um den Römern als Erstbesiedlern Tribut zu zollen, können Besucher am Römerbad das Togawickeln lernen. Auf der hauseigenen Teststrecke wird´s rasanter. Prinz Leopold von Bayern wartet im Rennfahrzeug auf mutige Co-Piloten. Für das leibliche Wohl sorgen an verschiedenen Standorten vier Großgastronomien.

Die Organisation des großen Tages erfordert ein ähnlich straffes Zeit-Management wie die Produktion selbst – von der darf aufgrund der hohen Auslastung keine Stunde verloren gehen.